Platon Parmenides: Auszug Theaitetos Sophistes Klassiker Antike

Wie Parmenides und Heraklit vor ihm unterscheidet Platon grundsätzlich zwischen Wissen und Meinung. Diese Unterscheidung wird in Politeia behandelt, aber erst im Theaitetos werden die Bedingungen für die Zuschreibung von Wissen analysiert. Es werden drei Definitionsvorschläge erörtert. Eine dieser Vorschläge - Wissen sei wahre, gerechtfertigte Meinung - gilt bis heute als Standarddefinition des Wissens. Bei Platon jedoch schneiden alle diskutierten Bestimmungen des Wissens schlecht ab, der Dialog endet, wie es scheint, in einer Aporie. Der Sophistes setzt das Gespräch des Theaitetos fort.

Beide Dialoge behandeln das Thema des falschen Satzes; darüber hinaus geht es im Sophistes um ontologische Fragen und das begriffsanalytische Verfahren der -dihairetischen Methode-, welche die Beziehung zwischen Gattung und Art in Prädikationen thematisiert. Hauptkategorien der Sprachphilosophie und der Logik werden entwickelt: Wort und Wortbedeutung, Satz und Satzsinn und eine neue Analyse der Prädikation wird vorgestellt. Anhand der Lektüre der Spätdialoge Theätet und Sophistes sollen die platonischen Ansätze zu einer Erkenntnistheorie und einer Sprachphilosophie erarbeitet werden und Platons Überlegungen zur Natur der Philosophie diskutiert werden. Die Dialoge werden fortlaufend gelesen und besprochen. Textgrundlage sind die deutschen Übersetzungen von F. D. E. Schleiermacher. Diese sind im Internet elektronisch verfügbar unter: http://www.opera-platonis.de; http://gutenberg.spiegel.de/buch/2430/1#theaitet ; www.textlog.de/platon-sophistes.html Die Anschaffung einer Druckausgabe wird jedoch empfohlen: Platon, Sämtliche Werke, Band 3, hrsg. von Ursula Wolf. Kratylos, Parmenides, Theaitetos, Sophistes, Politikos, Philebos, Briefe rororo Taschenbuch, 592 S. 13,00 € Alle Ausgaben mit Stephanus-Paginierung können verwendet werden.

Technische Universität Dortmund SoSe 2012 Dr. Röska Hardy Louise