Elastizität der Nachfrage und des Angebots, theoretische Konzepte

Veröffentlicht am: in der Kategorie: Makroökonomik

Theoretische Konzepte der Elastizität. Beispiele für die Nachfrage und Angebot entweder elastisch, unelastisch oder auch beides zutrifft.

Elastizitäten können sowohl das Angebot als auch die Nachfrage betreffen. Um die Zusammenhänge besser verstehen zu können kann man sich Beispiele ausdenken und diese analysieren. Bei vielen Beispielen kann man für beide Seiten gut argumentieren. Ob die Nachfrage oder Angebot elastisch oder unelastisch ist hängt von der Ausgangslage im Beispiel.

Bestimmung der Elastizitäten anhand von theoretischen Konzepten:
- Die Nachfrage nach frischen Orangen: ist elastisch, das bedeutet, dass bei einem deutlichen Preisanstieg, deutlich weniger Orangen gekauft wird. Die Gründe dafür: es gibt viele andere Substitute (substitutive Güter) die man kaufen kann, falls die Orangen zu teuer werden. Hinzukommt, dass Orangen nicht zu Grundnahrungsmitteln gehört wie beispielsweise Brot. Daher ist es einfacher auf Orangen zu verzichten.


- Die Nachfrage nach Weihnachtsbäumen - ist unelastisch. Der Grund: Weihnachten ist ja nur ein mal im Jahr. Erst wenn der Preis für Weihnachtsbäume exorbitant steigen würde z.B. auf 1000 Euro pro Baum, dann würde die Nachfrage stark zurück gehen. Wenn aber der Preis von 50 auf 100 Euro steigt kauft immer noch fast jeder ein Baum. Die Preissteigerung ist zwar hoch, aber Angesicht der Festtage hinnehmbar.


- Das Angebot an Spargel im Sommer: ist unelastisch. Hier muss man vorsichtig sein. Da es sich in diesem Beispiel um die Anbieter handelt - muss man berücksichtigen dass bei Spargeln eine Kapazitätsbeschränkung vorliegt. Ein Anbieter ist in der Lage nur eine beschränkte Menge von Spargel in einem Sommer anzubieten. Da er die Spargeln monatelang anbauen muss und wenn die Erntezeit kommt, dann er nicht die Erntemenge schnell um 100 % Steigern. Daher ist das Angebot unelastisch - es wird sich an die Preisverhältnisse nicht so schnell anpassen. Wenn der Preis für Spargel jetzt deutlich steigt (Bsp. von 5 auf 15 Euro pro Kilo) dann kann der Anbieter nicht die angebotene Menge ohne Weiteres um das dreifache steigern.


- Das Angebot an Brot in einer Bäckerei - ist elastisch - im Gegensatz zu dem Spargel-Anbieter, kann der Bäcker seine Kapazitäten schneller auf die Preisänderung abstimmen. Steigt der Preis für Brot um das zehnfache, so wird der Bäcker schon in der nächsten Arbeitsschicht mehr Brot backen, und damit anbieten können.


- Die Nachfrage nach Tetanus-Impfung: ist unelastisch. Da es kaum substitutive Impfung-Mittel gibt, wird die nachgefragte Menge auch bei steigendem Preis nicht stark zurück gehen. Die menschen werden sich weiterhin gegen die Tetanus-Bakterien impfen lassen.


- Die Nachfrage nach Studienplätzen: abhängig von Betrachterpunkt kann man hier sowohl für elastische Nachfrage als auch unelastische Nachfrage argumentieren. Die Nachfrage nach Studienplätzen ist unelastisch weil in der heutigen Welt ein Universitätsabschluss kaum mit anderen Ausbildungsmöglichkeiten ersetzt werden kann. Steigen die Kosten für ein Studienplatz, so werden die Bewerber, die studieren möchten immer noch an einem Studienplatz interessiert. Betrachtet man dagegen die Zahlen der Studenten, die auf das Studium wegen der Studiengebühren verzichtet haben, so kann man argumentieren, dass die Nachfrage doch elastisch ist.


- Nachfrage nach Pizza - ist elastisch, es gibt unzählige alternative Möglichkeiten die man nutzen kann, falls der Preis für Pizza inakzeptabel hochgetrieben wird.


- Nachfrage nach Bahnfahrten - hier ist auch das Argumentationstalent gefragt. Die Nachfrage nach Bahnfahrten kann elastisch und auch unelastisch sein. Abhängig von dem Wohnort, Arbeitsort oder den finanziellen Möglichkeiten. Für Berufspendler wird die Nachfrage unelastisch sein. Dagegen für gelegenheits-fahrer wird die Nachfrage elastisch sein. Steigen die Preise für Bahntickets - werden sie keine Gelegenheitsfahrten mehr unternehmen.

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Autor: Krzysztof