Wie arbeitet man am besten mit Major Systemen?

Veröffentlicht am: in der Kategorie: Mnemotechnik

Wie kann man das Major System besser nutzen.

Leserfragen:

Ist mein Hinweis auf die Vermeidung von Doppelbuchstaben bei den Codewörtern von 0-99 nachvollziehbar ... oder habe ich an irgendeiner Stelle möglicherweise einen Denkfehler? Handelt es sich eigentlich um individuelle Codewörter oder gibt es vielleicht Untersuchungen, die mir nicht bekannt sind, dass irgendwelche Assoziationen, die zu Codewörtern führen, bei größeren Personengruppen parallel verlaufen (kulturell bedingt, vielleicht berufsspezifisch ... wäre vielleicht mal eine interessante Forschungsaufgabe!) MfG Stefan

Das Phonetische System ist in der Tat genial. Beim Erstellen der Codewörter (von 0 - 99) fällt auf, dass Doppelbuchstaben zu anderen Lösungen führen können. Beispiel: Kanne (k = 7, n= 2)Kanne ist damit Codewort für 722 (, denn das n kommt zweimal vor, also 7 + 2 + 2). \"Kanone\" zum Beispiel würde auf die gleiche (dreistellige) Zahl hinweisen.


Die Doppelbuchstaben lassen sich für die Zahlen von 0 - 99 auch gänzlich vermeiden. Man muss in unserer Sprache zwar etwas suchen, aber man wird durchaus fündig! Der Vorteil: man hätte - in der deutschen Sprache - eine Fülle an ganz kurzen und einfachen Codewörtern auch für längere Zahlen. Als Nachteil wird bei der Anwendung verschiedener Mnemotechniken wird ja durchaus häufiger die Tatsache genannt, dass man zunächst mehr lernen muss als für die Einzelanwendung nötig. Beispiel: Die Loci-Technik muss man ja zunächst lernen und üben, das gilt besonders auch für das Phonetische System, denn es hilft ja erst, wenn es mehr oder weniger habitualisiert ist. Gut wäre mit Sicherheit ein Hinweis, wie man es lernen kann. Für diejenigen, die sich länger mit Mnemotechniken befassen, ist das keine Problem, aber ich denke da vor allem an Schüler in all unseren Schulen.


Vorschlag:
(1) Lernen der Codierungen für die Ziffern von 0 bis 9 ... und wiederholen, bis sie sitzen.


(2)erste einfache Anwendungen auf spielerischer Ebene .. aber am Lernen eines \"Grundwortschatzes\", in dem Fall die Codewörter von 1 - 100, kommt man nicht vorbei! und genau an dieser Stelle scheitern die meisten Mnemotechniken, weil es vermutlich nur wenige Schüler gibt, die wirklich verstanden haben, dass Lernen - auch bei den besten Tipps - ganz ohne Anstrengung nicht funktioniert! Kompliment übrigens - eine wirklich tolle Sammlung!


Und meine Frage? Ist mein Hinweis auf die Vermeidung von Doppelbuchstaben bei den Codewörtern von 0-99 nachvollziehbar ... oder habe ich an irgendeiner Stelle möglicherweise einen Denkfehler? Handelt es sich eigentlich um individuelle Codewörter oder gibt es vielleicht Untersuchungen, die mir nicht bekannt sind, dass irgendwelche Assoziationen, die zu Codewörtern führen, bei größeren Personengruppen parallel verlaufen (kulturell bedingt, vielleicht berufsspezifisch ... wäre vielleicht mal eine interessante Forschungsaufgabe!) MfG Stefan


Hallo Stefan,


Bei der Anwendung verschiedener Mnemotechniken oder Gedächtnistricks stellt sich immer die Frage wozu man es eigentlich macht?
Will man die volle Bandbreite des Majorsystems ausnutzen so kommt man schnell an die „Grenzen“ des Sprachgebrauchs denn tatsächlich stößt man auf Wiederholungen oder Doppelbuchstaben die aus dem gewünschten „Codewort“ eine andere Bedeutungseinheit machen. Das wird sicherlich diejenigen treffen, die wirklich anspruchsvoll das Major System von 100 und mehr Einheiten aufbauen möchten.


Für die Schule ist es sinnvoll ein „kleines“ Major System zu nutzen, da reicht es glaube ich 20 bis 30 Einheiten an die die Neuen Informationen angeknüpft werden.


Auf den ersten Blick wird tatsächlich ein größerer Aufwand zum Erlernen der Techniken notwendig als man daraus Nutzen ziehen kann. Das stimmt. Mir ging es genau so, ich habe mich immer gefragt: Mensch wozu brauche ich ein System dass ich erst aufbauen muss und dann ständig pflegen muss damit es funktioniert. Ich habe dann begonnen zu reduzieren und habe 3 wirklich unerlässliche Gedächtnis-Regeln für mich „heraus-kristallisiert“.


1. Bildhafte Vorstellungen im Alltag generieren,
2. Möglichst „Sinnvoll“ lernen – also mit allen möglichen Sinnen.
3. und schließlich neugierig sein und das auf dem vorhandenen Wissen neues Wissen aufbauen.


Das habe ich damals im Beitrag über: „Beide Gehirnhälften beim Lernen effektiv nutzen“

Das Interessante beim Thema Lernen ist eigentlich nicht der Mangel an Informationen darüber wie man lernt sondern Mangel an Erkenntnissen – wie man die Motivation findet diszipliniert die Techniken einzusetzen. Wobei Motivationsprobleme nicht nur den Themengebiet Lernen betreffen sondern auch die restlichen Bereiche des Lebens: Arbeit, Familie, usw.
Die Motivation und Disziplin schienen der Schlüssel zu effektivem und erfolgreichem Leben (egal ob es sich um materielles oder geistiges handelt) zu sein.