Beispiele für Mono-Content und Multi-Content Public Displays

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Praxisbeipsiele für Public Displays die Mono- und Multi- Inhalte anbieten. Interessant fällt der Vergleich zwischen den Displays. Denn sie sind ursprünglich für völlig unterschiedliche Vorhaben konzipiert worden.

Best Practice Lösungen für Mono-Content Public Displays

Tacita application
Am Beispiel eines Flughafen Public Displays, zeigt Davies et al. wie das Problem der Privatsphäre berücksichtigt werden kann. Ein Public Display wird häufig von vielen Menschen betrachtet. Das Public Display wird mit Hilfe von Tacita Applikation mit dem Handy des Betrachters gekoppelt. Dieser kann sein Smartphone nutzen, um beispielsweise Wetterbericht für seinen Heimatort anzeigen zu lassen. Das Display blendet zusätzlich zwei weitere Wetterberichte für zwei weitere Orte. Nur der User, der das Display bedient kann für sich die relevante Information entnehmen. Dadurch wird seine Privatsphäre zumindest teilweise geschützt (vgl. Davies, S. 61).

Autopoiesic Content (vgl. Memarovic (2011). S. 179)
Public Displays die mit Sensoren für Bewegung, Gestenerkennung, Gesichtserkennung etc. ausgestattet sind, können aus den gesammelten Daten neue Inhalte generieren. Ein solches Beispiel präsentiert Davies et al. Die eingebaute Kamera zählt Personen, die anhalten um mit dem Display zu interagieren. Es wird unterstellt, dass das Gehirn eines jeden Betrachters, eine bestimmte Energiemenge verbraucht, während dieser mit dem Display interagiert. Nach einer Umrechnung wird ein „Fun-Fact: Did you know that ..." auf dem Display generiert; „Die verbrauchte Energie würde genügen, um die Reichweite eines durchschnittlichen Elekto-Autos um 100 Kilometer zu vergrößern." Die Fun-Facts sollen zu weiteren Interaktion mit dem Display animieren (vgl. Memarovic (2012).  S. 56).

AR-Multipleye
Beim AR-Multipleye handelt es sich um eine Möglichkeit der Hervorhebung von Inhalten, die für den Betrachter relevant sind, die aber wegen der Fülle der übrigen Informationen auf dem Display nicht direkt erkannt werden können. Das Display wird mit Hilfe von QR-Code mit einem Smartphone gekoppelt (vgl. Ostkamp). Durch die Verbindung wird der Betrachter identifiziert und die für ihn relevante Information hervorgehoben (vgl. Lucero (2012). S. 385-389).

Best Practice Lösungen für Multi-Content Public Displays

Ogranisation Anar.org ist eine spanische Stiftung mit dem Sitz in Madrid, die Hilfe für Kinder und Jugendliche in Risikosituationen, zum Beispiel im Falle häuslicher Gewalt oder eines Missbrauchs, leistet. Die Herausforderung für die Stiftung war ein Public Display zu gestalten, auf dem Informationen gezeigt werden, die nur von Kindern, nicht aber von sie begleitenden Erwachsenen wahr genommen werden könnten (Gizmodo, 2013).

Digifields
Digifields ist ein Konzept der Interaktion mit Public Displays, das sowohl direkt am Display geschieht, als auch am Smartphone des Betrachters erfolgen kann. Vorgestellt wurde das System im Paper von Alt et al. „Digifieds: Insights into Deploying Digital Public Notice Areas in the Wild" (Alt, S. 165).


Ein mit Digifields ausgestattetes Public Display kann gleichzeitig von einer Person benutzt werden. Jedoch durch die mobile Applikation, kann sich jeder Benutzer den Content des Displays auf sein Smartphone übertragen lassen. Dadurch kann das Display von vielen Nutzern gleichzeitig verwendet werden, ohne dass sich die Benutzer gegenseitig negativ beeinflussen. Die Smartphone Applikation löst gleichzeitig das Problem der Privatsphäre. Die Interaktion mit den Inhalten auf dem Smartphone ist im Gegensatz zu der unmittelbaren Interaktion am Public Display, von der Öffentlichkeit abgeschirmt. Zudem haben die Benutzer der Digifields Applikation die Möglichkeit,
eigene Annoncen zu publizieren, die nachfolgend sowohl innerhalb der Applikation als auch auf dem Public Display erschienen. Die Auswertung der Logfiles für den Zeitraum von 7. Juli bis zum 31. August 2011 ergab folgende Statistiken: Das Display wurde 1126 mal genutzt, 900 Benutzer setzten sich intensiv mit den Inhalten auseinander (vgl. Alt, S.171).


Die Abbildung Digifields 1. stellt symbolisch dar, welcher Content sichtbar ist für einen Benutzer des Displays. Einzelne Digifields Applikationen wurden farblich in Themengebiete unterteilt.
Die Abbildung Digifields 2. bietet eine schematische Übersicht des kompletten Systems Digifields.


Mögliche Implikationen für Werbung für Public Displays

Google Adsense - Google hat mit dem Adsense Werbepartner-Programm endgültig bewiesen, dass Werbung kombiniert mit relevantem Content langfristig sehr gut funktioniert. Sowohl für Google selbst, als auch für die Werbetreibende und Inhaber von Webseiten. Es handelt sich dabei eher um „Private Displays" denn die Inhalte werden gezeigt auf den privaten Computern der Nutzer. Allerdings kann Content-abhängige Werbung, die sinnvoll mit Inhalten kombiniert wird, den Benutzern weitaus mehr Mehrwert liefern, als reine Public Displays die nur Werbung zeigen.

Apple mit dem iPhone und dem App Store hat eine Einkommensquelle generiert, die dem Unternehmen langfristig sowohl Entwicklung, als auch Rendite sichern wird.
Denkbar wäre ein Analoges Modell für teilweise offene Public Displays Netzwerke, wo nach bestimmten Kriterien ausgesuchte Entwickler, Applikationen anbieten, die auf Public Displays erscheinen.

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Autor: Krzysztof