Worauf kann im Studium und in den Lernphasen verzichtet werden?

Veröffentlicht am: in der Kategorie: Besser Lernen

Im zweiten Teil der Prüfungsvorbereitung geht es um die Frage: Worauf kann im Studium und in den Lernphasen verzichtet werden?

Es gibt eine Reihe von Tätigkeiten die mit den Oberbegriffen: Zeitfresser, Zeitschleuder und Zeitdieb beschrieben werden können. Während des Studiums und vor allem während der Prüfungsphase hat man genug Aktivitäten die man vernünftig und sinnvoll managen soll. Fernsehen muss nicht immer unbedingt dazu gehören.

Fernseher abschaffen
Ich habe vor ein paar Jahren meinen Fernseher abgeschafft. Seit dem habe ich festgestellt, dass ein Fernsehgerät doch keine für mich unterstützende Rolle gespielt hat. Die Sendungen waren immer trivialer. Man war gewöhnt vom Sender zu Sender zu zappen.
Man hat stunden vor der Glotze verbracht, nichts dabei gelernt und am Ende nur noch schlechtes Gewissen gehabt, weil man ja nichts sinnvolles gemacht hat. Das hat mich einfach nur noch fertig gemacht.
Die meisten Texte die ich für diese Seite verfassen könnte, verdanke ich der Tatsache, dass ich keine Fernseher mehr besitze.

Internet zielgerichtet und bewusst nutzen
Das Internet betet etwas andere Art des Zeittotschlagens an. Im Vergleich zum Fernseher ist das mit dem Internet ein bisschen anders. Beim Internet hat man die Gefahr nicht, dass man einfach nur stundenlang sich das anschaut, was gerade läuft. Denn ohne einen aktiven Klick - also ohne aktives Tun wird im Internet nur ein paarminutiges Youtube video oder Playliste abgespielt. Den Fernseher reicht es ein mal anzuwerfen und schon kann er mehrere Tage ununterbrochen laufen. Im Internet muss man etwas aktiver werden. Aus dieser Perspektive besteht die Gefahr, dass einem die Zeit einfach davon läuft, beim Internet nicht. Zumindest nicht so wie beim Fernseher.
Die Gefahr im Internet zeitlich zu „ertrinken" besteht ganz wo anders: in den Sozialen Netzwerken. Sich Profile und Bilder von Bekannten und Freunden, sowie von den, die man zu Bekannten und Freunden machen möchte, gehört mittlerweile zum Volkssport.
(So wie früher Fernsehen)

Ich denke, man soll die sozialen Netzwerke sehr bewusst und nicht ziellos nutzen. Wer ein mal einen Fernseher abgeschafft hat, bekommt keine Garantie dass er von einem anderen Zeitdieb nicht verführt wird. Um den Zeitvertrieb in den Sozialen Netzwerken wie Facebook oder StudiVZ und Co zu minimieren stelle ich mir immer die folgende Frage: was hat sich verändert nach dem ich 2 Stunden auf Facebook meine Freunde rumgestöpst habe? Eigentlich gar nichts. Und es sich nichts verändert hat, und ich nichts dazu gelernt habe oder wenigstens meine Meinung über ein bestimmtes Thema nicht geändert habe, dann lohnt es sich keinesfalls die Zeit damit zu verlieren. In wie fern wurde mein Leben dadurch bereichert? Meistens überhaupt nicht! Ich wurde nur meiner Zeit beraubt - das ist das Ergebnis.

Bei Party- und Treffeneinladungen wählerisch sein
Das Studentische Leben ist für Partys bekannt. Meistens startet in den Studentischen Städten die Partyrunde an einem Mittwoch. Danach, jeden Tag findet irgendwo irgendeine Party statt und zwar bis zum Sonntag. Montag und Dienstag ist kleine Pause, dann am kommenden Mittwoch geht es wieder los. Da bleibt nicht viel Zeit für die Uni-relevanten Sachen, wenn man auf jeder Party mitfeiern will. Hinzu kommen noch die Einladungen zu normalen, nicht Partymässigen Treffen. Dann gebe es noch ein paar Stammtische im Semester, bisschen Kino, vielleicht Theater. Und wann wird studiert? Als Student muss man sich tatsächlich jeden Tag aufs Neue fragen: was will ich genau?

Ab und zu sollte man ausgehen, bisschen Spaß haben, sich amüsieren und mit Freunden reden. Aber 5 Mal pro Woche Party, das ist echt übertrieben. Ich meine hier noch nicht mal den Tag nach einer Party, an dem man nicht unbedingt in der Lage ist um 6 oder 7 Uhr aufzustehen.

Persönlich kann ich nur folgendes empfehlen: Die Treffen und Partys die für Dich vollkommen unwichtig sind, sollte man absagen. Die Aktivitäten sollten schon bisschen kritisch Hinterfragt werden. Die sollen Dich im Studium unterstützen und nicht beim Studium hindern.

Wie kann man noch sonst Zeit sparen?

Die Einsparungspotentiale im Bezug auf Zeit sind bei Studenten meistens sehr groß. Aber übertreiben sollte man mit dem Zeitsparen und Zeitnutzen auch nicht.
In einem Studienratgeber habe ich gelesen, man könnte die Zeiten bei Routineaufgaben für Wiederholungen und zum Repetieren nutzen. Als Beispiele wurden benannt: in der Schlange stehen, beim Zähneputzen, beim Essen in der Mensa, beim Einkaufen, beim Waschen, beim Putzen, Und so weiter. Danach habe ich mich gefragt ob dieser Studienratgeber für Hochleistungsstudenten oder für Fachidioten geschrieben wurde.

Man kann zwar jede freie Minute des Lebens fürs Lernen und Repetieren von eingeübten, einstudierten und aufgenommenen Inhalte nutzen. Aber damit wird man sich nur noch verrückt machen. Die einzige Ausnahme wo ich einen praktischen und sinnvollen Einsatz für derartige Einstellung finde ist: wenn man tatsächlich ein extrem begeisterter Freak von der Materie ist. Dann ist man meistens persönlich betroffen und versucht die Probleme immer und überall zu lösen. Das wird an einer Universität eher eine Seltenheit sein, weil an den Hochschulen meistens mit theoretischen Konstrukten gearbeitet wird.

Oder aber wenn man eine Woche vor der Prüfung steht und vorher im Semester hat man überhaupt nicht studiert und sich kaum neues Wissen angeeignet. Nur dann, aber wirklich nur dann würde es einen Sinn machen, jede einzelne Minute fürs Wiederholen zu verwenden.

Wer seine Freizeit sinnvoll nutzen will und sich dabei gut mit Freunden unterhalten möchte und zusätzlich dazu noch was konstruktives und sinnvolles lernen will, der soll sich mit Freunden über die Problematik, die gelernt werden soll, einfach mal unterhalten. Bei einer Diskussion oder noch besser bei einem Diskurs lernt man unglaublich viel. Für die gesteigerte Motivation und Lust am Lernen sind dann zwei Faktoren verantwortlich: einerseits der Soziale Aspekt und anderseits die persönliche Betroffenheit. Man ist von der Materie oder der Problematik irgendwie betroffen. Man muss es ja lernen und die Klausur soll mit bestmöglicher Note bestanden werden. Dank der persönlichen Betroffenheit und dem sozialen Austausch, wird man besonders motiviert und lernt viele neue Perspektiven kennen. Auf die andere Sichtweisen wäre man alleine kaum gekommen, weil jeder ein bestimmtes und individuelles Betrachtungsmuster hat.