BLok TU Dresden: Stärkung der Lernkooperation für Auszubildende

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Im Kapitel 3.5 wird das Online-Berichtsheft BLok vorgestellt, das an der TU Dresden entwickelt wurde. Das Werkzeug unterstützt Auszubildende bei ihren Lernaktivitäten.

In diesem Kapitel wird das Projekt BLok vorgestellt. Es handelt sich dabei um ein Online Berichtsheft (erreichbar unter https://www.online-ausbildungsnachweis.de) zur Stärkung der Lernkooperation für Auszubildende. Personen die eine Ausbildung absolvieren sind laut der Ausbildungsordnung dazu verpflichtet einen schriftlichen Ausbildungsnachweis zu führen. Dieses sogenannte Berichtsheft soll den Prozess der Ausbildung begleiten und als Nachweis über die absolvierten Tätigkeiten dienen. Zusätzlich soll das BLok durch seine reflexive Rolle die metakognitiven Prozesse während der Ausbildungszeit begünstigen (vgl. Börner et al. 2014, S. 72 - 73).

Das Konzept basiert auf dem Portfolio-Ansatz bei dem der Lernweg durch die Ausbildung in Form von E-Portfolio Artefakten dokumentiert wird. Dadurch bekommt sowohl der Auszubildende als auch der Ausbilder und der zuständige Berufsschullehrer einen Einblick in die Entwicklung des Lernenden. Innerhalb der mediendidaktischen Konzeption des BLok wurde ein Soll-Stand und Ist-Stand Vergleich integriert, der die Defizite die innerhalb der Ausbildung auftauchen kenntlich macht. Dieses Instrument dient weniger der Kontrolle, sondern mehr der Unterstützung beim Lernprozess im Hinblick auf das zu erreichende Ausbildungsziel (ebd. S. 61).

Das Online-Berichtsheft setzt sich aus drei wesentlichen Elementen zusammen, die dank ihrer Funktionalität eine kohärente Entwicklungsapplikation zum feedbackbasierten Lernen ergeben. Zum einen gibt es eine Dokumentenablage, die dazu dient, Lernartefakte zu erstellen oder sie in unterschiedlichem Format hochzuladen. Zum anderen besteht für den Ausbilder die Möglichkeit, ein 360-Grad Feedback zu hinterlassen. Schließlich wird jedes erstellte oder hochgeladene Artefakt einer bestimmten Qualifikation zugeordnet, wodurch eine Berichtshefteinträge zu geeigneten Berufsbildpositionen zugeteilt werden. Vervollständigt wird das Konzept mit einer Kommentar- und Nachrichtenfunktionalität, die den Austausch und den Wissenserwerbprozess auf kollaborativer Basis unterstützen soll.

Für das Sifa-Portfolio können außer der E-Portfolio Funktionalitäten auch eine Abwandlung der Soll-Ist-Anzeige aus dem BLok herangezogen werden, um den Weiterbildungsprozess unterstützend zu begleiten. Innerhalb des Projekts BLok hat sich herausgestellt, dass trotz der identifizierten Diskrepanzen zwischen Soll und Ist, überwiegende Mehrheit der Auszubildenden (74%) nichts unternahm, um die Abweichung auszugleichen. Die Interviews mit Auszubildenden, die BLok nutzten ergaben, dass die Teilnehmer nicht genau wussten, welche Handlungsalternativen im Falle einer Abweichung ergriffen werden konnten (ebd. S. 72).

Für die Entwicklung des Konzepts des Sifa-Portfolios ist das ein Indiz dafür, dass im Falle eines Soll-Ist Abgleichs konkrete Handlungsoptionen vorgeschlagen werden können. Ein solcher Soll-Ist Abgleich wäre möglich, da Sifas jedes Jahr ein festgelegtes Ziel von sechs VDSI-Punkten innerhalb von 12 Monaten erwerben sollen. Auch im Falle einer Weiterbildung zur Fachkraft für Arbeitssicherheit, die strukturiert ist und Ausbildungsstufen und Präsenz- und Selbstlernphasen aufgegliedert ist, wäre der Einsatz von einem Soll-Ist Vergleich zielführend. Denkbar ist auch der Einsatz von Unternehmensspezifischen Lerninhalten, die auf der Sifa-Community Plattform angeboten werden könnten, so das in Kursen partizipierende Sifas, ihre Teilnahme zum Erwerb von VDSI-Punkten verwerten könnten. Hierzu müssten die Kurse von Unternehmen konzipiert, umgesetzt und auf in der Sifa-Community in einem noch nicht existierenden Kurs-Bereich zur Verfügung gestellt werden. Wie das erreicht werden kann, wird im folgenden Kapitel als Fragestellung formuliert und im weiteren Verlauf der Arbeit detailliert analysiert.

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Autor: Krzysztof