Brauchen menschen mit migrationshintergrund eine Smartphone App?

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Besteht überhaupt Bedarf für Apps für Migranten? Womöglich konnte eine solche App die Einwanderer mit Informationen zum Thema Bildung, Studium und Kompetenzentwicklung versorgen und ihnen gleichzeitig den Einstieg in Deutschland erleichtern.

Deutschland ist ein für Migranten attraktives Land. Vor allem das Lebensniveau und die Bildungsmöglichkeiten ziehen viele Menschen aus unterschiedlichen Ländern an. Die Studie des Berlin-Instituts „Ungenutzte Potentiale - zur Lage der Integration in Deutschland" zeigt zahlreiche Chancen der Integration von Einwanderern in der Bundesrepublik. Sie deckt aber auch Problematiken auf. Es ist offensichtlich, dass ein höheres Bildungsniveau der Gesamtbevölkerung in einem Land, zum höheren Lebensstandard führt. Der Zugang zu universitären Bildung und die formellen Hürden, die viele Migranten in Deutschland überwinden müssen, um sich weiter bilden zu können, sind in einem durch bürokratische Vorgänge geprägten Land schwer zu überwinden. Der Prototyp der Applikation MUKUI wirkt dem entgegen und versucht den Migranten den Zugang zur Bildung zu vereinfachen.

Die Hauptfunktionalität der Applikation liegt in der Bereitstellung der für die Benutzer relevanten Information zu den Themen: Weiterbildung, Sprachkompetenz, Studium, Ausbildung. Die Informationen können einerseits allgemein für eine ausgewählte Stadt angezeigt werden, andererseits können sie anhand von dem aktuellen Standort des Benutzers zusammengetragen werden. Damit verkürzt sich der Weg zum Kompetenzerwerb von Migranten die sich in Deutschland niederlassen und gleichzeitig verringert sich die Informationskluft, die zwischen den Bildungsangeboten und den darin interessierten besteht. Diese Kluft begründet sich überwiegend in der Systeminkompetenz der Migranten, für die das Leben in Deutschland neu ist. Die applikaton trägt also auch zum Vermitteln der Systemkompetenz (Aufbau der öffentlichen Einrichtungen, Verbindungen und Abhängigkeiten der einzelnen Ämter von einander etc.) Das Primärziel der Applikation ist also eine gelungene interkulturelle Integration, von der die beiden Seiten - Inländer und Migranten, profitieren können.

Innerhalb dieses Projektes hatten wir die Möglichkeit, das an der Universität erworbene theoretische Wissen praktisch umzusetzen. Dies hilft nicht nur das prüfungsrelevante Wissen zu verinnerlichen und gründlich zu verstehen, sondern vermittelt die Fähigkeit konkrete Problemstellungen zu erfassen, diese konzeptionell zu erarbeiten und greifbare Lösungsvorschläge zu kreieren. Für uns war das die allererste Gelegenheit an dieser Universität, mit zukünftigen

Nutzern an einer Lösung zu arbeiten, die von den zukünftigen Nutzern verwerten wird. Diese Methodik ermöglicht uns vielfältige Kompetenzfelder zu nutzen (die der Nutzer, die der Dozenten und unsere eigene) und daraus neue Problemlösefähigkeiten zu entwickeln. Solche Fähigkeiten sind im Berufslegen unabdingbar. Eine weitere Kompetenz die wir in der Gruppe erweitern konnten ist das Durchhaltevermögen für komplexe Projekte, deren Ergebnisse nicht von Vorne sichtbar sind, sowie Koordination der synchronen und asynchronen Gruppenarbeit mit unterschiedlichen Werkzeugen wie Dropbox, Google Drive, Axure und Prototyping.

In der Zukunft wäre es möglich den Prototypen in den ersten Entwurf der Applikation umzusetzen, inkl. Programmierung der Kernfunktionen mit Xcode und Bereitstellung der Applikation im Apple- Store. Anhand des Feedbacks der ersten Nutzer könnte die Applikation in weiteren Schritten optimiert werden. Stößt die erste Version der Applikation auf Akzeptanz der Nutzer, so könnte eine Android-Variante abgeleitet und programmiert werden. Die Schlüsselrolle bei der Entwicklung werden immer die Nutzer behalten, denn schließlich ist für sie die Applikation bestimmt.

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Autor: Krzysztof