Was haben Gehirn und Magen gemeinsam und wieso extremes Lernen ungesund ist

Veröffentlicht am: in der Kategorie: Ernährung und Lernen

Der Magen und das Gehirn haben mehr Gemeinsamkeiten als man denkt. Die eine ist beispielsweise: für beides ist Übermaß schädlich. Deshalb sollte man exzessives Lernen kurz vor den Klausuren vermeiden. Bulimie Lernen ist einfach ungesund.

Extremes Lernen (sog. Bulimie-Lernen) kann gefährlich und ungesund sein.
Wissenschaftler haben herausgefunden, dass es Parallelen zwischen dem Gehirn und dem Magen gibt und raten deshalb davon ab extremes Lernen vor Klausuren zu praktizieren.
Es spielt keine Rolle ob man lediglich für eine Klausur lernt oder für die Examensprüfung, das Entscheidende ist nicht sehr viel auf einmal zu Lernen. Obwohl die Vorlesungsart mit dem „Frontalunterricht" zu den veralteten Lehrmethoden gilt, ist sie in der Regel an der Universität vorzufinden. Der Dozent trägt den Lehrstoff vor und den Studenten ist es selbst überlassen, ob sie zuhören und etwas verstehen oder ob sie sich mit ihren Nachbarn über die letzte Feier austauschen. Als Konsequenz sitzen sie dann in der Bibliothek, haben einen Haufen Bücher vor sich und versuchen sich den Stoff selbst anzueignen, um für die anzustehende Klausur vorbereitet zu sein. Mit dieser Lernmethodik haben die Studenten nur wenig vom Studium.

Wenn die Studenten wirklich etwas lernen möchten, so ist es weniger angebracht nur von Klausur zu Klausur zu lernen. Viele der heutigen Durchschnittsstudenten zeigen ein neuartiges Krankheitssyndrom, das man als „Bulimie-Lernen" bezeichnet. Sie eignen sich so viel Lehrstoff wie möglich in kurzer Zeit, kurz vor der Klausur an, um es dann während der Klausur „auszuspucken" und für immer loszuwerden oder in anderen Worten ausgedrückt, um es zu vergessen. Eigentlich haben die Studis mehr davon, wenn sie den Lehrstoff regelmäßig durchgehen und in Vorlesungen, Übungen und Seminaren mitarbeiten. Studien zeigen, dass viele auch nicht die Angebote von Dozenten nutzen, den Stoff aufzubereiten. Diese Studenten tun sich damit nichts Gutes, denn es ist viel effizienter eine viertel Stunde in der Woche zu lernen, als nur am Ende des Semesters intensiv ganz viel zu pauken. Das was regelmäßig wiederholt wird, bleibt auch eher im Gedächtnis.


Zwar ist es genauso wichtig Wissen über ein Thema zu haben, noch wichtiger ist jedoch das Verständnis darüber aufzuweisen. Beispielsweise braucht man in Fächern wie Medizin zunächst ein Fachwissen, muss aber trotzdem die Zusammenhänge verstanden haben. Eine Formel lässt sich viel besser lernen, wenn man seinen Zusammenhang begriffen hat. Beim regelmäßigen Wiederholen muss man aber auch beachten, dass wenn man versucht sich immer wieder dasselbe anzueignen, man innerlich schon den Willen verloren hat und es nichts nutzt.


Das menschliche Gehirn ist neugierig und wenn es einen Text zigmal liest, so bekommt es die Einstellung „das kenne ich doch schon". Gelingt es dem Lernenden die Thematik in verschiedenen Arten zu präsentieren, lernt er vielmehr daraus. Das Schlüsselwort lautet hier „Abwechslung", dadurch bleiben die grauen Zellen aufnahmebereit. Ebenso wichtig ist die Wiedergabe des Gelernten, denn die Aufnahme stellt quasi die halbe Miete dar. Durch die Wiedergabe verknüpfen sich Speicherorte miteinander und können das Wissen später besser abrufen.


Auch begehen Studenten oft den Fehler während der Vorlesung keine Fragen zu stellen, wenn sie etwas nicht verstanden haben. Würden sie sich aber trauen, so hätten sie eher die Einstellung die Thematik verstanden zu haben.
Was sehr hilfreich beim Lernen ist, ist sich das Ganze mal visuell anzueignen, d.h. Mind-Maps etc. anzufertigen. Trockene Themen lassen sich zum Beispiel viel besser lernen, wenn sie mit Bilderketten oder Geschichten verbunden werden. Dadurch lassen sich Zusammenhänge auf einen Blick erkennen. Vor allem bei den weiblichen Studentinnen soll es ja beliebt sein Texte mit Highlightern bunt zu streichen. Das ist jedoch eher weniger hilfreich für das Einprägen, besser wäre es die wichtigsten Sachen raus zuschreiben. Wobei auch nicht nur abgeschrieben werden soll, vielmehr soll in eigenen Worten umgeschrieben werden, um sich den Stoff zugänglicher zu machen. Außerdem müssen die Lernenden das eigene Verständnis herausarbeiten, um eigene oder offene Fragen aufzuwerfen. Dadurch finden sie Interesse und Motivation und haben Spaß beim Lernen.


Außerdem ist es sehr wichtig, beim Lernen auch Pausen zu machen, denn der Stoff muss sich festigen. Empfehlenswert ist pro Stunde mindestens zwanzig Minuten Pause zu machen. Dabei gibt es verschiedene Lerntypen: Manche brauchen unbedingt Ruhe in der Lernatmosphäre, während andere sogar ein wenig Musik dabei hören können. Wie jemand am besten lernt, muss jeder für sich mal ausprobieren und die Methodik anwenden, die am besten war.


Nächtelang zu Lernen hat negativen Einfluss auf die Gedächtnisleistung, deshalb raten Experten davor ab, die eigene Schlafzeit mit Lernen zu verbringen. Gerade vor Klausuren ist es ratsam rechtzeitig aufzuhören, um sich nicht verrückt zu machen.
Auch wenn man als Student diese ganzen Ratschläge schon kennt, fällt es einem immer schwer sie zu befolgen. Heutzutage gilt es schnell mit dem Studium fertig zu werden, da fehlt einfach die Zeit bei so vielen Veranstaltungen regelmäßig zu lernen. Am Ende bleibt einem nichts anderes übrig, kurz vor der Klausur so viel wie möglich zu pauken.


ISBN=3940166065
Titel=Garantiert erfolgreich lernen