Wer hat den Film 25 Stunden von Spike Lee gesehen?

Veröffentlicht am: in der Kategorie: Studentenleben

ch fand den Film 25 Stunden von Spike Lee ganz gut! Kann aber nicht mehr so viel dazu sagen... ist schon etwas länger her das ich ihn gesehen hab! Vielleicht schau ich ihn mir mit sebi montag an!

Hat jemand von euch den Film \"25 Stunden\" von Spike Lee gesehen?
Gerade habe ich ihn mir zum dritten Mal angeguckt und bin irgendwie total fasziniert von diesem Film.
Nur leider bin ich immer noch nicht dahinter gekommen was er mir eigentlich sagen will.
Und was hat das Ganze mit dem 11. September zu tun?
Die Schlussszene, wo er mit seinem Vater im Auto sitzt, ist zweifellos grandios, nur leider für mich nicht so ganz schlüssig.
Die Schauspielleistungen sind exzellent, hätte nicht gedacht, dass Edward Norton so gut zu der Rolle passen würde.
Und diese langen Dialoge mit nur einer Einstellung sind einfach klasse.

Würde mich jetzt wirklich interessieren was ihr von
Handlung, Schauspieler, Musik (etc), und ganz besonders vom Schluss haltet!
Mit zahlreichen Interpretationen muss man bestimmt rechnen.

- hab mir fest vorgenommen den film 25 Stunden morgen abend zu schauen. norton mag ich eh und ich glaube anna paquin, die ich ja sehr gut leiden kann, spielt da auch mit....wollte den schon immer mal sehen.

-das wichtigste: fand den film 25 hours gut.

is ja zweifelos 'ne hommage an new york und den new yorkern. "du wirst immer ein new yorker sein!". deshalb ja auch kurz nach dem 11. september der bezug auf eben diesen. ground zero steht dann vielleicht auch für monty`s situation. er ist fertig aber läuft nicht weg...bleibt eben new yorker. deshalb wird er wohl auch zum gefängnis fahren. der film zeigt meiner meinung nach, daß sich das leben schlagartig ändern kann. eben von einen tag auf den anderen -> in der 25.stunde quasi. bsp: doyle verdankt seither jeden tag seines lebens monty, monty hätte schönes leben haben können...und und und.

hab leider nicht auf die uhr von monty geschaut wie spät es grad war als sein vater ihn abholt, müsste ja morgens gewesen sein, ungefähr zur zeit als die flugzeuge ins wtc crashten.

jedenfalls die autoszene zum ende finde ich gut, besser aber noch die spiegelszene...hammer!!!

-25 Stunden

Wenn man sich den englischen Titel anguckt, müsste die deutsche Übersetzung eigentlich die 25. Stunde heißen müssen. Denn die 25. Stunde ist es, in der sich das Leben des Protagonisten (Dealer) radikal ändern wird.

Interessant ist die Wahl des Regisseurs, die Geschichte in New York spielen zu lassen, weil er dadurch in der Grundstory Prallelen zum 11 September ziehen kann.

Denn der 11. September ist genauso wie 25. Stunde eine Götterdämmerung, die alles auf den Kopf stellt und Nichts mehr so lässt wie es mal war!

Die Geschichte beginnt mit einem Akt der Gewalt %u2026 man hört wie ein herrenloser Hund fast zur Tode getreten wird%u2026 ironischer Weise führt diese schreckliche Tat dazu%u2026 dass er vom Protagonisten aufgelesen wurde und somit ein anders %u201ELeben%u201C bekommt! Fast am Schluss lässt sich der Protagonist von seinem Wallstreetfreund zusammenschlagen um sich im Gefängnis vor sexuellen Übergriffen zu schützen!
Auch hier ist die Gewalt ein Wendepunkt der ein neues anders Leben einleitet.

Am Schluss geht es um die Frage, ob er flieht oder ins Gefängnis geht. Hier wird meiner Meinung wieder eine Parallele zum 11. September gezogen. Genauso wie New Yorker nach dem 11. September in der Stadt geblieben sind und weitermachen stellt sich die Hauptperson seiner Strafe und rennt nicht vom Leben und seiner Welt davon!

-aber das wäre womöglich ein neues thema: 25th hour -> 25 stunden.....was soll das??? warum übersetzen die immer so beschissen? am besten is, wenn sie einen engl. titel durch einen anderen englischen ersetzen.

-Das stimmt, da wird aus Adrift schnell mal Open Water und aus Cradle 2 The Grave Born 2 Die.
25th fand ich auch super. Edward Norton kann man ja nur mögen und Philip Seymour Hoffman ist sowieso ein großer, schon lange vor Capote.

Falls es noch jemanden interessiert:
Lee stellt in mindestens zwei Szenen sehr explizit Bezüge zum 11. September her. Schon die Opening Credits, als wir die Scheinwerfer sehen, nehmen entsprechenden Bezug. Es sind nämlich, soweit ich mich erinnern kann jene Scheinwerfer, die als eine Art Mahnwache dort aufgestellt wurden, wo die Twin Towers einst standen.

Später unterhalten sich Frank und Jacob in Franks Wohnung, die sich direkt neben dem Trümmerfeld des WTC befindet. Abgesehen von versteckten Verweisen im Dialog sehen wir auf die Bauarbeiter und das Aufräumkommando, das in den Trümmern nach Leichenteilen wühlt bzw. mit den Aufräumarbeiten weitermacht. Es ist der Blick in ein angeschlagenes Amerika, das seines Selbstbewusstseins beraubt wurde. Und genauso wie der einst über allen stehende Monty Brogan zum Schluss mit seiner zerschundenen Visage sich jene heile Welt erträumt, die er im Gefängnis kaum erleben wird, sehen wir in die zerschundene Fratze eines Amerika, das seine Unverletzbarkeit einbüßen musste und nun auf der Suche nach sich selbst ist.
In der literarischen Vorlage kamen die Bezüge zum 11. September nicht vor (weil vor jenem tragischen Ereignis veröffentlicht).
In meinen Augen ist die Schlusssequenz, die sich zwar recht offen gestaltet, aber doch darauf verweist, dass Monty den Weg ins Gefägnis gehen wird, ein Apell (an Amerika), die Eigenverantwortlichkeit für die Geschehnisse zu erkennen. Wie gesagt, meine ganz subjektive Interpretation. Wie dem auch sei: ein grandioser Film.