10 Symptome von Depressionen, woran erkenne ich, dass ich unter Depression leide?

Veröffentlicht am: in der Kategorie: Gehirn und Neurologie

Anhand von Symptomen alleine kann man nicht beurteilen ob man unter Depression leidet. Wenn Du dich geistig und körperlich sehr schlecht fühlst, dieser Zustand schon mehrere Monate andauert und Du absolut keine Chance auf eine Verbesserung siehst - mache einen Termin bei einem Psychologen.

Wie kann ich erkennen, dass mein aktueller Zustand keine vorübergehend Stimmungsschwankung ist, sondern eine Depression? Seit mehreren Monaten fühle ich mich schlecht. Habe keine Lust irgendetwas zu unternehmen. Alles ergibt irgendwie keinen Sinn. Ich weiß nicht ob ich immer so war. Vermutlich nicht, denn es gab gute Tage und es gab schlechte Tage. So eine allgemeiner Sinnlosigkeit wie jetzt habe ich aber früher nicht verspürt. Gibt es eine Methode die einem Hilft herauszufinden ob man unter Depression leidet?

Depression ist ein sehr komplexer Zustand, der bei jeder Person sich unterschiedlich manifestieren kann. Es gibt Menschen, die vieles Ertragen können, ohne sich dabei miserabel zu fühlen. Und es gibt menschen, bei denen schon ein kleines Problem oder Missverständnis einen Zustand von tiefer Trauer, Resigniertheit und ein massives Unbehagen verursachen können. Daher gibt es keinen Standardisierten Test, der einem sagen kann - ja Du hast Depression oder nein - Du leidest unter keiner Depression.

Was man aber machen kann, ist über sich selbst ein wenig zu reflektieren und schauen ob man unter folgenden Symptomen leidet. Wenn du alle Anzeichen bei Dir erkennen kannst, wirst Du wahrscheinlich zu einer Depression tendieren. In diesem Fall solltest Du einen Psychologen aufsuchen. Es ist kaum zu Glauben, aber schon nach wenigen Sitzungen mit einem guten Psychologen können die Symptome zurücktreten.

Es gibt auch Menschen, die unter Depressionen leiden, das aber selbst nicht realisieren - sie wissen nicht, dass sie unter Depression leiden.

Symptome die bei Depressionen auftreten

Menschen die unter Depression leiden, verfallen in ein bestimmtes Denkmuster. Sie meinen, dass das Leben hoffnungslos ist. Sie bilden sich ein, dass deren Leben keinen Wert hat und, dass sie die Kontrolle über das eigene Leben verloren haben. Geist und Körper sind unzertrennlich, daher äußern sich die Anzeigen für eine Depression nicht nur in einer negativen geistigen Stimmung. Depressive Menschen fühlen sich auch körperlich angeschlagen. Es kommt zu einem Kreislauf aus dem sie sehr schwer einen Ausweg finden. Sie fühlen sich mental sehr traurig, das raub ihnen die Kräfte etwas zu unternehmen. Dadurch bilden sie sich ein körperlich sehr schwach zu sein was sie wiederum mental runter zieht. Sie unternehmen nichts, gehen nicht aus, treffen keine Freunde und das wirkt sich wiederum nachteilig auf die mentale Verfassung. Dieser Kreis wird immer wieder und wieder fortgesetzt.

Es ist wahrscheinlich, dass Du unter Depression leidest, wenn Du jeden Tag mehrere (oder alle) Anzeichen bei Dir entdecken kannst.


1. Traurigkeit, negative Stimmung und Ängstlichkeit.
Diese Symptome können separat auftreten oder aber alle auf einmal. Sie manifestieren sich darin, dass man ohne Grund beginnt zu weinen, sich vollkommen unsicher fühlt oder eine tiefe Trauer erlebt, ohne das eine sehr nah stehende Person verstorben wäre. Im Falle einer Depression empfindet man diese Trauer und Angst über mehrere Wochen.

2. Keine Motivation
Der Verlust einer Motivation etwas zu unternehmen, wobei man früher sehr viel Spaß hatte. Das kann jeden erdenklichen Lebensbereich betreffen: z.B. kein Bedürfnis mehr auf einen körperlichen Kontakt mit dem Partner. Kein Interesse mehr an der beruflichen Tätigkeit. Keine Lust mehr auf Gespräche und Treffen mit Bekannten und Freunden. Keine Motivation mehr Hobbys nachzugehen oder Sport zu treiben. Eine Person, die unter Depressionen leidet, verspürt keinen innerlichen Trieb etwas zu unternehmen. Dieses Empfinden existiert auf der geistigen Ebene und ist von der körperlichen Kraftlosigkeit zu unterscheiden.

3. Körperliche Kraftlosigkeit
Während eines normalen, nicht übermässig belastenden oder stressigen Tages fühlt man sich körperlich komplett ausgelaugt. Wie nach einem Marathonlauf oder nach mehreren Schichten auf der Arbeit. Tägliche Aufgaben wie Einkaufen, Putzen oder sogar sich anziehen, kommen einem sehr erschöpfend vor. Man ist nicht mehr in der Lage wie gewöhnt früh aufzustehen. Man fühlt unerklärliche Schmerzen, obwohl man kaum was gemacht hat. Sogar das Sprechen fällt einem schwer und ist entweder sehr langsam oder aber man redet überhaupt nicht.

4. Änderung des Schlafrhythmus
Depressive Menschen empfinden deren Schlaf als nicht erholsam und unruhig. Man wacht mehrfach in der Nacht auf, kann nicht wieder einschlafen. Morgens fühlt man sich körperlich erschöpft, wie gerädert. Es kommt zu Schwierigkeiten beim Einschlafen - man kann kaum einschlafen. Auch beim Aufwachen läuft alles anders herum - anstatt voller Energie aufzustehen, will man im Bett bleiben und weiter schlafen.

5. Mangelnde Konzentration
Eine unter Depressionen leidende Person kann sich kaum konzentrieren. Das einzige voran sie konstant denkt, ist der Trauer, den sie empfindet. Es entsteht ein Eindruck, dass die negativen Gedanken die Kontrolle über das selbständige Denken übernehmen. Deshalb wird man in einem solchen Zustand sehr ungeduldig und launisch.

6. Hilflosigkeit und Hoffnungslosigkeit
Man fühlt sich verlassen und gefangen in dem Gegenwärtigen Moment, in dem man über die Vergangenheit nachgrübelt. Sich Pläne für die Zukunft auszudenken scheint unmöglich. Das einzige woran die Gedanken permanent kreisen ist Vergangenheit und die aktuelle Situation. Das verursacht wiederum einen Zustand, in dem man sich vollkommen hilflos und ausgeliefert fühlt. Eine Hoffnung für ein besseres morgen ist nicht sichtbar.

7. Gewichtsänderung
Häufig kommt es bei depressiven Menschen vor, dass sich ihr Körpergewicht drastisch ändert. Das Problem ist, dass das in beide Richtungen verlaufen kann. Mansche nehmen sehr viel zu, andere nehmen wiederum viel ab und sehen abgemagert aus. Man kann es nicht vorhersagen bei welcher Person, eine Gewichtszunahme und bei welcher eine Gewichtsreduktion auftreten wird. Eine drastische Gewichtsänderung ist aber ein wichtiges Anzeichen für eine Depression.

8. Gedanken über Tod und das Ende der Welt
Jeder Mensch denkt ab und zu an den Tod. Daran, dass wir nicht ewig leben werden. Das ist völlig normal. Wer aber permanent mit diesen Gedanken konfrontiert wird und sich davon nicht befreien kann, könnte depressiv sein. Dieses Symptom kann sogar so stark in den Fokus treten, dass manche Patienten sich selbst verletzen oder aber Suizid denken.

9. Wertlosigkeit und Schuld
Diese Gefühle sind bei depressiven Patienten über einen langen Zeitraum permanent präsent. Sie beschuldigen sich selbst für deren Zustand. Das wiederum führt zu Verachtung der eigenen Person und zu Schuldgefühlen, dass sie das selbst verursachen. Diese negative Gedankenkarussell dreht sich immer weiter. In solchem Zustand scheint es unmöglich ein Licht am Ende des Tunnels zu erkennen.

10. Selbstbehandlung mit Alkohol, Nikotin oder Drogen
Bei Menschen mit Depression kann man häufig eine exzessive Nutzung von Alkohol oder anderen Substanzen. Der eigene Körper wird „vernichtet" mit Hilfe von Alkohol, Zigaretten oder Drogen.


Leben mit Depression


Die oben beschriebene Symptome treten in unterschiedlicher Ausprägung auf. Deshalb merken viele Menschen selbst nicht, dass sie gerade unter Depressionen leiden. Erst wenn sie von außen darauf hingewiesen werden, realisieren sie, dass etwas nicht stimmt.

Depressionen werden von Ärzten aufgeteilt in leicht, mittelschwer und schwer. Das ist von davon abhängig, in wie fern die Depression den Alltag eines Patienten beeinflusst. Eine leichte Depression hat einen gewissen Einfluss, eine Auswirkung auf den Tagesablauf. Eine mittlere beeinflusst den Tagesablauf beträchtlich. Bei einer Schweren Depression ist der Tag kaum auszuhalten.

Laut Studien tendieren 50% der Menschen, die im Leben eine depressive Phase erlebt haben, zu einer weitern Tief-Phase in der nahen Zukunft. Das bedeutet, dass bei diesen Menschen nicht nur bei einer Depression bleiben wird.

Ich hoffe, ich könnte Dir ein wenig Informationen zum Thema Depression liefern. Schau, ob Du mehrere von den oben beschriebenen Symptomen bei Dir bemerkt hast. Und versuche zu beurteilen, wie stark ausgeprägt sie aufgetreten sind. Vielleicht durchlebst du gerade eine Tiefphase die von Stress oder Angst verursacht wurde und keine richtige Depression ist.