Religionspädgogik: Aktives und selbstgesteuertes Lernen im evangelischen Religionsunterricht an beruflichen Schulen

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Religionsunterricht an beruflichen Schulen gelingt dann gut, wenn man Lernerinnen und Lerner mit in die Verantwortung für das eigene Lernen einbezieht. Wenn sie gemäß ihren Lernvoraussetzungen an die Situation herangeführt werden, werden sie zu Konstrukteuren ihres eigenen Lernweges angeregt. Dies bedeutet eine nachhaltige Veränderung der Rolle der Religionslehrerinnen und -lehrer und eine konsequent individualisierte Form des Religionsunterrichtes durch Öffnung von unterrichtlichen Lernarrangements:

- Im Unterrichtsraum befindet sich ein Repertoire aus unterschiedlichen Unterrichtsmaterialien. - Aus diesem Angebot wählen die Lerner „ihren Lernstoff" aktiv aus und stimmen die Bearbeitungsmodalitäten mit der Lehrerin/dem Lehrer ab. - Sie haben die Möglichkeit des selbstgesteuerten und eigenständigen Arbeitens. - Je nach Bedarf können auch Lernorte gewechselt und Zeit eigenverantwortlich eingeteilt werden. - Individuelle Lernwege werden begleitet durch Coachinggespräche mit der Lehrerin/dem Lehrer. - Ihre Ausarbeitungsergebnisse sammeln die Schülerinnen und Schüler in einem Arbeitsportfolio, das später präsentiert, vertiefend ausgewertet und auch ggfs. beurteilt wird. - In einem Entwicklungsportfolio beschreiben die Lernerinnen und Lerner die Strategien, d. h. ihre Geschichte des aktiven und selbstgesteuerten Lernens in Auseinandersetzung mit dem Unterrichtsgegenstand. Diese Wege zur Individualisierung und Selbstständigkeit werden praxisorientiert angebunden an Unterrichtspraxis des evangelischen Religionsunterrichts an beruflichen Schulen im Mittelpunkt der Seminarveranstaltung stehen. Dabei wird ein eigenständiger didaktischer Ansatz kompetenzorientierten Lehrens und Lernens in Anbindung an die Lernfelddidaktik gemeinsam mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern (weiter-)entwickelt.

Es wird ein Reader erstellt, der in der Veranstaltung ausgegeben wird. Bemerkung Die Veranstaltung ist offen für Studierende der Lehrämter an Berufsschulen: L4 (M. 4.03, 4.06, 4.10) Achtung: Teilnehmerbegrenzung! Voranmeldung zum Seminar per Mail bis zum 10.10.2008 an den Dozenten (kaufmann@uni-kassel.de) Leistungsnachweis • Ausarbeitung eines Unterrichtsentwurfs unter seminarspezifischen Gesichtspunkten • aktive und regelmäßige Teilnahme an der Seminarveranstaltung • unbewerteter Schein Lerninhalte Schwerpunkte: - Standortbestimmung: Durch Selbsttätigkeit zur Selbstständigkeit oder warum selbstgesteuertes Lernen im Religionsunterricht? - Begründungen und Stationen der Entwicklung des selbstgesteuerten Lernens im Unterricht - Selbstgesteuertes Lernen neben anderen bewahrenswerten Prinzipien des Lernens im Religionsunterricht - Selbststeuerung: Anforderungen, die entlang eines Lernprozesses auftreten, Erfolg versprechende Rahmenbedingungen für selbstgesteuertes Lernen, Stufung des Lehr-/ Lernprozesses - Portfolio als Instrument selbstgesteuerten Lernens - Selbstständigkeitsfördernde Aufgaben - Konsequenzen für die Rolle und Aufgaben der Religionslehrerin/des Religionslehrers - unterrichtspraktische Arbeit - kollegiale Evaluation Methoden - Selbstverantwortliche Mitgestaltung der Seminararbeit - Lerncoaching - Methoden zur Förderung der Kommunikations- und Teamfähigkeit - Prinzip der doppelten Vermittlung - Selbstreflexive Portfolioarbeit Eine unterrichtspraktische Umsetzung des inhaltlich Erarbeiteten ist in Anbindung an Unterricht in verschiedenen Schulformen im Anschluss an das Blockseminar möglich. Die Termine werden in der Gruppe verabredet. FB 01 Institut für Evangelische Theologie Uni Kassel WS 2008/2009 Ev.Religion