Definition von Kompetenz und Abgrenzung von verwandten Begriffen

Veröffentlicht am: in der Kategorie: Kompetenzentwicklung

Dieser Beitrag soll die Unterschiede und Gemeinsamkeiten von dem Begriff Kompetenz in Bezug auf andere sinnesverwandte Wörter darstellen. Die Definition von Kompetenz wird den Wörtern: Sachverstand, Zuständigkeit, Fähigkeit, Befähigung, Begabung, Fertigkeit, Beschlagenheit, Qualifikation, Sachverständnis, Talent, Zuständigkeitsbereich, Performanz, Disposition ,fachkundig, sachkundig, autorisiert gegenübergestellt.

Die Definition des Begriffs Kompetenz ist vielfältig. Ich habe sie versucht anhand der Herkunft des Wortes Kompetenz zu ermitteln. Der Beitrag ist unter Etymologie von Kompetenz zu finden.

Es stellt sich aber heraus, dass der Begriff inhaltlich mit vielen Anderen Wörtern überlappt oder zumindest eng verbunden ist.
Die folgende Abgrenzung ist ein Versuch von mir, die Kompetenzentwicklung Materie besser zu verstehen. Ich denke aber, dass jeder einen solchen Versuch wagen soll. Denn erst das erweiterte Verständnis bewirkt, dass man neue Kompetenzen schneller erlangt.

Während meiner Recherche nach Wörtern, die mit dem Begriff Kompetenz verwandt sind, bin ich auf folgende Begriffe gestoßen: Sachverstand, Zuständigkeit, Fähigkeit, Befähigung, Begabung, Fertigkeit, Beschlagenheit, Qualifikation, Sachverständnis, Talent, Zuständigkeitsbereich, Performanz, Disposition ,fachkundig, sachkundig, autorisiert.

Abgrenzung wischen den einzelnen Begriffen und deren Bezug zur Definition von Kompetenz

Abgrenzung: Kompetenz und Performanz

Performanz beschreibt die Tätigkeit bzw. das Tun, das aktiv werden. Zwischen Performanz und Kompetenz gibt es schon einen deutlichen Unterschied. Performanz ist nämlich immer sichtbar. Es gibt keine Performanz, wenn sie nicht beobachtet, gesehen und wahrgenommen wird.

Die Kompetenz dagegen kann unentdeckt bleiben. Ein kompetenter Mensch ist nicht mal selbst in der Lage, seine ganze Kompetenz in einem Moment zu offenbaren. (es sei denn sie ist sehr klein, das ist aber meistens nicht der Fall. Die meisten Menschen sind sehr kompetent und können spontan innovative Lösungen zu komplexen Problemen liefern).

Performanz zielt auf Verrichtung oder Ausführung von Tätigkeiten. Es handelt sich dabei immer um eine Aktion. Ich glaube nicht, dass man Performanz ohne Aktion beobachten kann. Damit wäre auch direkt der zweite Attribut dieses Begriffs vorgestellt: die Beobachtbarkeit. Performanz ist immer sichtbar. Die Tätigkeit die ausgeübt oder verrichtet wird, liefert immer ein Ergebnis in irgendeiner Form. Auch wenn etwas in einem geschlossenem Raum passiert, so dass es nicht beobachtet werden kann, trotzdem aber eine Ergebnis vorliegt, kann man auch von der Performanz sprechen.

Abgrenzung: Kompetenz und Disposition

Disposition beschreibt die Möglichkeit über etwas zu verfügen. Man kann sie auch als Verfügbarkeit bezeichnen. Etwas kann auch zur Disposition gestellt werden, so dass man darüber verfügen kann. Im Bezug auf Kompetenz zielt die Disposition darauf ab, dass eine Person die Möglichkeit, oder die Macht besitzt, über seine eigenen Fähigkeiten, Fertigkeiten und Kenntnisse zu disponieren. Damit kann sie darüber entscheiden, ob sie situationsabhängig eingesetzt werden können oder nicht.

Jeder Mensch verfügt über eine uneingeschränkte Disposition über freie Verwendung von seinen Talenten, seinem Wissen und seinen Fertigkeiten. In er Bildungssprache wird häufig der Begriff der inneren oder der intellektuellen Disposition zu etwas, verwendet. Er beschreibt, dass jeder eine individuelle Veranlagung hat und über diese Veranlagung auch frei disponieren kann.

Das Wort Disposition stammt aber aus dem Latein und bedeutet Anordnung. In Bezug auf Kompetenz kann ich mir die Disposition so vorstellen, dass etwas einer Person aus diesem Grund angeordnet wurde, weil sie die dazu nötige Kompetenz besaß.

Abgrenzung: Kompetenz und fachkundig, sachkundig,

Adjektive wie fachkundig oder sachkundig stehen dem Begriff Kompetenz sehr nah. Die Kenntnisse von einem bestimmten Thema oder Fach legitimieren die Kompetenz in diesem Bereich.

Gemeinsam haben die Begriffe Kompetenz und fachkundig oder sachkundig, dass sie auch in gewissem Maßen verborgen und unsichtbar bleiben können. Erst wenn der situative Kontext die Akteure dazu verleitet die im verborgenen schlummernde Kompetenzen, die Sachkunde und die Fachkunde zu offenbaren, werden diese sichtbar.

Sachkundig oder fachkundig zu sein, heißt es im geläufigen deutschen Sprachgebrauch, sehr viel über eine Sache oder ein Fach zu wissen. Etwas zu wissen heißt es aber nicht automatisch, dass man dieses Wissen auch anwenden kann. Man kann es rekapitulieren und verbal wiedergeben. Diesen Zustand kann ich aber mit einem Schüler vergleichen, der für alle Prüfungen und Klausuren hervorragend auswendig lernen kann. In den Prüfungen und Klausuren erzielt immer die Bestnoten. Hat aber extreme Schwierigkeiten dieses Wissen bei praktischen Tätigkeiten anzuwenden.

In jeder Gesellschaft, unabhängig von dem Land in dem man lebt, gibt es solche Personen. Die Überflieger die immer die besten Noten bekommen. Allerdings ist in dieser Gruppe von Schülern und Studenten der Anteil von Menschen die im Leben und der Karriere scheitern, überdurchschnittlich hoch. Wie kann man das denn erklären? Da würde heißen, dass die Personen, die in der Schule oder im Studium sachkundiger und fachkundiger waren, sich im Leben als inkompetent erweisen.

Abgrenzung: Kompetenz und autorisiert

Adjektiv autorisiert kann auch als berechtigt etwas zu tun oder ermächtigt, definiert werden. Autorisiert kommt von Autorität. Dieser Begriff beschreibt eine Person, die als Vertreter eines Faches anerkannt wird, großes Ansehen und großen sowie bedeutenden Einfluss hat. Diese Prädikate werden einem Individuum nicht ohne Grund vergeben. Auf diese Art und Weise wird für eine Person die Wertschätzung ausgedrückt.

Wenn jemand zu etwas autorisiert wurde, so geschah das meistens auf Grundlage der in der Vergangenheit erbrachten Leistungen. Das Adjektiv autorisiert und das Nomen Autorität haben dadurch einen starken Vergangenheitsbezug. Beim Begriff Kompetenz ist meiner Meinung nach der Vergangenheitsbezug nicht allzu stark wie beim Begriff Autorität und autorisiert. Kompetenz zielt eher auf die spontane Fähigkeit das in diesem Moment vorhandene Wissen, und die Kombinationen aus einzelnen Wissenselementen, zwecks Problemlösung einzusetzen, und zwar hier und jetzt. Dabei kann es sich um Probleme handeln, mit denen man noch nie im Leben konfrontiert war.

Eine kompetente Person ist in der Lage spontan aus dem Schatz vorhandener Informationen, einen Lösungsvorschlag oder eine Problemlösung buchstäblich zu kombinieren. Dabei kann das Wissen aus völlig unterschiedlichen Bereichen kommen. Manchmal kommt es vor, dass je fachfremder die Bereiche in Bezug auf das Problem, desto innovativer und besser die Lösung.