Technische Hürden bei Nutzung von Web 2.0 Applikationen, MOOCs und co.

Veröffentlicht am: in der Kategorie: HCI

Auswertung des weiteren Teils des Fragebogens zu technischen Hürden bei der Weiterbildung oder beim Einsatz von Web 2.0 Lernapplikationen bei fachkräften für Arbeitssicherheit.

Die zweite Frage adressierte die Hürden, die möglicherweise in Unternehmen vorhanden sind, die Sifas daran hindern, Web 2.0 Anwendungen zu verwenden. Die Abbildung 11 verdeutlicht, dass die Hälfte der Betriebe, in denen befragte Sifas beschäftigt waren, über Hindernisse verfügen, die Nutzung von Web 2.0 Anwendungen erschweren. Als am häufigsten präsente Hürden wurden Firewalls und Verbote angegeben, auch Systemeinschränkungen erschweren die Nutzung von Web 2.0 Applikationen in manchen Betrieben.

Unternehmen richten Sicherheitsmechanismen ein, um das interne Wissen und die IT-Systeme vom Außenzugriffen zu schützen. Wie es sich im Rahmen der Datenauswertung ergeben hat, beeinträchtigen die Schutzmechanismen den Zugriff auf Inhalte, die zu Wissensaneignung verwendet werden können. Diese Rückkopplung kann sich langfristig negativ auf die Unternehmensposition am Markt auswirken. Empfehlenswert wären Vereinbarungen respektive Rahmenbedingungen, die den Wissensausbau im gesamten Betrieb fördern würden. Eine mögliche Lösung zu diesem Zweck könne in Form von Lern- bzw. Schulungsplätzen betrachtet werden. In diesem Fall müssten solche gesonderte Arbeitsplätze einerseits von der internen IT Infrastruktur abgekoppelt werden, und andererseits nach außen uneingeschränkten Zugriff bieten. Dadurch wäre der Betrieb gegen Zugriffe von Außen weiterhin geschützt und die Mitarbeiter hätten die Möglichkeit, sich barrierefrei Wissen anzueignen, das sie innerbetrieblich verwenden könnten.

Im nächsten Abschnitt folgt die Auswertung des zweiten Teils des Fragebogens.

Teil II: Szenarios „Schulungen und MOOCs" und „social network"

Im Zweiten Teil des Fragebogens wurden die Teilnehmer um eine Einschätzung von zwei Szenarien gebeten. Das erste Szenario betraf die Thematik „Schulungen und Moocs", das zweite den Ansatz „social network". Es handelte sich um die Einschätzung der Szenarien im Sinne der Förderlichkeit der Kompetenzentwicklung, sowie der Realisierbarkeit und der Dienlichkeit des Ansatzes als Strukturierungshilfe im Sifa-Beruf. Die Teilnehmer wurden um eine Einschätzung zwischen „stimmt völlig", „stimmt überwiegend", „stimmt weniger" und „stimmt gar nicht" gebeten.

Die Abbildungen verdeutlichen, dass die Mehrheit der Befragten überzeugt ist, dass der Ansatz „Schulungen und MOOCs" sowohl eine gute Ergänzung für Kompetenzentwicklung, als auch praktisch realisierbar ist, und in der Ausübung des Berufes als Fachkraft für Arbeitssicherheit behilflich sein kann. Lediglich 9 und 11 Teilnehmer waren der Meinung, dass Schulungen und MOOCs als Ergänzung zur Kompetenzentwicklung weniger geeignet seien, sowie den Sifa-Arbeitsalltag nicht helfen zu strukturieren, und nur eine Person war der Meinung, dass diese Perspektive nichtzutreffend sei.

In relativen Zahlen ausgedruckt, stimmten 63 %, 68% und 57% der befragten Sifas dafür, dass der Ansatz in den drei Punkten (Ergänzung, Realisierbarkeit und Strukturierungshilfe) als überwiegend oder zumindest teilweise zutreffend sei.

Der Ansatz „social network" ist noch positiver beurteilt worden. In diesem Fall waren es 74 %, 74 % und 68 % der Befragten die den Ansatz für ergänzend, realisierbar und als hilfreich für die Strukturierung der Arbeit hielten.

Hieraus kann subsumiert werden, dass beide Ansätze grundsätzlich positiv in allen drei Kriterien beurteilt wurden, wobei der Ansatz „social network" eine größere Akzeptanz unter den Fachkräften für Arbeitssicherheit aufweist.

Szenario „Schulungen und MOOCs"

Im abschließenden Teil des Fragebogens könnten die Teilnehmer freie Kommentare oder Anmerkungen äußern. Folgende Gedanken würden festgehalten:

„kritisch: Rückmeldungen; ist das inhaltlich richtig, was erarbeitet wird? ; in MOOCs oder Selbst-Lerngruppen ...) Hinweis: zeitlicher Aufwand um relevante Aspekte aus der Fülle der Kommentare / Informationen zu filtern." (Teilnehmer/In A)

„es besteht m.E. die Gefahr, dass diese neuen Medien nicht immer bedarfsgerecht als Hilfsmittel für die eigene Arbeit verwendet werden, sondern eine Eigendynamik bekommen und letzlich um sich selbst willen eingesetzt werden - nicht mehr als Mittel zum Zweck, sondern zum Zweck degradieren." (Teilnehmer/In B)

„Wie sieht der fachliche Austausch international aus. Wie machen es andere EU-Länder aber auch Weltweit im Arbeits..." (Teilnehmer/In C)

„MOOCS? In deutsch wäre es bestimmt besser verständlich." (Teilnehmer/In D)

„Sifa-community als fachspezifisches social-network halte ich als praktikabel und finde ok. Ansatz sehr spannend!" (Teilnehmer/In E)

„Da die meisten Sicherheitsfachkräfte schon über 18 Jahre sind, ist das viel zu hoch angesetzt. Vielleicht können Sie bei A anfangen und nicht bei 100% aufsetzen. Eine deutsche Übersetzung wäre von Vorteil! Moog habe ich heute zum ersten mal gehört." (Teilnehmer/In F)

Die Anmerkungen zeigen, dass für die Befragten die Thematik wichtig ist und dass sie Ihren Beruf ernst nehmen. Die Kommentare beweisen die Gewährung einer kritischen Distanz aber auch Interesse am Thema. Bei zwei Teilnehmern hat die Nutzung von Ausdrücken in englischer Sprache eher Widerstand als Neugierde hervorgerufen, was wahrscheinlich auf die mangelnden Sprachkenntnisse zurückgeführt werden kann.

Für die Ermittlung von Anforderungen an das Sifa-Portfolio wurden außer der Umfrage, die Beiträge aus dem Forum (Sifa-Community) ausgewertet. Zu diesem Zweck wurde ein funktionelles Konzept eines Trendmonitors entwickelt, der im nächsten Unterkapitel vorgestellt wird.

Post author

Autor: Krzysztof