Motivation mit der Entscheidung über ein Studium getroffen wird, bestimmt Erfolg, Glück und Geld

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Bist Du ein Künstler oder ein BWLer wurde ich an der Uni von einem Professor gefragt. Studierst Du für Erfolg und Geld oder für Glück? Erst wenn man kurz vor dem Abschluss steht, wird häufig einem Klar was die Entscheidung bezüglich des Studiums bewirkt. Und vor allem welche Rolle spielt die Motivation die uns zu dieser Entscheidung bewegt.

Wie hängt die Motivation mit einer Entscheidung zusammen? Und das noch mit Erfolg, Glück und Geld? Auf den ersten Blick besteht hier kein Zusammenhang.
Eine Entscheidung kann kann durch unterschiedliche Gründe motiviert werden. Ich entscheide mich für etwas aus einem bestimmten Grund, einem Motiv. Das Motiv ist dann verantwortlich dafür wieso ich so und nicht anders entscheide.
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Studium kann hier hervorragend als Beispiel genommen werden. Nach dem bestandenen Abitur fragt man sich: was studiere ich jetzt? Später wird eine Entscheidung gefällt. Allerdings ist das wichtigste dabei nicht die Entscheidung selbst, sondern wieso sie getroffen wurde. Diese Motivation entscheidet häufig (falls nicht immer) über Erfolg, Glück und auch teilweise über Geld. Kurzum darüber ob ich erfolgreich bin nach dem ich diesen und nicht anderen Weg gewählt habe, zweitens ob mit das Spaß und Glück bereitet was ich mache und drittens ob ich davon mein Leben finanzieren kann.

Die Entscheidung über das Studium bestimmt das ganze Leben.

Wer über sein Studium entscheidet, bestimmt langfristig seinen weiteren Lebensverlauf. Mit dem Studium werden die nächsten 3-6 Jahre des Lebens bestimmt. Diese Jahre wiederum bestimmen und prägen den weiteren Lebensverlauf. Erfolg, Glück und Geld sind dabei als drei Faktoren anzusehen, die jeden Menschen auf diesem Weg begleiten werden.

Deutschland ist ein Land in dem jeder studieren kann was er will. In anderen Ländern kann man natürlich auch das studieren was man möchte, allerdings die Entscheidung was man studieren will, wird in einem reichen Land wie die Bundesrepublik anders getroffen, als in einem armen Land.

Ich durfte die beiden Situationen direkt vergleichen, denn ich bin aus einem ärmeren Land (Polen) nach Deutschland gekommen um hier ein komplettes Studium zu absolvieren. Nach dem Abitur habe ich mir die Frage gestellt: was ich mit meinem Leben machen soll und das das Sinnvollste wäre. Ich habe mich entscheiden zu studieren. Dadurch habe ich mir damals erhofft, dass ich in einem bestimmten Bereich kompetent werde und dadurch mein Lebensunterhalt bestreiten könnte. Es kam natürlich die Frage Was ich studieren soll. Dabei habe ich mich an meinen unausgereiften Interessen und Neigungen orientiert. Allerdings habe ich festgestellt, dass in Polen relativ wenig Möglichkeiten für einen computerbegeisterten und neugierigen Musikgenießer offen stehen. Zwangsläufig kann dann die zweite Frage: womit kann ich genug Geld verdienen um mein Lebensunterhalt zu sichern. Daher kam ich zum Entschluss Jura zu studieren - damit könnte man (kann man bis heute) genug Geld verdienen um ordentlich leben zu können. Diese Entscheidung habe ich damals getroffen, weil ich im Gymnasium besser in den „humanistischen" als in den „analytischen" Fächern war. Allerdings war diese Studienrichtung nicht die richtige für mich.

Was mir fehlte war: Begeisterung für die rechtswissenschaftliche Materie, die wiederum für genug Motivation, Ausdauer und Beharrlichkeit im langen Jurastudium liefert. Ohne diese Motivation, Ausdauer und Beharrlichkeit könnte (in meinem Fall) kein Erfolg, Glück und finanzielle Grundlage gesichert werden.

Junge Menschen entscheiden indem Sie sich fragen: Was studiere ich damit ich genug Geld verdiene um vernünftig leben zu können. Diese Frage ist falsch.
Sie sollen sich fragen: was würde ich studieren, wenn ich finanziell unabhängig bin!

Was studiere ich damit ich genug Geld verdienen kann?

Diese Frage wird alleine von dem finanziellen Aspekt motiviert. Wer sich genau diese Frage stellt (und das tun sehr sehr viele Menschen) setzt seine Fähigkeiten und Talente um finanzielle Sicherheit zu gewinnen - um Geld zu verdienen. Das kann nicht der richtige weg sein. Es wird nicht gründlich darüber nachgedacht: was begeistert mich und für welches Thema kann ich Leidenschaft entwickeln. Es wird gedacht: wie komme ich zum Schotter?

Bei dieser Entscheidung ist das Geld im Mittelpunkt. Nicht die Talente, Fähigkeiten und Begeisterung. Und bekanntlich weise zieht Geld nicht die Talente, Fähigkeiten und Begeisterung nach sich.

Dadurch gelangt man auch nicht zur RICHTIGEN Antwort. Weil man sich die FALSCHE Frage gestellt hat - kann man keine richtigen Antworten erwarten.

Es ist wie beim Arzt: ein Arzt kann einem Menschen helfen nur in dem er ihm die richtigen Fragen stellt. Sonst wird die wahre Uhrsache der Krankheit nicht ermittelt und häufig eine andere Krankheit diagnostiziert. Der Patient wird behandelt wegen einer anderen Krankheit als die, die ihn plagt.

Wie soll man sich die RICHTIGEN Fragen stellen? In diesem Fall ist es relativ simpel: man muss die Frage auf dem Kopf stellen, sie umdrehen.
Bei der Frage Was studiere ich damit ich genug Geld verdienen kann, wird man das Studium wählen,welches Geld bringt.

Was studiere ich wenn ich finanziell Unabhängig bin?

Dreht man die Frage um, verändert sich alles. Denn in diesem Fall stehen nicht die finanziellen Vorteile im Mittelpunkt. Bei dieser Frage sind die persönlichen Interessen, Neigungen, Begeisterung und Leidenschaft im Mittelpunkt.

Das ist für mich ein gutes Beispiel einer RICHTIGEN Frage aus der man eine richtige Antwort ableiten kann. Denn wer (hypothetisch) finanziell unabhängig ist, wird ein Studiengang wählen, der genauer an seine Neigungen und Talente angepasst ist als jemand, der ein Studium wegen finanziellen Vorteilenabsolviert.

Wenn man etwas länger darüber nachdenkt, sollte sich jeder die zweite (unbekehrte) und nicht die erste Frage stellen, bevor man sich für ein Studium entscheidet.
Ich behaupte sogar, dass jemand der hundertprozentig seiner inneren Motivation folgt, viel mehr verdienen kann, als andere. Wie ist das möglich?

Aus einem folgt das andere. Wer seiner Begeisterung folgt, hat mehr Spaß und Erfüllung in der Arbeit. Wer so viel Spaß hat und sich erfüllt fühlt, vollbringt auch bessere Leistung. Die bessere Leistung wird erkannt und schließlich anerkannt. Es folgt Beförderung, und die Kompetenzen werden weiter entwickelt. Es ist wie eine nach oben geöffnete Spirale der Entwicklung. Das kann man sehr gut mit dem Solution Cycle von Prof. Gustav Bergmann vergleichen.

Um die richtigen Antworten zu bekommen, muss man die richtigen Fragen stellen, nicht die falschen.

Es stellt sich also heraus dass nicht die Entscheidung ein Studium zu beginnen, zum Erfolg beiträgt. Sondern die Motivation mit der diese Entscheidung getroffen wird. Daher kann es hilfreich sein etwas mehr Zeit dafür zu verwenden um die Motivation einer Entscheidung zu analysieren.