Digital - Rechteverwaltung (DRM )- ein Problem oder eine Möglichkeit ?

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„5 Dollar Flatrate für 600 Millionen Internetnutzer weltweit und Filesharing wäre kein Problem mehr. "

Die digitale Rechteverwaltung (Digital Rights Management) Systeme haben genau so viele Gegner wie auch Befürworter. Einerseits Setzen die DRM Systeme gewisse Schranken auf schon gekauftes und bezahltes Eigentum was dazu führt, dass man nach eigenem Belieben mit den z.B. gekauften Musikstücken nicht vorgehen kann. Hinzukommt, dass die Musik einen erheblichen Teil der Kultursphäre eines jedes Menschen ausmacht, und Kultur wiederum ein allgemein Gut ist. Ein Gut zu dem der Zugang eher vereinfacht werden soll und nicht erschwert.
Auf der anderen Seite stehen die Mainstream-Künstler, die von ihren Werken möglichst viel profitieren möchten. Sie sind nicht bereit die Früchte ihrer Arbeit in einem ungeschützten, freizugänglichen Format zur Verfügung zu stellen.
ITunes und eMusic repräsentieren, was die Verwendung von DRM betrifft, zwei weit von einander entfernte Gegensätze.

Online-Musikläden wie iTunes können ihre Inhalte aufgrund ihrer Verträge mit der Musikindustrie nur in DRM-geschützten Formaten ausliefern. Abgesehen vom iTunes Store und dem RealPlayer Music Store nutzen die meisten kommerziellen Download-Portale das DRM-System von Microsoft. Dieses wird jedoch ausgerechnet vom populärsten Musikplayer am Markt - dem iPod nicht unterstützt.
EMusic dagegen verbreitet die Musik in einem ungeschützten und DRM-freien Format. Das ist auch der Grund dafür, warum die Mainstream-Künstler an einer Zusammenarbeit mit eMusic nicht interessiert sind. Es ist jedoch eine Wende zu beobachten, und immer mehr Erfolgreiche Künstler die mit der Musikindustrie lukrative Verträge abschließen könnten, entscheiden Sich für Portale wie eMusic, denn nur so können sie die Zielgruppe erreichen, die sie mit teueren Platten oder teueren Downloads nie erreicht hätten.
Und was prophezeien die Experten?
„5 Dollar Flatrate für 600 Millionen Internetnutzer weltweit und Filesharing wäre kein Problem mehr. "Sie könnten dann mit ihrer Musik machen, was immer sie wollten," sagte Peter Jenner, ehemaliger Manager von Pink Floyd und heute Secretary General der Organisation International Music Managers Forum (IMMF) auf der vierten Wizard of OS (WOS ) in Berlin. Neben Jenner stellten auch Vertreter der französischen Kulturflat-Bewegung und der US-Lizenzierungs-Experte Bennett Lincoff, ehemaliger Jurist bei der US-Verwertungsgesellschaft American Society of Composers, Authors and Publishers (ASCAP), ihre Vorschläge für die Zukunft der Musikmärkte vor.
"Die Kulturflatrate hätte ein Mehr von 2,3 Millionen Euro für Künstler gebracht. Jetzt bekommen die nach wie vor nichts,"
Diese Kluft die zwischen Independent -Musikkünstler und der Musikindustrie entstanden ist, kann das Modell von Creative Commons, das vom Amerikanischen Juristen Lawrence Lessig entwickelt wurde, falls nicht beseitigen dann zumindest verkleinern. Lawrence Lessig ist Juraprofessor an der Stanford University Law School und Gründer des dortigen Center for Internet and Society ist CEO und Chairman of the Board of Directors von Creative Commons. Das Lizenzsystem von Creative Commons will dazu beitragen, als neue Ebene im bestehenden Urheberrecht.
Mit diesem Urheberrechtsystem kann jeder Künstler entscheiden wie die Konsumenten mit den Inhalten verfahren dürfen. Der Hauptunterschied zwischen Creative Commons und DRM ist, dass es den Nutzern gewisse Rechte gibt (Nutzung, Vervielfältigung) und nicht wie DRM die Rechte ausschließt: " Die Aufgabe der DRM ist es sozusagen, Schilder aufzustellen, auf denen „Betreten verboten" steht. Die Creative Commons-Schilder sind dagegen mit „Betreten erlaubt" oder „Willkommen, kommen Sie bitte herein" beschriftet. Wir verwenden verschiedene Farben und Designs, um unterschiedliche Aussagen zu vermitteln. Die Durchsetzung dieser Aussagen überlassen wir dem Gesetz, den gesellschaftlichen Normen und dem guten Willen der Beteiligten. Unsere Tools zielen nur auf informatorische Hilfe ab und können daher nicht als Kontrollinstrumente dienen."

Die Musikstücke können mit einem Creative Commons Stempel versehen werden, jedoch um diese möglichst breiten Maße zugänglich zu machen müssen diese in einem DRM-freien Format wie z.B mp3 verbreitet werden. Hier kommt man auf das gleiche Problem zu, das eMusic zu bewältigen hat: nur wenige Mainstream - Künstler sind bereit dieses Angebot anzugehen. Der Vorteil - Die Künstler die an keine Mittel verfügen, um ihre Werke zu veröffentlichen werden gefördert was im Endeffekt die Gesellschaft bereichert.
Es kann also nur die Frage der Zeit sein, bis ein Portal das auf Basis von Creative Commons funktioniert, so viele unabhängige Künstler vereint (egal ob es sich um Musik, Bilder, Photos oder Filme handelt), dass die Mainstream-Künstler an solche Portale wenden um dort ihre Zielgruppe zu erreichen.