Arbeiten, Beten und Schlafen als Methoden zur Behandlung von Burn-out

Veröffentlicht am: in der Kategorie: Karriere und Beruf

Mit der Lebensweise in der Leistungsgesellschaft wird Burn-Out verursacht. Später werden gegen die Verschlimmerungen Methoden wie Beten, Arbeiten und Schlafen behandelt. Langfristig macht das keinen Sinn. In einer gesunden Gesellschaft sind Arbeit, Gebet und Schlaf ein "ganz normales Leben" und nicht Behandlungsmethoden.

Diese Woche erklärt Fokus, dass Arbeiten, Beten und Schlafen als geeignete Methoden zur Behandlung und Bewältigung von Burn-out angewendet werden. Immer mehr menschen besuchen selbstmotiviert Orte, an denen sie Beten, teilweise Arbeiten und ausreichend Schlafen können. Ein Benediktinerkloster wird beispielsweise von mehr als 1000 Menschen pro Jahr nur zu diesen Zwecken besucht. Die Besucher kommen, meditieren, beten, arbeiten und schlafen.
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Vielleicht lässt sich Burn-out wirksam mit Beten, Arbeiten und Schlafen behandeln. Wieso aber konzentriert man sich nicht auf die Ursachen die Burn-Out verursachen, verstehe ich nicht so ganz. Die Benediktiner, und andere Kloster die solche Wellness Oasen für den Geist anbieten, wollen sicherlich helfen. Den Menschen geht es viel besser nach dem Besuch eines Klosters. Viele versprechen wieder zu kommen um zu beten, zu arbeiten und zu schlafen.

Burn-out und Leistungsdruck, Leistungsstreben

Burn-out entsteht aber nur in den Leistungsgesellschaften. Länder die extrem viel Wert auf Leistung und Wettbewerb legen, leiden überwiegend an solchen Krankheiten. In meiner Bachelorarbeit habe ich beschrieben, dass es keinen Sinn macht ständig auf Wettbewerb zu setzen. Begründet habe ich das mit der Naturbeobachtung: kein Organismus (außer Krebs) kann ständig wachsen und im Wettbewerb mit anderen Organismen leben. Wettbewerb verursacht Zeitdruck, Zeitdruck verursacht Stress und Stress auf Dauer führt zum Tod.

Burn-out entsteht durch zur viel Wettbewerb

Der Neurologe aus Göttingen, Gerald Hüther, hat in einem seiner Vorträge sehr zutreffend beschreiben, dass: langfristig bringt Wettbewerb nur Hochleistungssportler und Fachidioten hervor. Dieser Aussage kann ich uneingeschränkt zustimmen. Im BWL Studium könnte ich selbst erleben, dass die meisten Studenten, die übern ich sehr viel Lebenserfahrung verfügten, sich sehr stark auf Wettbewerb eingelassen haben. Dies war sogar zwischen den Kommilitonen der fall. Anstatt zu kooperieren, zusammen zu lernen und zu studieren, haben sich viele Studenten entschieden gegeneinander zu arbeiten. Aus gemeinsamen lernen wurde Wettbewerb der Noten und Wettbewerb der Leistungen. Seit der Einführung der Leistungspunkte (ECTS Points in Bachelor und Master Studiengängen) hat sich die Situation weiterhin verschlimmert.

Leistungsdruck im Studium

Solche Studenten werden dann zu Absolventen. Und die Absolventen werden zu Berufsanfängern. Genau diese leistungsorientierte Personen brauchen später im Berufsleben solche Ruhe-Oasen um in der Gesellschaft funktionieren zu können. Nun leider merken sie häufig nicht mal selbst, dass sie ständig im Wettbewerb leben und ununterbrochen miteinander konkurrieren. Für sie ist diese Lebensart zur deren Wirklichkeit geworden.

Irgendwann kommt aber der Punkt, wo sie umkehren und in einem Kloster aufwachen. Aus deren Perspektive ist das etwas ziemlich exotisches. Menschen versammeln sich an einem Ort um zu beten, zu arbeiten und zu schlafen, um dadurch wieder einen Anschluss zum "normalen" Leben zu bekommen. Für viele Menschen, die nicht sowie die oben beschriebenen Leistungsstreber, gehört das Gebet, die Arbeit und der Schlaf einfach zu zum Leben. Sie wurden in irgend einem Glauben erzogen - und jeder Glaube verfügt über manchmal mehr und manchmal weniger formelle Arten zu beten. Ihnen wurde von kleinen auf immer wieder erinnert, dass gewissenhafte und ehrliche Arbeit der Schlüssel zum Glück und Erfolg (wohlgemerkt nicht Wettbewerb) sind. Und schließlich haben deren Eltern dafür gesorgt, dass sie ausreichend schlafen. Alle diese Methoden: Gebet, Schlaf und Arbeit sind in den "gewöhnlichen Gesellschaften" vorhanden. Sie werden nur leider immer wieder vergessen.


Burn-out behandeln oder lieber gar nicht entstehen lassen?

Burn-out kann man behandeln. Man kann aber auch dafür sorgen, dass er nicht entsteht. Denn wir selbst entscheiden uns für das Leben und die Tätigkeiten die Burn-out verursachen. Und mit der Zeit reden wir uns selbst ein, dass das noch richtig wäre, das ständiges Leben im Wettbewerb und unter Leistungsdruck etwas gutes wäre. Das ist nicht der fall. Es stellt sich heraus, dass Beten, Arbeiten und Schlafen die Schlüsseln zum gesunden und ausgewogenem Leben sein können. Für einen Wettbewerber - eine unglaubliche Vorstellung.