Lügen in der Bewerbung, wann fliegen sie auf und welche Tricks gibt es?

Veröffentlicht am: in der Kategorie: Karriere und Beruf

Bewerber die nicht verstanden haben, dass die Wahrheit über ihre Kompetenzen und Fähigkeiten die Zufriedenheit in der Arbeit bestimmt, bedienen sich Lügen. Das Ziel ist dabei die gewünschte Stelle zu bekommen. Egal ob man zu dem Anrofderungsprofil passt. Es geht um Die Arbeitsstelle und Geld. Nicht um die Wahrheit. Leider.

Wann fliegen Lügen bei der Bewegung auf? Wird die Wahrheit überhaupt enttarnt und lohnt es sich zu tricksen wenn man auf Jobsuche ist? Diese Fragen hat sich bestimmt jeder selbst gestellt, der schon mal eine Bewerbung losgeschickt hat. Egal ob es sich dabei um einen Job oder um ein Praktikum handelt für beides muss man sich beworben haben. Hinzukommt: das Eine ist mit dem Anderen eng verknüpft: denn häufig durch das Praktikum gelangt ein Bewerber zu einer festen Stelle.
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Mir ist klar, dass die Wahrheit relativ schwer zu definieren ist. Sogar der Physiker und Philosoph Heinz von Förster hat mal in seinem Buch geschrieben: Der Erfinder der Wahrheit war ein Lügner. (Buch:Wahrheit ist die Erfindung eines Lügners). Bei der Bewerbung sollte man aber die eigenen Kompetenzen so beschreiben, dass sie auf im Arbeitsalltag die Probe überstehen.

Die Wahrheit über Lügen

Analysiert man genau was der Grund und der Zweck von Lügen bei der Bewerbung sein soll, kommt man zum Ergebnis: dass jeder der Lügt sich selbst betrügt. Er betrügt auch den Personaler und das Unternehmen bei dem er sich bewirbt. In derbster Linie belügt sich aber ein Lügner selber! Warum?

Jede Stelle ist an bestimmte Anforderungen gebunden. Die Personaler kreieren ein bestimmtes Anforderungsprofil an die Arbeitsstelle die besetzt werden soll. Die Anforderungen sind wiederum sehr eng an die Aufgaben dieser Position gebunden. Die Aufgaben bilden wiederum die Gesamtheit der Tätigkeiten, also die Arbeit, die von dem Bewerber und späteren Mitarbeiter verrichtet werden soll.
Daraus ergibt sich also eine kausale Kette:

Personalbedarf -> Anforderungsprofil -> Anforderungen -> Tätigkeit zur Erledigung der Aufgaben -> Aufgaben -> Ergebnisse der Arbeit -> Profit für den Mitarbeiter und Unternehmen.

Wer sich das anschaut, versteht schnell, dass Lügen bei Bewerbung um eine Stelle zu bekommen, als eine Minderung des Profits sowohl für den Mitarbeiter als auch für das Unternehmen zum Ergebnis hat. Man schießt sich selbst ins Bein!

Der Bewerber soll in einer Bewerbung das vorstellen was er kann, nicht das was er nicht kann!

Wie bewerten Personaler Lügen von Bewerbungskandidaten?
Kein Wunder, dass wenn Lügen auffliegen (und sie fliegen immer), die meisten Bewerber mit Konsequenzen rechnen müssen. Durch nicht wahrheitsgemäßen Umgang mit dem Unternehmen fährt ein lügender Bewerber dem Betrieb unterschiedlich große Verluste. Entweder kann er die Arbeit überhaupt nicht verrichten, oder aber nicht in der gewünschten Qualität. Beides ist in erster Linier nachteilig für den Bewerber und nach weitere Betrachtung auch für den Bewerber. Dieser wird bestraft oder gar entlassen.


Würde ich Lüpfen oder Not-Lügen um eine Stelle zu bekommen?
Früher habe ich auf diese Frage mit JA, vielleicht geantwortet. Ich hatte den Eindruck, dass die Stelle eine Priorität hat und wenn ich sie bekommen habe, dann werde ich die Mängeln ausbügeln und Fähigkeiten verbessern.

Erst später am Ende des Studiums habe ich etwas gelernt: Es ist für mich von Vorteil wenn ich eine Stelle NICHT bekomme, die ich will, aber die zu meinen Kompetenzen und Fähigkeiten nicht passt. Also eine Arbeit dessen Anforderungen ich nicht gerecht werden kann.

Die Ergebnisse der Lügen in der Arbeitswelt (vor allem bei Bewerbung).
Die Bewerber die sich häufig mit Lügen zu einer Arbeitsstelle verhelfen haben die HR-Welt verändert. Denn die Personaler legen jetzt viel mehr Wert auf die Qualifikationen der Bewerber. Und was viel wichtiger ist: sie mistrauen den Bewerbern. Kein wunder, wer ein mal auf den Arm genommen wurde, lernt beim zweiten mal dazu. Und schaut dann zwei mal hin.

Was passiert durch Lügen in der Bewerbung?
Jochen Mai (Karrierebibel) fasst das genau in Zahlen: 39 Prozent der Personaler glauben nicht an die Führungsqualitäten der Bewerber und damit an ihr Verantwortungsbewusstsein. Denn die meisten Beschreiben in der Bewehrung dass sie viel mehr Verantwortung inne hatten, als das in Wirklichkeit der Fall war.
Übertrieben wird nicht nur bei der Verantwortung. Auch bei Angaben bezüglich der Fremdsprachen-Kenntnisse, Managementfähigkeiten, Gehalt, Ausbildung und Noten.
Viele Bewerber vergessen sogar, dass bei Angabe eines nicht wahrheitsgemäßen Bildungsgrades, der Arbeitgeber ein Recht zur Kündigung hat.
Anscheinend denken die meisten: die stelle die ich noch nicht habe, kann ich sowieso nicht verlieren, daher bewerbe ich mich mit meinen gefälschten Zeugnissen und dann schaue ich mal weiter. Toll.

Die meistbenutzten Tricks der Bewerber: Übertreibung
Schon an der Uni, in den ersten Semestern könnte ich feststellen: viele Studenten trauen sich selbst viel mehr zu, als sie tatsächlich leisten können.
Bei der Bewerbung wird daher extrem häufig übertrieben. Bescheidene Kenntnisse werden als Verhandlungssicher angegeben. Mangelnde Software Kenntnisse als durchschnittliche oder sogar überdurchschnittliche IT-Kompetenz beschrieben. Keine Projektmanagement-Erfahrung wird als solide Projektmanagement Erfahrung angegeben. Alles Lügen.

Jedem Bewerber kann ich nur raten: je näher an der Wahrheit man bleibt, desto besser für alle: das Unternehmen, die Arbeitsklima, den Bewerber und seine spätere Zufriedenheit im Job. Schließlich fliegen alle Lügen auf - vor allem die, die in der Bewerbung schriftlich verewigt wurden.