Welche Rolle spielt Entfernung für Public Displays?

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Public Displays werden aus unterschiedlichen Entfernungen betrachtet. Dieser Analyseparameter darf alleine schon deshalb nicht vergessen werden. Public Displays die aus großer Entfernung betrachtet werden, erfüllen einen anderen Zweck, als Displays, die aus sehr geringer Entfernung genutzt werden.

Die Entfernung ist als Schlüsselfaktor für Multi-Content Public Display anzusehen. Wie oben betont, eröffnet die Möglichkeit der Interaktion mit dem Display neue Wege gleichzeitig unterschiedliche Inhalte für mehrere Benutzer anzubieten. Ein vom Display weit entfernter Betrachter hat wegen der Entfernung keine Möglichkeit mit dem Display zu interagieren. Dagegen ein Betrachter, der sich in der unmittelbaren Nähe des Displays befindet, kann sehr wohl mit der Anzeigetafel interagieren. Aus diesem Grund erscheint es sinnvoll die Nah-Interaktion mit dem Display genauer zu beschreiben.

Die Nah-Interaktion mit einem Public Display kann in drei Stufen unterteil werden. Daniel Vogel und Ravin Balakrishnan systematisieren diese Art der Interaktion in schlagen eine „Framework for interaction phases" (vgl. Vogel, S. 139). Die Framework wird unterteilt in vier Kategorien: 1. Ambient Display, 2. Implicit Interaction, 3. Subtile Interaction und 4. Personal Interaction.


Unter 1. Ambient Display Phase wird eine Form der Interaktion verstanden, die als flüchtig bezeichnet werden kann. Dem Betrachter soll die Möglichkeit gegeben werden, aus mittlerer Entfernung einige wichtige Grobinformationen zu entnehmen, ohne dabei die anderen Benutzer, die näher am Public Display platziert sind, negativ zu beinträchtigen. Der Betrachter widmet dem Display marginalen Grad an Aufmerksamkeit.


Bei 2. Implicit Interaction Phase befindet sich der Betrachter näher an das Public Display. In dieser Phase der Interaktion werden detailliertere Informationen eingeblendet. Das System könnte in einem solchen fall aus der Analyse der Bewegung und des Betrachtungswinkels entnehmen, ob der Betrachter an den Inhalten interessiert ist. Im optimalen Fall, bleibt der Betrachter vor dem Display stehen. An dieser Stelle, kann das System in den Modus 3. Subtile Interaction Phase wechseln. Dabei werden detailliertere Beschreibungen angezeigt und Falls eine Interaktion mit den Displayinhalten möglich wird, die erste Wahlalternativen eingeblendet. Bis zu diesem Moment handelt es sich um eine implizite Interaktion in drei Phasen. Die vierte Phase (4. Personal Interaction Phase) zeichnet eine explizite Interaktion aus. Der Benutzer kann die Inhalte auf dem Display steuern und wählen was er angezeigt bekommen möchte.  Die Interaktion mit dem Public Display in dieser Phase kann sowohl mit Hilfe von Berührung des Displays erfolgen (Touch-Display) als auch durch Gestenerkennung (Gesture-Sensitivity). Der Betrachter nutzt dabei einen Ausschnitt des Displays ausschließlich für sich. Die Übrige Flache zeigt weiterhin die übrigen Inhalte, die die weiter entfernten Benutzer betrachten können.

Bei dem vorgestellten Display System weisen die Autoren auf die Schwierigkeiten bei der Benutzererkennung, sowie bei der Interaktion mit Hilfe von Handgesten hin. Es werden mögliche Lösungswege mit Hilfe von Gesichtserkennung, RFID Sensoren oder Näherung-Sensoren vorgeschlagen (Vgl. Vogel, S. 145). Die Studie wurde jedoch 2004 durchgeführt. In den vergangenen 9 Jahren ist beispielsweise Gesichtserkennung und Gestenerkennung weit fortschrittlicher geworden. Somit könnten sie eine zuverlässige Interaktion mit dem Display gewährleisten.

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Autor: Krzysztof