Beim Schlafen sind Säuglinge aktiver als man denkt, sie lernen

Veröffentlicht am: in der Kategorie: Gehirn und Neurologie

Bei den Säuglingen verarbeitet das Gehirn im Schlaf alle Informationen die währen des Tages empfangen wurden. Im Prinzip lernen Kinder im Schlaf mehr als am Tag wenn sie wach sind.

Wie ist es möglich, dass die Säuglinge im Schlafen mehr lernen als am Tag?
Wissenschaftler untersuchten die Hirnaktivitäten, indem sie schlafende Säuglinge mit Tönen beschalten und das 18 Stunden am Tag. Dabei wurde herausgefunden, dass sie permanent Informationen aufnehmen, vielmehr als die Forscher vermuteten.
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Untersucht wurden 34 Säuglinge, die höchstens 3 Tage alt waren. In diesem Alter verbringen die Kleinen die meiste Zeit mit Schlafen, i.d.R. sind sie 16 bis 18 Stunden in ihrer Traumwelt. Während der Untersuchung spielten die Forscher den Säuglingen leise Töne vor, immer in gewissen Abständen und gefolgt von einem Lufthauch auf das rechte Augenlid. Nach einer Weile bekamen die Babies nur noch die Abfolge der Töne vorgespielt, der Lufthauch wurde weggelassen. Das Ergebnis war nicht sehr verwunderlich: So zuckten die Säuglinge nämlich mit dem Augenlied, wenn sie die Töne hörten, ohne dass die den Lufthauch spürten. Dies ist auch von dem Experiment des Wissenschaftlers Pawlow bekannt, das er allerdings mit seinem Hund gemacht hatte.
Bewundernswert ist, dass 24 der Babies schon nach 20 Minuten verstanden, dass zwischen den Tönen und dem Lufthauch ein Zusammenhang besteht. Die amerikanische Forscherin Dana Byrd aus der Universität in Florida meint, dass es selbstverständlich sei, dass die Säuglinge im Schlaf lernen, da sie in den ersten Wochen kaum etwas anderes machen.


Um die Gehirnaktivitäten aufzuzeichnen und zu messen wurden den Säuglingen Elektrohauben (EEG) aufgesetzt. Dadurch ließ sich die elektrische Aktivität im Hirn ermitteln. Beim Ergebnis stellte sich heraus, dass bei den Säuglingen, die verstanden hatten, dass nach den Tonreihen ein Lufthauch folgen wird, ein positiver Ausschlag in der Gegend des Stirnhirns stattfand. Das Fazit für die Wissenschaftler: Es hat ein Lernprozess stattgefunden.


Mit den Ergebnissen erhoffen sich die Wissenschaftler Erkenntnisse für die Zukunft gefunden zu haben. So zeigen positive Ergebnisse des Tests, dass die Babies „normale" Gehirnfunktionen haben. Schon wenige Stunden nach der Geburt lässt sich somit feststellen, ob ein Säugling ein gesundes Hirn hat. Es ist frühzeitig möglich herauszufinden, ob ein Säugling für Fehlentwicklungen gefährdet ist, wie zum Beispiel Autismus oder Legasthenie.


Es ist faszinierend, dass der Mensch von Geburt an in der Lage ist zu Lernen. Vor allem in den ersten Phasen und ersten Lebensjahren nimmt das Gehirn viele Informationen auf. Umso mehr stelle ich mir deshalb die Frage, warum es uns im Erwachsenenalter so schwer fällt, etwas Neues zu lernen. Ich denke, dass die Ursache in den Lernmethoden liegt. Der Mensch lernt zwar permanent, aber er lernt zu jeder Phase anders. Man ist grundsätzlich dazu fähig, wenn man denn gesunde Hirnfunktionen hat, Informationen aufzunehmen, sie zu verarbeiten und zu speichern. Für wie lange man sie abspeichert hängt wieder von vielerlei Dingen ab. Meistens sind es die Themen, die einen „interessieren", auch die Dinge die man sich für längere Zeit aneignet. Uninteressantes muss sich jeder nach seinen individuellen Lernmethoden schmackhaft machen. Man kann sich eben nicht immer aussuchen, was man lernt oder lernen muss. Wenn man sich zum Beispiel Schüler oder Studenten anguckt, sieht man, dass sich manche mit einer Thematik quälen, während es für andere ein Kinderspiel ist. Das Lernen ist uns in die Wiege gelegt, d.h. Ausreden wie: „Das kann ich nicht..." ziehen nicht mehr.