Backup auf SD Karte speichern, ist das sicher?

Veröffentlicht am: in der Kategorie: PC

SD-Karten für Backups zu verwenden ist zwar preiswert, bequem und schnell, aber nicht empfehlenswert. Die Qualität des Flash-Speichers bei SD-Karten ist bei weitem geringer wie bei SSD-Festplatten und daher für Backups nicht geeignet.

Ein Backup, also Sicherungskopie, der Daten kann problemlos auf einer SD Karte gespeichert werden. Aber wie steht es um die Sicherheit dieser Backup Methode? Ist jeder Speicher einfach nur Speicher? Eignet sich jedes Speichermedium für Sicherungskopien der sensiblen Daten? Irgendwie sagt mir mein Bauchgefühl, dass ein Backup auf einer SD-Speicherkarte keine gute Idee ist. Aber stimmt das auch, und falls ja, wieso?

Daten-Sicherung-auf-SD-Karte-Backup.JPG Mittlerweile kann man eine 256 GB Große SD Speicherkarten für unter 100 Euro kaufen. Das wäre doch eine wunderbare Möglichkeit, auf einem sehr kleinen und handlichen Datenträger alle Daten zu speichern. Hinzu kommt, dass externe Festplatten meistens mit einer externen Stromquelle verbunden werden müssen, das macht die Backups sicherlich umständlich. Es gibt sogar manche Hersteller, die für einer 256 GB SD-Karte eine lebenslange Garantie geben. Das würde, zumindest in der Theorie heißen, dass man eine solche SD Karte Jahre lang für Backups verwenden kann. Sollte sie doch kaputt gehen, könnte man einen Ersatz beantragen. Die Frage ist nur wie steht es um das tägliche Schreiben und Lesen von einer SD-Karte, ob sie der Belastung stand hält ist eine andere Frage.

Kurz gesagt, bis auf den letzen Punkt, sind SD-Karten ein sehr sehr verlockendes Speichermedium, um darauf Backups von persönlichen und wichtigen Dateien zu machen. Aber auch diese These kann schneller wiedergelegt werden, als man denkt.

Garantie garantiert den Ersatz der SD-Karte und nicht der Daten.

Erstmal muss man sich klar machen, was eigentlich der Ausdruck: lebenslange Garantie bedeutet. Wenn ein Hersteller die lebenslange Garantie verspricht, dann tut er dies für den Fall dass die Karte irgendwann mal kaputt geht. Dann wird aber die SD-Karte ersetzt, nicht aber die Daten. Die Daten sind dann einfach weg! Baaam! mit einem Schlag ist alles Weg - und rate mal was: es kommt nie wieder zurück! Was nutzt mir dann eine lebenslange Garantie für eine Karte, die gerade mal um die 100 Euro kostet, wenn ich Daten im Wert von mehreren Tausenden Euro verloren habe? Ich meine kaum welche Daten sind gerade mal 100 Euro wert. Jeder Benutzer, der ein Speichermedium mehrere Jahre für Backups verwendet, hat darauf tausende Dateien gesichert, die für ihn weit aus mehr wert sind als zwei füffi-Scheine (zumindest für diesen Benutzer).

Natürlich kann man gleiche Aussagen in Bezug auf eine Festplatte treffen. Aber bei einer Festplatte gibt es bei weitem mehrere Möglichkeiten der Daten-Wiederherstellung als bei einer SD-Karte.

Das einzig relevante hier ist die Erwartung, die man an den Begriff: lebenslange Garantie legt, und wie lange eine SD-Karte oder eine Festplatte tatsächlich durchhält.

Flash-Speicher Vergleich: SSD und SD-Karte.

Eine Sache muss ich noch unbedingt klarstellen: eine SD-Karte mit einer Kapazität von 256 GB und der Preisklasse von 100 Euro - ist, und da bin ich nicht alleine mit meiner Meinung, ein günstiges und qualitativ minderwertiges Speichermedium. Zu dem Preis bekommt man keinen hochwertigen Speicherchip, der zuverlässig funktionieren würde.

Eine SD-Karte wird je schneller defekt, je häufiger man auf ihr Daten speichert. Bei einem Täglichen Backup wird allerdings eine Menge Daten gesichert. Ich persönlich würde niemals einer günstigen Speicherkarte meine Daten anvertrauen. Allerdings für etwas über 100 Euro bekommt man auch eine 256 GB SSD Festplatte (Solid State Drive) - und das ist eine ganz andere Liga der Speichermedien. Bei der aktuellen Preisentwicklung kann man erwarten, dass die SSD Festplatten mit 256 GB Kapazität schon bald bei 100 Euro liegen werden. Momentan bekommt man zu dem Preis ca. 128 GB SSD.

Technisch gesehen, verwendet eine SSD Festplatte auch einen Flash Speicher - genau wie eine SD-Karte. Allerdings die Qualität des Flash Speicher bei einer SSD ist um Welten besser, als bei einer SD-Karte. SSD Flash wurde praktisch entwickelt um permanent beschrieben zu werden. Es ist aber auch keine schmale Karte, die man in ein winziges Schacht schieben kann. SSD sollten ursprünglich die herkömmlichen Festplatten ersetzen. Daher sind sie etwas großer. Sie brauchen aber nicht zwingend eine externe Stromquelle. Die meisten SSD Festplatten, die mit Thunderbold oder USB 3.0 mit dem Rechner verbunden werden können, ziehen ihren Strombedarf aus derselben Schnittstelle. Bei stationären Rechnern, können die SSD Speicher, wie eine HDD eingebaut werden.

SSD eignet sich nicht wirklich als Backup Festplatte.

Wie oben beschrieben, ist die Lebensdauer einer SSD Festplatte bei weitem länger, als bei der SD-Karte. Trotzdem finde ich, dass Nutzung eine SSD als Backup Speichermedium ungeeignet ist. Warum? Weil es eine Verschwendung ist. Alleinstellungsmerkmal von SSD Festplatten ist deren Geschwindigkeit. Sie sind unglaublich schnell im Lesen und Schreiben der Daten. Nach dem Einbau der SSD Festplatte als Hauptlaufwerk in Deinem Desktop Rechner oder dem Laptop wirst Du einen immensem Schub bemerken. Eine Windows Installation, oder eine OS X Installation beim Mac startet von einer SSD Platte in wenigen Sekunden. Sehr viele Rechner die heutzutage verkauft werden, sind mit SSD Festplatten als Hauptlaufwerken (auch System-Festplatten genannt) ausgestattet.

Diesen Geschwindigkeitsvorteil brauchst Du bei einem Backup eigentlich nicht. Und zwar aus mehreren Gründen. Für den selben Betrag bekommst Du eine HDD Festplatte, mit einer weitaus größeren Kapazität, die sehr gut als Backup Speichermedium geeignet ist.

SD-Karten sind super einfach in der Handhabung.

Ich kann sehr gut die Vorteile einer SD-Karte nachvollziehen. Einfach reinschieben in den Schlitz im Rechner und per Klick ein Backup starten. Ich stimme auch zu, dass diese Art von Backup viel viel besser ist, als überhaupt kein Backup. Aber auf der anderen Seite man richtet ein Backup ein, um SICHER die Daten zu SICHERN. Und nicht um wichtige Daten unsicher zu sichern, oder? Was nutzt mir ein Backup, der von der SD-Karte nicht abrufbar ist, weil diese irgend einen Defekt hat, weil sie eben so klein ist und in der Hosentasche kaputt gegangen ist?

Wenn Du keine Lust hast, auf eine Datensicherung auf einer externen Festplatte, weil dieses Verfahren zu umständig ist, dann versuche ein Backup über das Netzwerk auf einem anderen Rechner zu machen. Dadurch musst Du nicht mit Kabeln rumspielen, brauchst aber einen Zugriff auf einen anderen Computer im Netzwerk. Abschließend kann ich Dir nur abraten Backups auf SD-Karten zu machen. Das ist zu unzuverlässig, zu unsicher und zu stressig, vor allem wenn Du die Daten unbedingt brauchst, aber sie nicht zugänglich sind.

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Autor: Krzysztof