Ist der Mensch von Natur aus gut? Jean Jacques Rousseau versus Francois Marie Voltaire

Wird der Mensch (J.-J. Rousseau folgend) als ein Wesen, das von Natur aus gut und frei ist, erst durch die Gesellschaft und die Kultur verdorben oder ist der Mensch (F.M. Voltaire folgend) in seiner Natur durch die Prinzipien der Vernunft und der Moral bestimmt und erwirkt erst mittels der Kultur einen allmählichen Fortschritt der Menschheit? Es handelt sich hier um zwei -Menschen-Bilder-, die beide der Aufklärungsphilosophie zuzuordnen sind.

Francois Marie Voltaire (1694-1778), der in massiver Kritik an philosophischer wie theologischer Spekulation und unter Ablehnung jeglicher dogmatischer Festlegung vor allem den Gebrauch der Vernunft in allen Bereichen, die Emanzipation der Wissenschaft von der Theologie, die Umsetzung einer natürlichen Moral sowie die dogmenfreie Religion der Tugend einfordert, gilt als einer der bedeutendsten Denker der Französischen Aufklärung und verknüpft den Empirismus von John Locke mit der deistischen Weltanschauung. Jean-Jacques Rousseau (1712-1778) hingegen, der betont, dass Wissenschaft und Künste die Seelen der Menschen nur verdorben hätten und demzufolge zum einen eine - mittels seines auf dem Gemeinwillen (volonté générale) basierenden Gesellschaftsvertrags zu erreichende - Wiederherstellung der natürlichen Freiheit und Gleichheit aller Menschen auf dem höheren Niveau des Rechts und der Sittlichkeit intendiert und zum anderen für eine auf dem Gefühl beruhende, dogmenfreie natürliche Religion plädiert, wird als Höhepunkt und gleichzeitige kritische Auflösung der Aufklärung sowie als Wegbereiter der Französischen Revulution angesehen. Nach Einführungen in die Aufklärungsphilosophie, die Anthropologie sowie die Konzeptionen von Jean-Jacques Rousseau und Francois Marie Voltaire werden im Rahmen dieses Seminars - anhand ausgewählter Texte beider Denker - diese beiden Konzepte des Menschen erörtert und einer kritischen Evaluation unterzogen.

Die in dieser Veranstaltung behandelten Texte (vgl. Seminarablaufplan/wird nach erfolgter Anmeldung zugemailt) können aus dem Seminar-Reader, der sich (ab Anfang April 2016) im Seminar-Ordner zu dieser Veranstaltung in der Fachbibliothek Philosophie (Geb.23.21/03) befindet, kopiert werden. Meine elektronischen Sitzungspaper zur Thematik der einzelnen Sitzungen werden allen angemeldeten Teilnehmern zu den jeweiligen Sitzungen zugemailt werden. Leistungsnachweis In dieser Veranstaltung kann von allen Studierenden ein Beteiligungsnachweis (2 Credit Points) mittels Verfassung eines Essays erworben werden. Mittels Verfassung einer Hausarbeit kann von Studierenden des Kern- wie des Ergänzungsfachs (B.A.-PrO 2011 & 2013) eine Abschlussprüfung (6 Credit Points) zum BWPM Neuzeit (KF 1675/EF 2675) oder zum BWPM Ethik/Praktische Philosophie (PrO 2011) bzw. BWPM Ethik (PrO 2013) (KF 1645/EF 2645) und von Studierenden des Kernfachs zum BWPM Anthropologie (PrO 2011) (KF 1650) bzw. zum BWM Anthropologie/Kulturphilosophie (PrO 2013) (KF 1655) absolviert werden (Anmeldefrist: 24. Juni 2016). Die erfolgreiche Absolvierung einer Abschlussprüfung schließt in dieser Veranstaltung bereits den Beteiligungsnachweis mit ein, für den somit keine gesonderte Leistung erbracht werden muss. Philosophie (BA, PO 2011) Kernfach In dieser Veranstaltung kann von allen Studierenden ein Beteiligungsnachweis (2 Credit Points) mittels Verfassung eines Essays erworben werden. Mittels Verfassung einer Hausarbeit kann von Studierenden des Kern- wie des Ergänzungsfachs (B.A.-PrO 2011 & 2013) eine Abschlussprüfung (6 Credit Points) zum BWPM Neuzeit (KF 1675/EF 2675) oder zum BWPM Ethik/Praktische Philosophie (PrO 2011) bzw. BWPM Ethik (PrO 2013) (KF 1645/EF 2645) und von Studierenden des Kernfachs zum BWPM Anthropologie (PrO 2011) (KF 1650) bzw. zum BWM Anthropologie/Kulturphilosophie (PrO 2013) (KF 1655) absolviert werden (Anmeldefrist: 24. Juni 2016). Die erfolgreiche Absolvierung einer Abschlussprüfung schließt in dieser Veranstaltung bereits den Beteiligungsnachweis mit ein, für den somit keine gesonderte Leistung erbracht werden muss. Universität Düsseldorf SoSe 2016 Dr. Hinke Dörnemann Ulrike