Wie kann sich ein Schüler oder Student vor dem Shitstorm im Internet schützen?

Veröffentlicht am: in der Kategorie: Karriere und Beruf

Wer in Form eines Shitstorms im Internet gemobbt wird, hat kaum Möglichkeiten sich wirksam gegen die Angriffe zu schützen. Das Publizieren von bösen Nachrichten über jemanden erfolgt sehr schnell. Das Löschen und Entfernen von den Einträgen kann sehr lange dauern. Man braucht eine geeignete Anti-Mobbing und Anti-Shitstorm Strategie.

Wie ist es Möglich als Student oder Schüler sich vor dem aggressiven Shitstorm im Internet zu schützen? Shitstorms sind die neue Form des Mobbings. Man kann glaube ich vollkommen berechtigt den Begriff Mobbing 2.0 im Bezug auf Shitstorm verwenden.

Ursprünglich galt Mobbing als ein Begriff für die Ausgrenzung und die Anprangerung. Doch mittlerweile werden immer schwerere Mobbingfalle bekannt. Abgesehen von den die nie aufgedeckt bleiben, in ihrem Ausmaß und Intensität aber auch gravierend sind. Seit dem Todesfall eines Mädchens, das die psychischen Belastungen nicht aushalten konnte und sich das Leben nahm, ist auch Lady Gaga mit einer Animobbing Kampagne gestartet. Das Mädchen galt als ein großer Fan von Lady Gaga.

Duden liefert auf der Suche nach Mobbing Synonymen folgende Begriffe aus: Kabale, Quälerei und Intrige. Das klassische Mobbing wird in den Schulen und manchmal an den Universitäten weiterhin getrieben. Für Menschen die ihrer Profession nachgehen und schon berufstätig sind, wird Mobbing in Form von Shitstorms im Internet angewendet.

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Bei einem Shitstorm ist man als Opfer quasi ungeschützt und ausgeliefert. In den meisten Fallen wird man im Internet über Plattformen wie Twitter und Facebook verbal brutal angegriffen. Da die Verfasser der bösen Nachrichten kaum aufgedeckt werden können, eskalieren die Shitstorms meistens in wenigen Tagen.

Die beste Methode sich vor Online Mobbing oder vor einem Shitstorm zu schützen ist es die Anschuldigungen einfach zu ignorieren. Aber das wird von manchen Charakter-Typen einfach nicht als Lösung angesehen. Es hat nämlich keinen Sinn jemandem ständig zu wiederholen: Achte nicht auf die Sachen, die über Dich publiziert werden, wenn er ständig darauf achtet, was über ihn oder sie publiziert wird. Es muss ein konkreter Lösungsvorschlag her.

Welche Möglichkeiten hat man um sich vor dem Mobbing 2.0 oder Shitstorm im Internet zu schützen?

Das Netzt selbst nach Informationen und über sich publiziertem Material zu suchen.
Der erste Vorschlag ist ziemlich trivial und nicht immer sinnvoll. Trotzdem kann er vielleicht von einer kleinen Gruppe von Mobbing oder Shitstorm betroffenen umgesetzt werden. Man kann nämlich mit ein paar relativ simplen Methoden das Internet quasi überwachen oder durchsuchen zu lassen um herausfinden zu können, was über mich publiziert wird.

Das Netz selbst durchsuchen und die Anträge löschen oder die Löschung beantragen / erbitten.

Dazu müsste man Google Alerts einrichten.

Dank Google Alerts kann man das Netz, bzw. nicht das gesamte Internet, sondern die im Google Index neuintegrierte Nachrichten verfolgen. Dazu gibt man den Begriff nach dem Ausschau gehalten werden soll. Sobald ein Google Alert eingerichtet wurde, funktioniert die Überwachung wie folgt. Leute posten etwas über eine "Max Mustermann" die Blogs und Foren, auf denen gepostet wird, sind meistens Suchmaschinen-optimiert. Dadurch gelangen die Neusten Beiträge sofort in den Google-Index. Das bedeutet, dass sie spätestens ab diesem Zeitpunkt in der Suchmaschine auffindbar sind.
Ein Google Alert merkt sofort die neue Publikation über den Max Mustermann und schickt eine automatisierte Nachricht an den, der den Google Alert eingerichtet hat. In der Nachricht werden die Links zu den einzelnen Blog-, Webseiten- oder Forenbeinträgen. Dann kann man die Betreiber der Foren oder der Seiten anschreiben und um die Löschung bitten.

Eine ähnliche Methode kann man im Bezug auf Twitter verwenden. Bei Facebook wird es problematischer sich vor dem Shitstorm oder Mobbing 2.0 zu schützen. Denn die Beiträge, die bei Facebook veröffentlich werden, erscheinen bei Google nur, wenn sie auf einem "öffentlichen Profil" gepostet wurden. Wer auf privaten Profilen oder in geschlossenen oder gar geheimen Facebookgruppen andere Mobbt, bleibt das nur innerhalb von Facebook und gelang nicht an Google. Ich finde das nicht so problematisch, weil man dadurch weniger Arbeit bei der Image-Sanierung hat. Wenn etwas bei Google nicht indexiert wurde, kann man es mit Hilfe von Google nicht finden und muss man auch nicht danach suchen um es zu entfernen. Das erspart eine Menge Arbeit.

Eine Professionelle Firma / ein Unternehmen mit der Image-Säuberung beauftragen.

Wer von einem Shitstorm oder Mobbing 2.0 betroffen wird, und selbst nicht die nötigen Ressourcen wie Zeit, Motivation und Kompetenz hat, um die Beiträge über sich selbst zu verfolgen, kann einen Profi anheuern.
Mit kommen in den Sinn zwei professionelle Firmen, die sich mit Reputation im Internet beschäftigen. Dazu gehören: Die Revolvermänner (http://www.revolvermaenner.com/) und Reputation Squad (http://www.reputationsquad.com/deutsch/) die zweite Agentur für Reputation ist französisch und verfügt über eine extrem abgespeckte Infoseite auf Deutsch. Die beiden kenne ich, es gibt sicherlich noch eine menge anderer Agenturen die einen Shitstorm und Mobbing 2.0 beseitigen können.

Was die Image-Pflege im Internet kostet, das weiß ich nicht. Man müsste bei den oben genannten Agenturen einfach nachfragen. Ich bin mir sicher, dass bei Einzelpersonen, die mit der Image-Säuberung anfangen möchten, die Preise noch moderat und bezahlbar sein werden. Bei Firmen-Image-Kamnagnen wird der Spaß sicherlich viel teurer.

Eine Versicherung gegen Shitstorm oder Mobbing 2.0 abschließen.

Die dritte und letzte Möglichkeit sich vor dem Shitstorm im Internet zu schützen (als Privatperson) wäre dann eine Versicherung. Die gibt es in Deutschland noch nicht, aber in Frankreich. Und wenn es die in Frankreich, also im EU-Raum schon gibt und sie beispielsweise von AXA angeboten werden, dann ist das nur noch die Frage der Zeit, bis sie auch hier in der Bundesrepublik angeboten werden. Schließlich gibt es auch AXA hier in Deutschland. Die Policen gegen Shitstorm und Mobbing im Netz verkaufen sich in Frankreich sehr gut. Ich gehe davon aus, dass es noch in diesem Jahr einige Angebote hier im Lange eingeführt werden.

Wie funktioniert eine Versicherung gegen Shitstorm und Mobbing im Internet?

Im Prinzip ist das einfach nur Outscourcing - also Beauftragung einer Agentur mit den Sachen, die ich im ersten Vorschlag beschrieben habe. Die Versicherer übernehmen nämlich kosten (momentan bis zur einer Höhe von 10.000 Euro) die für die Bereinigung und Entfernung von Einträgen zur einer bestimmten Person, anfallen.

Wie schon erwähnt gibt es so was schon in Frankreich. Das heißt dort "Protection Familiale Intégrale". Momentan wird das Versicherungsprodukt an Privathaushalte, also Privatpersonen und Familien verkauft. Die Kosten belaufen sich auf zwischen 1o Euro und 35 Euro pro Monat. In der Presse ist dabei die Rede von sog. Shitstorm-Policen. (sehe den Artikel "Das Geschäft mit dem schlechten Ruf" in der Süddeutschen Zeitung von heute auf der Seite 26.

Ich hoffe diese paar Tipps zum Schutz vor Shitstorm und vor Mobbing 2.0 im Internet werden Euch einigermaßen helfen beim Aufpolieren von Informationen, die über Euch im Internet publiziert wurden.