Effektiver lernen und arbeiten!

Veröffentlicht am: in der Kategorie: Getting Things Done!

Diese ein paar Tricks können wirklich behilflich sein, wenn man die Arbeit- oder die Lernzeit effektiver gestalten möchte. Man muss sie nur auf eigenes Leben und eigene Erfahrungen übertragen und anpassen.

Effektiver lernen und arbeiten.
Kaum zu glauben, aber man kann tatsächlich effektiver lernen oder effektiver arbeiten wenn man die Grundprinzipien der Unix-Philosophie nach Eric S. Raymond befolgt und sie auf die eigene Produktivität überträgt.
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Ich habe die sieben wichtigsten Grundprinzipien die von den Unix-Programierern in der Informatik angewendet werden ausgewählt. Es stellt sich heraus, dass man aus diesen Prinzipien viel lernen kann um das Lernen, die Arbeit, schliesslich das Leben zu optimieren.

Mit dem Organisieren der persönlichen Produktivität und Effektivität ist es ein bisschen wie mit dem Programmieren eines Computers. Man legt die Regeln fest, was wie und bis wann gemacht werden muss. Diese Regeln basieren dann auf der Logik und verfügen über spezielle Funktionen deren Hierarchie auch von vorn festgelegt wird. Schliesslich wird alles ins Rennen geschickt und das System funktioniert mehr oder weniger automatisiert bis ein bestimmtes Problem gelöst wird oder Aufgabe erfüllt. Alles um die standardisierte Abläufe zu beschleunigen, sowie auch Effektivität und Produktivität zu steigern.


Ich bin zwar kein Unix Experte der hervorragende Software Programme schreibt aber es ist mir gelungen einige Analogien zwischen UNIX und der Produktivität zu finden. Es kann sich als sehr vorteilhaft erweisen das man die Unix Philosophie im Alltag berücksichtigt. Wie eine spezielle und professionelle Software braucht die persönliche Produktivität einen Ablauf- und Regelschema nach dem es reibungslos und effizient funktionieren kann. Manche Regeln die man beim Codieren eines Programms in Unix benötigt, können beim planen und organisieren eines Projekts sehr behilflich sein.


Die Optimierungsgesetze die ich unten beschreiben werde stammen aus dem Buch von Eric Steven Raymond: "The Art of Unix Programming". Sie betreffen speziell die Grundlagen der Unix Programmierer-Philosophie.

Insgesamt gibt es 17 Gesetze des Unix-Programmierens nach Raymond. Folglich habe ich 7 ausgewählt die sich hervorragend zum optimieren des Tagesablaufs eignen.


# Regel der Modularität: Schreibe einfache Bestandteile, die durch saubere Schnittstellen verbunden werden.


Viele Programme die die Effektivität im Alltag verbessern sollen, wurden geschaffen um immer mehr Aufgaben zu übernehmen. Zu den Aufgaben gehört unter anderem das Verwalten von Kontakten, Emails, To-Do Listen, Terminen, usw. Das Problem liegt daran, dass man diese Aufgaben mit verschiedenen Tools bewältigen muss. Wenn man einen Bereich (Emails) ändern oder optimieren möchte, kann man es bedenkenlos tun, ohne das ganze System zu beeinträchtigen. Zum Beispiel wenn man für alles Microsoft Outlook benutzt, wird es schwierig die Termine oder Dateien zum anderen Programm zu exportieren.
Was schreibt der Autor des Unix Buches Raymond?


"Der einzige Weg, komplizierte und vielfältige Software zu schreiben ohne, dass das Programm zusammenkracht, ist es die Komplexität runter zu drehen. Schaffen von einfachen Teilen, die mit Hilfe von fehlerfrei definierten Schnittstellen die Gesamtheit bilden. Die meisten Probleme treten lokal auf. Wenn etwas kaputt geht, kann man es reparieren ohne das Gesamtsystem zu zerstören."


# Regel der Klarheit: Klarheit ist besser als Gerissenheit.


Beim Aufschreiben von Aufgaben, To-Do Listen oder Veranstaltungen, formuliere die Ziele und Kommentare die zum Erfolg führen sollen möglichst genau, klar und unkompliziert. Ein Begriff wie: Studium abschliessen, klingt wirklich anspruchsvoll, aber diese Aufgaben ist so groß, dass sie auf der Liste eine halbe Ewigkeit fungieren wird. Dieses Ziel ist zu wenig konkretisiert und zu ungenau. Es eignet sich nur für eine langfristige Planung. Das gleiche betrifft "Für die Klausur Lernen" besser wäre "Kapiteln 9 und 10 für die Klausur lernen!"


Raymond sagte bezüglich Klarheit folgendes in seinem Buch:
"Ein Stück Code, das klar, präzise und genau ist, wird gegen Fehler viel resistenter. Es wir auch einfacher und schneller nachzuvollziehen durch einen anderen Programmierer, der später die Stelle und Aufgabe übernimmt. "


# Regel der Darstellung: Stecke das Wissen in die Datenstrukturen, so dass die Programmlogik dumm und robust sein kann.


Plane alle Informationen und Quellen, die du zum Beenden einer Aufgabe brauchst, am Ausgangspunkt. Z.B. wenn du einen Telefonat auf der To Do Liste platziert hast, dann füge auch die Nummer der Zielperson hinzu. Anstatt zu schreiben " Markus und Thomas kontaktieren wegen Baugenehmigung" Schreibe dazu die Telefonnummer der beiden Personen auf. Versuche die To-Do Listen reich an Details zu halten. Sie dienen nur als Wegweiser oder Karte zum erfolgreichen Alltag.


# Regel des Reparierens: Wenn das Programm scheitert, soll es das lautstark und so früh wie möglich tun.


Die Idee die dahinter steckt, findet keine Interpretation in der Geräuschentwicklung. Ein Programmierer kann einen Fehler in der Software nur dann feststellen, wenn es möglichst laut und bemerkbar diesen Fehler offenbart. Erst dann kann der Fehler gefunden und repariert werden. Wenn du Stundenlang an einem Plan für ein Projekt arbeitest, und an der gleichen Stelle immer wieder hackt - Hör auf!. Finde heraus die Ursachen, beseitige diese und erst dann mache weiter. Solltest du in der Zwischenzeit etwas vergessen oder verpasst haben (z.B. ein wichtiges Termin) überlege warum das passiert ist, was hat dazu geführt, und vermeide solche Pannen in der Zukunft.


# Regel der Wirtschaftlichkeit: Die Arbeitszeit von Programmierern ist teuer; spare sie auf Kosten der Rechenzeit.


Die Regel der Wirtschaftlichkeit könnte man kurz in folgendem Satz ausdrücken: Tue niemals etwas, was ein Computer für dich erledigen könnte. Anstatt Zeit zu verlieren in dem du für Ordnung in den Akten sorgst, versuche zu erlernen wo sich die bestimmte Akten befinden und fahre fort. Solltest du eine Datenbank im Rechner haben, suche niemals nach der Akte ohne vorher den Rechner dazu benutzt zu haben.
Wenn du Routineaufgaben bewältigen muss die täglich viel Zeit in Anspruch nehmen: wie z.B. Sicherheitskopien anfertigen - versuche diese Vorgänge zu automatisieren. Wenn es nur geht, versuche den Rechner so zu programmieren, dass er per klick alle Daten sichert.

# Regel der Optimierung: Erstelle Prototypen, bevor du dich an den Feinschliff machst. Mache es lauffähig, bevor du es optimierst.


Es gibt keine perfekte Systeme um alles extrem produktiv zu gestallten. Jeder muss andere Tagesabläufe organisieren und bewältigen. Mann muss nicht alle Bücher über "Getting Things Done" auswendig kennen bevor man selbst sein Leben optimiert. Die Amerikaner haben einen schonen Spruch: "Man braucht keinen Matrosen um feststellen zu können aus welcher Richtung weht der Wind".


# Regel der Erweiterbarkeit: Entwirf für die Zukunft, denn sie wird schneller kommen als du denkst.


Denke an die Zukunft bei allem was du tust. Wenn man mit Daten arbeitet, sollte man diese auch in einem Format speichern, in dem man sie auch in 10 Jahren verwenden kann.
Diese ein paar Tricks können wirklich behilflich sein, wenn man die Arbeit- oder die Lernzeit effektiver gestalten möchte. Man muss sie nur auf eigenes Leben und eigene Erfahrungen übertragen und anpassen.


Kennt Ihr noch mehr Tricks und Analogien aus der Computerwelt die man im wirklichen Leben implementieren kann? Überkommentare würde ich mich freuen.
Das Bild kommt von Sam UL