Reitbezug in der Rechnungslegung

Veröffentlicht am: in der Kategorie: Rechnungswesen

Informationen über den Zeitbezug in der Rechnungslegung.

Hinsichtlich des Zeitbezugs der in die Rechnungen eingehenden Kosten wird zwischen Ist-, Normal- und Planrechnungen unterschieden. In der Istkostenrechnung werden die effektiv verbrauchten Gütermengen mit den effektiv beim Kauf dieser Faktoren bezahlten Preisen bewertet. Sie stellt den ältesten Ansatz der Kostenrechnung dar und ist zugleich Basis anderer Kostenrechnungssysteme, wie z.B. der Prozesskostenrechnung.

Die Normalkostenrechnung verwendet hingegen Durchschnittswerte der vergangenen Perioden, um so saisonale oder konjunkturelle Schwankungen auszugleichen. Dies bedeutet, dass die durchschnittlichen Faktorverbräuche und die durchschnittlich dafür entrichteten Preise ermittelt und angesetzt werden.


Um zukünftiges Geschehen zu planen und eventuelle Veränderungen im unternehmerischen Umfeld zu antizipieren, werden in der Plankostenrechnung geplante Verbrauchsmengen und Planpreise hinzugezogen. Vergangenheits- oder Durchschnittswerte können hier zwar Grundlage für die zu planenden Mengen und Preise sein, gehen jedoch damit nur mittelbar in die Rechnung ein.


Weiterhin wird hinsichtlich der Art und des Umfangs der verwendeten Kosten zwischen Vollund Teilkostenrechnung unterschieden. In die Vollkostenrechnung gehen sämtliche Kosten des sachzielbezogenen Güterverbrauchs ein, während in der Teilkostenrechnung nur bestimmte Teile der betrieblichen Kosten berücksichtigt werden. Die Vollkostenrechnung verwendet also sowohl die nur durch einen bestimmten Kostenträger verursachten Kosten (Einzelkosten, z.B. Materialeinsatz) als auch weitere sachzielbezogene Kosten, die im Rahmen der gesamten betrieblichen Leistungserstellung anfallen (Fixkosten, z.B. Stromverbrauch). Hingegen werden in der Teilkostenrechnung nur diejenigen Kosten betrachtet, die entweder in Abhängigkeit von der erzeugten Ausbringungsmenge der Güter anfallen (variable Kosten) oder unmittelbar durch die Produktion der zu erstellenden Güter verursacht werden (Einzelkosten). Die Vollkostenrechnung wird aus diesem Grunde eher im Rahmen längerfristiger Entscheidungen eingesetzte, da darin auch fixe Kostenbestandteile berücksichtigt werden, während die Teilkostenrechnung ihr Einsatzgebiet hauptsächlich in kurzfristigen Entscheidungsfällen findet.


Durch die Kombination von Ist-, Normal- und Plankostenrechnung und Voll- und Teilkostenrechnung ergeben sich damit die unterschiedlichen Kostenrechnungssysteme im Unternehmen.

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Autor: Krzysztof