Wie nutzte ich beide Gehirnhälften beim Lernen?

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3 Tipps zum einsatz der beiden Gehirnhälften beim Lernen.

Haben Sie ein Paar konkrete Tipps für mich, wie ich meine beiden Gehirnhälften beim Lernen effektiver einsetzen kann? Freundliche Grüsse, Evelyne ...und Dankeschön!

Das ist glaube ich die Kernfrage die sich jeder zumindest einmal im Leben stellen soll. Wie setze ich das Gehirn am effektivsten ein?
Es gibt Menschen deren das Lernen in einem Gewissen Umfang leichter fällt und es gibt Menschen die sich etwas mehr bemühen müssen und das Niveau der anderen zu erreichen. Die Tatsache ist aber, dass jeder seine eigene Fähigkeiten erweitern kann. Denkt man dagegen, dass die Gaben mit den jeder „ausgestattet" wurde nicht mehr erweiterbar und veränderbar sind, so bleibt man immer in demselben Entwicklungsniveau weil man nicht mal versucht die Fähigkeiten zu verbessern und effektiver zu nutzen.

Tipps die den effektiven Einsatz des Gehirns ermöglichen gibt es bestimmt hunderte. Es ist deshalb kaum möglich alle Tipps von heute auf morgen in den eigenen Tagesrhythmus zu implementieren. Deshalb habe ich 3 wichtigste Methoden ausgesucht die Dir vielleicht bisschen helfen, unter der Bedingung, dass Du diese täglich anwendest.

Tipp Nr. 1.: - Denke im Alltag Aktiv und nicht Passiv!


Das menschliche Gehirn ist gewöhnt die Informationen mit einer sehr hohen Geschwindigkeit zu verarbeiten. Manchmal beim Lesen oder Fernsehen wird man einfach müde, gelangweilt und nicht selten schläft man ein. Wenn man vergleicht den Zustand der Gehirnwellen beim Lesen und den Zustand der Wellen beim Autofahren oder beim Sport bemerkt man gravierende Unterschiede.


Beim Lesen (wir reden hier nicht über das Schnelle Lesen sondern über das herkömmliche, langsame Lesen) fließen die Informationen recht langsam und das Gehirn denkt oft an anderen Sachen als die die im Buch beschrieben wurden. Man verliert sich dann selbst in den Tagträumereien. Man kann das passives Denken bezeichnen.
Beim Autofahren ist dagegen ganz anders. Die Informationen die das Gehirn verarbeitet fließen aus verschiedenen Wissensgebieten. Es werden Schilder abgeglichen und identifiziert, Gänge gewechselt und die Geschwindigkeit angepasst. Dabei hören wir oft Radio, analysieren die Stauinformationen und genießen Musik.
Bei diesem aktiven Denken wird das Potential der beiden Gehirnhälften besser ausgenutzt. In solchem zustand lernt man mehr und schneller.


Diesen aktiven Zustand kann man auch im Alltag erreichen in dem Man ständig „Mitdenkt" und sich Fragen stellt:
- Beim Lernen: habe ich von diesem Autor schon etwas gelesen? Was war das? Wann War das? Usw.
- Beim Radiohören oder Fernsehen: Gab es ein solches Programm schon mal in der Vergangenheit? Den Film hat der gleiche Regisseur gemacht oder? Woher kenne ich die Schauspieler? Kenne ich vielleicht die Stimmen der Übersetzer? Usw.
- Beim Autofahren: wann bin ich zum letzten Mal diese Strecke gefahren? Wen habe ich damals besucht? War ich alleine im Auto? Usw.


Bei diesem Vorgehen wird an das alte Wissen viel Neues angeknüpft. Das wiederum vergrößert die Basis auf der man weitere Informationen anknüpfen und verbinden kann um diese besser zu merken.


Tipp Nr.2.: - Beim Lernen versuche so viele Sinne in die „Lernarbeit" mit einzubeziehen wie nur möglich.


Man kann leicht den AudioVisuellen Lernkanal einschalten in dem Man sich den Stoff den man lernen muss, wie ein Film vor dem Geistigen Auge abspielt. Am bestens wenn Du selbst mittendrin bist. Man merkt die Informationen viel besser wen Sie persönlicher sind. Der Stoff der gelernt werden muss ist nicht immer persönlich aber man kann es erlernen den zu „personalisieren" in dem man Geschichten entwickelt die das zu lernende Thema behandelt und in den man selbst die Hauptrolle spielt.
Dabei immer nach Verknüpfungen suchen wie im Tipp Nr.1.


Das Gehirn merkt zu 90 % Sachen die mit dem Vorhandenem wissen verbunden werden. Deshalb funktionieren jegliche Mnemotechniken so gut.
Bei den Mnemotechniken muss man sich ein Schema einprägen und dieses Schema (also vorhandenes Wissen) wird immer wider dazu genutzt um neue Informationen zu behalten.
Somit wird das Wissensfundament immer stabiler und größer und fähiger noch Wissen einzusaugen.


Die Menschen die mehr als nur eine Fremdsprache erlernt haben sind ein wahrer dieser Methode. Sie Berichten, dass am Anfang ziemlich schwer war die erste und zweite Fremdsprache zu erlernen, aber mit der Zeit wurde alles viel einfacher weil man die Zusammenhänge und Ähnlichkeiten sieht. Sie haben nicht 3 oder 4 Fremdsprachen erlernt weil sie besonders intelligent sind oder bessere Genen haben. Sie haben einfach die Anknüpfungsfähigkeit der Neuronen genutzt und das kann jeder Mensch auch.


Tipp Nr.3.: Sei immer NEUGIERIG!


Hast Du Dich schon mal gefragt warum die kleinen Kinder im Alter zwischen 2 und 6 Jahren so extrem schnell lernen? Und zwar lernen nicht nur zu sprechen sondern alles mögliche: Computer zu benutzen, Schach zu spielen, beherrschen Instrumente usw.
Das Geheimnis liegt daran dass die Kinder neugierig sind. In diesem Alter haben sie noch nicht erfahren, dass diese oder jenes nicht geht. Sie probieren einfach alles aus; wie funktioniert z.B. das krabbeln rückwärts oder ähnliches. Später wird man erwachsener, zurückgezogener und meint: neee das ist doch doof, oder: das klappt sowieso nicht. Das macht man nicht so.


Man lernt am besten wenn über ein bestimmtes Thema neugierig ist. Natürlich als Schüler oder Student begegnet man super laaaaaangweilige Themen die keinen Mensch interessieren. Aber mit ein bisschen Einsatz und Disziplin kann man den Neugierspiegel etwas steigern, so dass mehr Informationen über dieses Thema im Kopf behalten werden. Z.B. Beim Lernen - formuliere 10 zusätzliche Fragen die Du gerne beantwortet haben möchtest und zwar über jedes Thema dass Du lernst.
Versuche anschließend im Internet, Wikipedia oder Lexika die Antworten zu finden.


Ich hoffe, dass die Tipps für Dich brauchbar sind und wünsche Dir viel Erfolg!
Über Dein Feedback und Kritik würde ich mich natürlich freuen. Vielleicht kennst du auch eine oder zwei Methoden die Dir beim Lernen helfen und die Du anderen Besuchern dieser Seiten präsentieren möchtest.


Viele Grüße
Christopher.


Bald erscheint zu diesem Thema ein interessantes Buch bei Amazon:
Das große IQ-Trainingsprogramm. Übungen, Rätsel und Aufgaben, die das Zusammenspiel beider Gehirnhälften optimieren)
von Philip Carter, Ken Russell


• Gebundene Ausgabe: 160 Seiten
• Verlag: Bassermann, F (4. Juni 2007)
• Sprache: Deutsch
• ISBN-10: 3809420654
• ISBN-13: 978-3809420651

ISBN=3809420654
Autor=Philip Carter, Ken Russell
Titel=Das große IQ - Trainingsprogramm. Übungen, Rätsel und Aufgaben, die das Zusammenspiel beider Gehirnhälften optimieren