Unterschied zwischen Mono-Content und Multi-Content Public Displays

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Differenzierung zwischen Mono-Content und Multi-Content Public Displays. Auf Mono-Content Displays wird allen Betrachtern dasselbe gezeigt. Auf Multi-Content Displays bekommt jeder Etwas anderes zu sehen.

Unter Mono-Content Public Displays werden solche elektronische Anzeigetafeln definiert, die ausschließlich eine Art von den Inhalten gleichzeitig anzeigen, bzw. Präsentieren. Der Content kann dabei zeitlich rotieren - die Informationen die angezeigt werden, wechseln in einem vordefinierten Zeitabstand. Derselbe Inhalt wird allen Betrachtern angeboten. Solche Public Displays bieten den Betrachtern meistens keine Möglichkeit der Interaktion mit dem Inhalt.

Mono-Content Public Displays zeigen ein und den selben Inhalt allen Betrachtern. In vielen Kontextsituationen mag das vorteilhaft sein wie beispielsweise am Flughafen oder im Krankenhaus.
Die Hauptaufgabe der Mono-Content Public Displays ist eine relevante Information mitzuteilen. Aus diesem Grund wird diese Art von Displays kaum für den Werbemarkt interessant. Denn die Orte an denen die Kontextsituation einer Werbemaßnahme bedürfen würde, sind recht beschränkt.


Wenn es sich aber um einen Ort handelt, an dem eine bestimmte Information relevant oder sogar entscheidend ist, dann ist diese Art von Public Displays genau die richtige Wahl. In diesem Fall schafft der Verzicht auf Werbung einen Mehrwert für die Benutzer.
Problematisch in diesem Fall kann beispielsweise die Fülle der Informationen sein, die auf einem Public Displays präsentiert werden. Jeder der Betrachter muss in der Lage sein, die für ihn Relevante Information zu identifizieren. Wenn sich die Informationen bewegen, bspw. durch Scroll-Effekt, kann das umso schwieriger sein. Ostkamp et al. Beschreibt in dem Paper „Visual highlighting on public displays" eine Möglichkeit (AR-Multipleye) das Problem zu lösen (vgl. Ostkamp). Diese wird im Abschnitt 2.5.1 vorgestellt.

Multi-Content Public Displays

Als Multi-Content Public Displays können elektronische Anzeigetafeln definiert werden, die gleichzeitig für verschiedene Betrachter unterschiedliche Inhalte bieten. Die Möglichkeit der Interaktion des Betrachters mit einem solchen Public Displays wird wahrscheinlicher, da die Inhalte schon im Vorfeld für Mehrbenutzer vorprogrammiert wurden (vgl. Jacucci, S. 2269).
Clinch, Davies, Friday und Efstratiou stellen in ihrem Paper „Reflections on the Long-term Use of an Experimental Digital Signage System" Ergebnisse einer drei jährigen Studie vor, aus der hervorgeht, dass offene Public Displays Systeme weitaus größere Vorteile bieten als geschlossene Systeme. Bei dieser Studie handelt es sich um ein kommerzielles Beschilderungssystem, das die zeitliche Ablaufsteuerung von angezeigten Inhalten und das Managen dieser Inhalte ermöglicht. (vgl. Clinch, S. 134).
Das System bietet umfangreiche Funktionalitäten, beginnend mit der Content-Erstellung, Ablaufplanung, Transfer,  bis hin zu Anzeige und Monitoring der angebotenen Inhalte. Zielgruppe des Systems sind sowohl Content-Anbieter als auch Content-Nachfrager. Wobei die Content-Anbieter nicht zwangsläufig als Displayinhaber fungieren. Das Ubicomp-System wurde an der Lancaster University in England, im Zeitraum von drei Jahren getestet.


Ein Web-basiertes Interface ermöglicht eine zentrale Verwaltung der Inhalte in sogenannten „e-Channels". Eine Institution die Public Displays mit „e-Channels" verwendet, wie in diesem Fall die Lancaster University, fungiert als eine Schaltstelle zwischen den Content-Anbietern und den Content-Nachfragern. Die Web-basierte Steuerung ermöglich ausgewogene Planung der geschalteten Inhalte. Dabei kann die Universität selbst als Content-Anbieter aktiv agieren, beispielsweise in dem sie die Interessenten mit Informationen rund um den Campus versorgt. Die „e-Channels" wurden mit unterschiedlichen Inhalten wie: Bilder, Video, Webseiten oder speziell für die Displays kreierten Anzeigen bespielt. Im getesteten Zeitraum wurden insgesamt 1796 Content-Elemente angezeigt, darunter: 1494 Bilder, 128 Videos, 73 Webseiten, 6 live Videostreams und 95 Dateiformate die nicht unterstützt und somit nicht angezeigt werden konnten (vgl. Clinch, S. 138).


Das von Clinch at al. (2011) vorgestellte System der „e-Channels" gehört zwar zu der Kategorie der Mono-Content Public Displays, denn allen Empfängern wird derselbe Inhalt präsentiert; allerdings kann das innovative Konzept der Verwaltung der Inhalte mit Hilfe von „e-Channels"  zu Weiterentwicklung von User-orientierten Public Displays führen.

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Autor: Krzysztof