Das Problem mit der PISA Studie und Bildung

Veröffentlicht am: in der Kategorie: Lernen und Gedächtnis

Die Ergebnisse der Pisa Studie verbessern die Bildung überhaupt nicht, sie schaffen eher neue Probleme.

Die PISA Studie hat keine Vorteile gebracht, eher im Gegenteil, Bildung leidet seit dem unter mehreren Problemen die nicht gelöst werden können.
Das Schlimmste an Pisa ist eigentlich, dass 10% der 15 Jährigen, die daran teilgenommen haben, nicht einmal Lesekompetenzstufe 1 (= Lesen des Textes und Fähigkeit, einfache, gut sichtbare Informationen daraus zu entnehmen und zu verstehen) erreicht haben. Das heißt, sie konnten zwar die Wörter lesen, aber dem Text aber keinen Sinn entnehmen können.

Man muss heutzutage ja nicht mehr nur in Büchern lesen. Nein, das Lesen am Computer ist der Dreh- und Angelpunkt bei sehr vielen Berufen. Und das ist viel anstrengender als in einem Buch. Man benötigt verschiedene Techniken, muss auch gelernt haben, sich zu konzentrieren.


Aber anstatt Schüler zu unterstützen, sie zu fördern und individuell zu betreuen, steckt man sie in Klassen mit 34 anderen Schülern, mit überforderten Lehrern, ungeeigneten Lehrplänen und lässt dann noch haufenweise Schulstunden ausfallen, weil nicht genug Lehrkräfte vorhanden sind (die ja an sich schon vorhanden sind, es werden nur nicht genügend eingestellt).

Und was hat PISA gebracht? Die Lehrer wurden als faule Säcke beschuldigt und die Schüler als doof abgestempelt. Sehr hilfreich.


Dabei sieht man doch, wie es funktionieren kann, z.B. in Finnland - ein Land, in dem neben einem anderen, sinnvolleren Schulsystem übrigens in jeder Schule eine eigene Bibliothek gibt. Ein Land, in dem in den Städten bis zu 80% der Bewohner in der Stadtbibliothek angemeldet sind. In Deutschland ist man bei Zahlen von 25% stolz.


Aber gut, man muss ja nichts machen und etwas ändern. Man kann ja einfach abwarten und dabei zusehen, wie der Karren weiter dem Abgrund entgegen steuert. :)


Ansonsten: Bildung geht jeden etwas an, von den Eltern über die Schulen bis hin zum Staat. Wenn nicht alle mitarbeiten und ihr Bestes geben, wird das nichts. Bildung ist für mich auch weit mehr als nur zu wissen. Alle bedeutenden Zahlen des ersten Weltkriegs zu kennen ist schön und gut, aber wenn man die Hintergründe und die Konsequenzen nicht versteht, nützt es einem recht wenig. Für mich gehört das Verstehen von Wissen und die Fähigkeit, es anzuwenden (und nicht nur ausweniggelernte Daten herunter zu rattern) zur Bildung dazu.


Schade ist, dass sich trotz PISA Schock in der deutschen Bildungslandschaft nicht viel geändert hat!


Es gibt immer noch zuwenig individuelle Förderung in Schulen. Kreatives und problemlösendes Lernen und Denken ist nach wie vor kaum verbreitet. Die Schulen beziehen sich hauptsächlich auf Wissensvermittlung und nicht auf Bildung und Erziehung im Allgemeinen.
Und von Chancengleichheit ist leider auch noch nicht wirklich etwas zu erkennen.

Ich verstehe einfach nicht, warum wissenschaftliche Erkenntnisse nicht endlich mal in die Praxis umgesetzt werden!

ARMES DEUTSCHLAND kann ich dazu nur sagen