Männlichkeiten in populärer Musik

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Wie instabil und vieldeutig der Begriff -Männlichkeit- sein kann, lässt sich gerade in der populären Musik schnell verdeutlichen: Frank Sinatra vermittelt ein anderes Bild von Männlichkeit als Künstler wie Alice Cooper, Eminem oder Rammstein. Die Emo-Szene mit ihrer als -unmännlich- verschrienen Kleidung und nach außen getragenen Emotionalität sah sich von Anfang an Anfeindungen und offener Homophobie ausgesetzt. Ob Hip Hop, Country Music oder Punk, die Debatte, was einen -Mann- ausmacht (und was nicht) ist ein Punkt, der immer wieder auf der Tagesordnung steht. Schnell wird deutlich, dass es -die- Männlichkeit als eindeutigen Begriff nicht geben kann.

Stattdessen finden sich eine Reihe an unterschiedlichen Vorstellungen, Konstruktionen und performativen Handlungsweisen, über die der Begriff stets neu ausgehandelt wird. Aber wo lassen sich diese Prozesse fassen und sichtbar machen? Wo finden sich Formen von -Männlichkeiten- in der populären Musik wieder, und wie werden diese hergestellt und rezipiert? Im Seminar sollen Theorien der populären Musikwissenschaft, der Kulturwissenschaft und der Gender Studies/Männlichkeitsforschung erarbeitet und durch möglichst praktische Anwendung dicht am Material zum Einsatz kommen. Studierende erhalten die Möglichkeit sich aktiv mit Phänomenen der populären Musik wissenschaftlich auseinanderzusetzen - etwa in Form von Musikvideo- und Filmanalysen, der Untersuchung von Songtexten, Musik und Albumcovern, sowie der Betrachtung von Fan- und Subkulturen verschiedener Genres (u.a. Punk und Hardcore, Country und Hip Hop). Wir versuchen, unterschiedliche Formen von -Männlichkeit- und die Phänomene in denen sie sich verfestigen (wie etwa Performance, Körper, Stimme) jeweils in ihrem historisch-soziokultureller Kontext herauszuarbeiten und sichtbar zu machen. Moodle-Kurs und Link zum Semesterapparat werden in den ersten Oktoberwochen bereitgestellt.

Literatur wird in der ersten Sitzung bekannt gegeben. Soziale Arbeit, Bachelor, PO 2011 Das Seminar ist Teil des Pflichtmoduls 8 unter BASA Prüfungsordnung (Kulturelle Bildung - Musik). Studierende haben die Möglichkeit zur aktiven Teilnahme (3 KP unbenotet) oder einer benoteten Studienleistung in Form einer wissenschaftlichen Hausarbeit (3 KP benotet). Voraussetzungen werden in der ersten Seminarsitzung besprochen. Universität Siegen WiSe 2015/16 Musikwissenschaft Patrizia Fleischer Laura