Sprachförderung als Aufgabe aller Fächer: Integriertes Zweitsprachenlernen

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Sprachförderung als Aufgabe aller Fächer: Integriertes Zweitsprachenlernen (MO 10-12/ 2 SWS) Schulleistungsstudien wie PISA (2006) und DESI (2003/2004) zeigen, dass Sprachförderung für Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund in allen Fächern notwendig ist. Die Förderstunden im Bereich Deutsch als Zweitsprache finden jedoch häufig nur am Rande des Schulgeschehens statt und sind nur auf Kurzmaßnahmen für Seiteneinsteiger begrenzt. Je mehr aber die Unterstützungsmaßnahmen für SchülerInnen mit Migrationshintergrund miteinander verbunden sind, desto mehr profitieren die Kinder und Jugendlichen davon. Daher kann Sprachförderung nicht mehr nur eine Aufgabe der DeutschlehrerInnen und der Fachkräfte für Deutsch als Zweitsprache sein, sondern sollte als Aufgabe aller Fächer verstanden werden.

Der Erfolg des Fachlernens und des Sprachenlernens sind eng miteinander verbunden, da ein Erwerb der fachlichen Kompetenzen die sprachlichen Kompetenzen einschließt. Ziel dieser Veranstaltung ist es, zu einem bewussteren Umgang mit der Sprache als Medium anzuleiten, damit ein fachliches Lernen nicht durch sprachliche Schwierigkeiten verstellt wird. Dazu werden die Sprachlernprozesse der SchülerInnen und Schüler behandelt und über die Didaktik der Sprachförderung und die methodischen Möglichkeiten diskutiert. Sprachenlernen ist immer gebunden an Inhalte: Diese Inhalte rücken nur häufig in den Hintergrund, wenn es darum geht über die Vermittlung der sprachlichen Kompetenzen zu diskutieren.

Im Rahmen des Seminars soll von den eigenen fachlichen Interessen ausgehend überlegt werden, wie man beispielsweise Inhalte aus den Bereichen Musik, Kunst, Psychologie, Ökologie und andere didaktisch und methodisch sprachsensibel aufbereitet, sodass ein gleichzeitiges Inhalts- und Sprachlernen auf einen anregende Art und Weise ermöglicht wird. Das Ziel ist es also auch, eigene Unterrichtskonzepte zu entwickeln und diese zur Diskussion zu stellen. Dabei ist es auch möglich, die fachlichen Themen so zu wählen, dass Sie auf die Arbeit in der Erwachsenenbildung übertragbar sind. Die folgenden grundlegenden Fragen sollen im Rahmen der Veranstaltung nicht nur theoretisch diskutiert, sondern auch durch Unterrichtsbeobachtung durch Praxiserfahrungen an Kasseler Gesamtschulen nachhaltig beleuchtet werden:

- Welche -Sprachen- werden im Fachunterricht gesprochen?

- Wo liegen die sprachlichen Schwierigkeiten im Fachunterricht?

- Welche Sprache müssen Lernende im Fachunterricht können?

- Welche Sprachprobleme haben Lernende im Fachunterricht? • Was ist sprachsensibler Fachunterricht?

- Wie gestaltet man auf der Basis des Fachcurriculums und den Vorgaben der Lehrbücher einen sprachsensiblen Fachunterricht?

Recherchieren Sie doch mal zu Josef Leisen ... Bemerkung Die Veranstaltung -Sprachförderung als Aufgabe aller Fächer: Integriertes Zweitsprachenlernen- dient als theoretischer Hintergrund für die Überlegung, Planung und Diskussion von konkreten Maßnahmen zur Sprachförderung von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund (im Alter von 9 bis 16). Sie dient der Vorbereitung des Praxisteils: Sprachförderung konkret: Konzeption und Diskussion von Unterstützungsangeboten - Sprachpraktische Umsetzung in Kooperation mit staatlichen Schulen vor Ort (MO 12-14/ 2 SWS).

Es ist möglich, als Modulprüfungsleistung eine Hausarbeit mit Praxiskomponente (Unterrichtsmaterial) zu verfassen. Bei Interesse kann sich die Auseinandersetzung mit der Thematik auch gerne auf die Bedürfnisse von Grundschülern mit Migrationshintergrund beziehen. Die Hospitationen sind allerdings erst ab der Klasse 5 möglich (Alter ab 9 Jahren). VM 4 Leistungsnachweis Modulprüfungsleistung - - 1 schriftliche Hausarbeit in einem der Seminare im Umfang von 15-20 Seiten Lerninhalte Das Vertiefungsmodul 1 (VM1) -Planungsgrundlagen für den Unterricht DaF/DaZ- Mögliche Schwerpunkte: - Lernprozesse in ihrem Bedingungsgefüge kennen und bewerten können - Grundlagen der curricularen Planung und Qualitätsstandards im nationalen und internationalen Kontext kennen - Formen von adressatenspezifischem DaF/DaZ-Unterricht und ihre Anwendung kennen - Sensibilisierung für Aspekte der Mehrsprachigkeit und ihrer Didaktik sowie einer interkulturellen Vielfalt - Faktoren im Lehr- und Lerngeschehen (z.B.: Autonomes Lernen, Binnendifferenzierung, Lehrmethoden, Lernstile, Motivation) - Standards und Planungsmodelle (z.B.: Nationale und internationale Curricula, Testen, Prüfen, Evaluieren) - Adressatenorientierter Unterricht (z.B.: Deutsch in der Schule, Deutsch an der Universität, Deutsch in der Erwachsenenbildung, Berufsorientierter Unterricht, Alphabetisierung) - Interkulturalität (z.B. Sprachbewusstheit / Sprachlernbewusstheit, Mehrsprachigkeit) FB 02 Institut für Germanistik Modulprüfungsleistung - - 1 schriftliche Hausarbeit in einem der Seminare im Umfang von 15-20 Seiten Uni Kassel SoSe 2012 Deutsch als Fremd- und Zweitsprache Germanistik.