Klausurvorbereitung, intensive Prüfungsvorbereitung: Lernplan erstellen

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Der vierte Teil: Klausurvorbereitung, intensive Prüfungsvorbereitung: Lernplan erstellen, dient Vorbereitung auf spezielle Klausuren. Der Lernplan für intensives Lernen unterscheidet sich deutlich von dem Lernplan für semesterbegleitendes Lernen.

Für eine intensive Prüfungs- oder Klausurvorbereitung muss ein intensiver Vorbereitungsplan her. Mit dem Plan für semesterbegleitendes Lernen wird man sich nur unzureichend für die Klausuren und Prüfungen vorbereiten können.

In dem Lernplan für semesterbegleitendes Mitlernen liegen Veranstaltungen, Vorlesungen, Seminare und Übungen im Fokus. Sie sind der Kern und machen die wichtigsten Informationsquellen aus. Die Vorbereitung und Nachbereitung des Lernstoffes dient überwiegend einer verbesserten Wissensaufnahme in diesen Veranstaltungen.

Im intensiven Lernplan für Prüfungs- und Klausurvorbereitung liegt ausschließlich die Klausur oder die Prüfung im Vordergrund. Der Tag besteht dann nicht mehr aus verschiedenen Veranstaltungen, sondern aus Lernblöcken. Es ist ratsam über die Hälfte des Tages nur fürs Lernen aufzuwenden. Die intensive Prüfungsvorbereitung habe ich bei mir persönlich in 4 Abschnitte aufgeteilt:

  • 1. Aufbereitung des Grundwissens - Überblick verschaffen,
  • 2. Aufbereitung des Hauptwissens - Den Lernstoff durcharbeiten - intensives Erlernen.
  • 3. Pauken
  • 4. Wiederholen, Repetieren

Zeitlich gesehen, nimmt der erste Vorbereitungsabschnitt am wenigsten Zeit in Anspruch. Diese Phase soll einem Überblick dienen - was soll gelernt werden, wie groß ist der Umfang, wie viel gibt es zu lesen, wie viel gibt es zu lernen, was muss ich darüber schrieben und so weiter. Wenn ich mir also einen Monat Zeit für die Vorbereitung auf eine oder maximal zwei Klausuren genommen habe, dann plane ich meistens für den ersten Lernabschnitt maximal eine halbe Woche bis fünf Tage.

Der zweite Lernabschnitt: die Aufbereitung des Hauptwissens nimmt dagegen die meiste Zeit. Hier wird alles gelesen, zusammengefasst, eingeprägt und mindestens ein mal wiederholt. Das nimmt enorm viel Zeit und man hat das Gefühl, als ob man überhaupt nicht voran kommen würde. Bei vier Wochen Klausurvorbereitung reserviere ich mir immer Minimum zwei bis drei Wochen Zeit ausschließlich für die Aufbereitung des Lernstoffes.

Die Dritte Lernphase Pauken nimmt ca. eine Woche Zeit in Anspruch. Hier wird eingeprägt was beim ersten Durchgang und beim intensiven Lernen nicht gemerkt wurde. Manchmal braucht man einige Wiederholungen mit Pausen dazwischen, bis man endlich alles verstanden hat.

De Letzte Lernphase Repetieren oder Wiederholen nimmt, wie übrigens die erste, relativ wenig Zeit in Anspruch. Wer in den ersten drei Lernabschnitten vernünftig gearbeitet hat, der wird beim Wiederholen ziemlich viel Spaß haben. Sobald die gelernte Inhalte richtig sitzen, gerät man in ein Flow. In diesem Zustand ist fühlt man sich besonders motiviert und das spornt wiederum zu weiteren Anstrengungen an.
Aufbereitung des Grundwissens - Überblick verschaffen
Wie der Name des ersten Abschnitts schon verrät: handelt es sich in der einleitenden Phase des Lernens darum, sich den groben Überblick zu verschaffen.
Zum Aufbereitung des Grundwissens gehört auch die Lernplanerstellung. Um effektiv zu lernen musst Du Dir im Klaren sein, was auf Dich zu kommt. Lernen ohne jeglichen Plan und ohne Struktur kann mit einer „auf gut Glück" Suche bei Google verglichen werden. Woher sollst Du dann wissen, ob die Suchergebnisse, die nach dem Klick auf den Suchbutton angezeigt werden, zu Deiner Klausur oder zu Deiner Prüfung passen?

In dem Lernabschnitt „Überblick verschaffen" solltest Du sämtliche Lernmaterialien berücksichtigen, die klausurrelevant sind. Bücher, oder einzelne Buchkapiteln, Skripte und Übungsblätter mit Lösungen der Übungen vom Professor. Ganz wichtig sind die Lehrbücher, die vom Professor zur Klausurvorbereitung empfohlen werden. Zu Beginn eines jeden Semesters stellen Professoren die wichtigsten Lehrbücher oder die wichtigste Literatur, die eine bestimmte Veranstaltung betreffen. Meistens wird eine Liste mit Haupt Lehrwerken und mit empfohlener Ergänzungsliteratur. Ein oder zwei Lehrbücher solltest Du Dir genauer anschauen und sich für ein der beiden entscheiden (nach Möglichkeit natürlich). Denn manchmal ist man gezwungen mit mehreren Lehrbüchern zu arbeiten, weil der Lernstoff in unterschiedlichen Kapiteln der diversen Bücher verstreut ist.

Nach dem Du Dir einen groben Überblick verschafft hast, geht kannst Du mit dem zweiten Lernabschnitt beginnen: Aufbereitung des Hauptwissens 7 - Den Lernstoff durcharbeiten - intensives Erlernen.

Aufbereitung des Hauptwissens - Den Lernstoff durcharbeiten - intensives Erlernen
In diesem Lernabschnitt wird es richtig gearbeitet. Einen groben Überblick hast Du Dir schon verschafft, das bedeutet, Du weißt jetzt was und im welchen Umfang auf Dich zukommen wird. Manche Klausuren oder Prüfungen sind sehr umfangreich. Dadurch wird die Vorbereitung für diese Fächer ziemlich anstrengend. Aber: je mehr du lernst, und je mehr du weißt, desto leichter kannst Du Dir neue Informationen und neues Wissen einverleiben. Vielleicht hast Du in der Schule schon mal gemerkt: die guten Schüler bleiben meistens gut. Manche die schlecht waren, werden gut. Un andere die schlecht in der Schule waren, bleiben auch schlecht. Aber wer viel weiß. der hat eine Menge von sog. Ankern, Verknüpfungspunkten die ihm ermöglichen neues Wissen zu verbinden, zu verknüpfen oder anzuheften. Aus diesem Grund kann ich Dir nur folgendes Raten:
In der Prüfungsvorbereitungsphase: „Aufbereitung des Hauptwissens - Den Lernstoff durcharbeiten - intensives Erlernen" arbeite so gut, so gründlich und so intensiv, wie Du es nur kannst. Du wirst davon später profitieren, das kann ich Dir versichern.

Im Lernabschnitt Aufbereitung des Hauptwissens - „Den Lernstoff durcharbeiten - intensives Erlernen" wird das neue Wissen und der gesamte Lernstoff der in der Klausur abgefragt werden kann, aufgearbeitet. Dazu solltest Du Merktechniken, Merksysteme, Eselsbrücken und alles andere was Dir nur zur Verfügung steht, nutzen. Das wichtigste in dieser Lernphase ist: die Inhalte zu Verstehen !!!. Du sollst nicht stupide memorisieren (oder memorieren), sondern die Mnemotechniken und Eselsbrücken nutzen um die Informationen im Gedächtnis zu behalten damit Du den Stoff besser verstehen kannst.

Lernen, ohne zu verstehen, ist meiner Meinung nach vollkommen sinnlos. Kaum zu Glauben, wie viele Studenten nur deshalb lernen, um eine weitere Prüfung zu bestehen. Nach der Prüfung wird alles wieder vergessen und vor der nächsten Prüfung oder Klausur beginnt wieder eine neue Bulimie-Lern-Phase. Es wird reingehauen, und alles wieder in der Prüfung erbrochen, bis es nichts mehr übrig bleibt. Diese Lerntechnik ist leider sehr verbreitet und weit von persönlicher Entwicklung und von dem „über sich hinauswachsen" entfernt.
In der Lernphase: Aufbereitung des Hauptwissens , ist es wichtig, dass Du Dir einige Fragen stellst, die Dir bei der Planung helfen. Bei richtiger Planung ist der Erfolgt mehr oder weniger sicher. Dagegen bei falscher Planung ist das Scheitern mehr oder weniger sicher. Es ist also ratsam, etwas mehr Zeit für die Aufteilung der Materialien und die Zuordnung zu den zeitlichen Abschnitten zu verwenden.

Bei meiner Klausur- oder Prüfungsvorbereitung habe ich mit immer folgende Fragen gestellt:
- habe ich alle notwendigen Quellen dabei? (dazu gehören Lernskripte, Übungsblätter, Lehrbücher, Übungsbücher, Taschenrechner, Schreibzeug, Folien, alte Klausuren aus den Vorsemestern)
- welche Ziele habe ich für jeden Tag geplant? was will ich an jedem Tag erreichen?
(hier kannst Du die Kapiteln eintragen, die gelernt werden sollen, oder aber die Anzahl der Folien die pro Tag durchgearbeitet werden sollen).
- wie viele (Folien, Kapiteln, Buchseiten) soll ich Minimum durcharbeiten? was ist das Maximum pro Tag?
- in welcher Reihenfolge werde ich die einzelnen Lernabschnitte, Kapiteln lernen?
- habe ich außer Lernen auch Sport und Freizeit in den Lernplan implementiert?
- habe ich meinen Biorhythmus berücksichtigt? Lerne ich besser morgens oder abends oder vielleicht nachts?

Diese Fragen sollen darauf aufmerksam machen, dass man nur ein begrenztes Zeitpensum zur Verfügung hat. Und ausschließlich von der Qualität der Nutzung, oder Qualität der Arbeit in dieser Zeitperiode, ist entweder Erfolg oder Misserfolg abhängig.

In dem Lernabschnitt „Aufbereitung des Hauptwissens " kommt es vor allem auf das Verstehen. Manche Sachverhalte oder Problemfelder sind nicht so leicht zu begreifen. Deshalb ist für diese Lernzeit auch die längste Zeitspanne eingeplant. Jedes Kapitel der Klausur- oder Prüfungsrelevant ist, sollte gründlich durchgearbeitet werden.
Durch das gründliche Lesen, Verstehen und Lernen, werden sehr viele Informationen im Gedächtnis gespeichert. Ein kleiner Teil wird bewusst gemerkt, ein sehr großer Teil wird unbewusst eingeprägt. Das merkst Du aber erst nach einer solchen, intensiven Lernphase, dass Du die Antworten auf die Fragen einfach kennst und der Lernstoff irgendwie einfach erscheint.

Beim Aufbereiten des Hauptwissens kann man auf verschiedene Lernmethoden und Lernstoff-Aufbereitungsmethoden zurückgreifen. Ich nutze immer diese Phase um Karteikarten zu erstellen, Notizen zu wichtigsten Fragestellungen zu schreiben oder um mir selbst Fragen auszudenken und sie dann in Form von Karteikaren zu gestalten.

Karteikarten sind meiner Meinung nach eine der besten und effektivsten Lernmethoden überhaupt. Beim Lernen von neuem und unbekanntem Stoff, kommt es auf die Wiederholung an. Durch das häufige Wiederholen, wird der unbekannte Lernstoff zu einem bekannten Wissen verarbeitet. Leider ist das Wiederholen nicht so beliebt. In meiner studentischen Laufbahn habe ich leider sehr sehr wenige Kommilitonen getroffen, die intensive Wiederholungsphasen mochten. Die meisten haben den Größten Spaß beim Lernen und Erkunden von neuen Fragestellungen. Mühsames Wiederholen mögen wirklich nur die wenigsten. Nun aber von dem Repetieren hängt der Lernerfolg ab. Vor allem dann, wenn in einer bestimmten Zeitperiode eine große Menge an neuem Wissen eingeprägt werden soll. Dann kommt man am Repetieren nicht vorbei.
Wer keine Karteikarten mag, kann auf normale Notizen setzen oder Mindmaps zeichnen.

Mindmaps sind nichts anderes als grafische, dreidimensionale und bunte Notizen. Sie können gegenüber „normalen" linearen Notizen viel vorteilhafter werden. Die Voraussetzung dafür ist aber, dass man sie selbst erstellt und beim Erstellen „verständnisvoll" vorgeht.
Wen alle Lernunterlagen und Lernmaterialien durchgearbeitet wurden, und der zu lernende Stoff strukturiert und verinnerlich wurde, kannst Du zur Nächsten Lernphase übergehen; Pauken oder Einprägen.

Pauken oder Einprägen

Pauken oder Einprägen kann vom zeitlichen Umfang her, etwas knapper gestaltet werden, als die vorherige Lernphase: Aufbereitung des Hauptwissens.
Die meiste Arbeit wurde in der vorangegangenen Phase geleistet, der anspruchsvollste Teil wurde absolviert. Die Phase Pauken und Einprägen dient dem Memorieren oder Memorisieren von Fakten und Informationen die noch nicht eingeprägt wurden, aber klausurrelevant sind.

Dir wird folgendes Auffallen: beim Aufbereiten des Hauptwissens lernt man schneller Inhalte, für die Du Dich selbst begeistern kannst. Die restlichen Inhalte, die einen nicht so begeistern oder fesseln, die benötigen etwas mehr Mühe um sie zu merken. Und genau dieser Mühe wird der Lernkapitel „Pauken und Einprägen" gewidmet.

Die Sache mit der Begeisterung ist in den Schulen und auch an den Universitäten ein großes Problem. Fast jeder Schüler oder Student betritt die Schule oder die Hochschule mit großer Begeisterung. Diese nimmt aber rapide zu. Gegen Ende des Studiums haben die meisten Studenten nur noch einen Wünsch: bloß raus hier und nie wieder lernen. Darin erkennt man, dass das Ziel der Bildungseinrichtungen verfehlt wurde. In diesem Sinne kann man Bildungseinrichtungen mit einer psychologischen Beratung vergleichen. Mit den „winzigen" Unterschied: dass sich der Patient nach der Schulischen Beratung im schlechteren Zustand befindet, als vor der Beratung.

Begeisterung kann man für jede Materie empfinden. Auch für die, die man zu Beginn vielleicht nicht leiden kann. In meinem Fall war das mit der Mathematik so eine Sache. Ich bin immer vor Mathe weggelaufen, trotzdem hat sie mich immer eingeholt. Überall wurden analytische Fähigkeiten gefragt. Irgendwann müsste ich mich für Matheklausur vorbereiten und dann habe ich zwei Dinge entdeckt: erstens ist Mathe nicht so schlimm, zweitens mit Mathe lassen sich ziemlich bemerkenswerte Sachen ausrechnen. Seit dieser Erkenntnis habe ich ein völlig anderes Verhältnis zur Mathematik. Ich bin von Mathe einfach begeistert.

Im Lernabschnitt Pauken oder Einprägen soll das Wissen angeeignet werden, das in den vorherigen Lernabschnitten zwar verinnerlicht wurde, aber noch nicht gemerkt wurde. Man kann an dieser Stelle auch sagen, dass man den tiefen Grad an Verständnis noch nicht erreicht hat. Um diesen tiefen Verständnisgrad zu erreichen, oder wie in mancher Literatur das beschrieben wird: um das erweiterte Verständnis ersten, zweiten und n-ten Grades zu erreichen, braucht man einige Wiederholungen. Diese Lernphase kann ebenso wie die vorangegangene, als intensives Lernen bezeichnet werden. Spätestens in diesem Lernabschnitt sollten sämtliche Inhalte, die Prüfungs- oder Klausurrelevant sind, verstanden werden.
Falls es noch Kapiteln oder Themen gibt, die Du nicht vollständig verinnerlicht, also verstanden hast, solltest Du zurückkehren und sie wiederholen.
Den zeitlichen Rahmen von 7 bis 10 Tagen solltest Du nutzen um den Prüfungsstoff ausreichend zu beherrschen. Da die Themen die man lernen muss sehr umfangreich sein können, passiert manchmal, dass man die Details von ersten Themen vergessen hat, wenn man bei den letzten Themen angelangt ist. An dieser Stelle kommt die letzte Lernphase ins Spiel: Wiederholung oder Repetition.

Wiederholung oder Repetition

Wiederholung auch Repetition genannt, ist die letzte Phase in der Klausurvorbereitung. Den größten Lerneffekt erzielt man, wenn man rein aus dem Kopf - also aus dem Gedächtnis wiederholt. Repetitionen die auf stupidem Ablesen der Folien oder der Notizen beruhen, sind meiner Meinung nach nur eins: Zeitverschwendung.
Das zeitliche Pensum dieser Lernphase ist am kürzesten. Wenn eine Klausur aus 5 umfangreichen Hauptthemen besteht, so kann an einem Tag ein Thema wiederholt werden. Wie schon oben beschrieben: den größten Lerneffekt erzielt man, wenn die Details aus den Kopf erzählt werden.

Eine gute und bewahrte Methode in dieser Lernphase ist: mit anderen Leuten über die Themen, die man für die Klausur vorbereiten muss, zu sprechen. Du kannst also einen Freund, eine Freundin darum bitten, ein paar über die vorstehende Klausur zu reden. Diese Methode funktioniert sehr gut wenn Du Dich sowohl mit Kommilitonen aus dem gleichen Fachbereich unterhältst, als auch dann, wenn Dein Gesprächspartner keine Ahnung von der Materie hat. Wieso ist das so?

Im ersten Fall triffst Du Dich mit jemanden, der mit Dir studiert. Ihr beide bereitet euch vor für die gleiche Prüfung oder Klausur. In dieser Konstellation verfügt ihr beide an einen relativ hohen Kompetenzgrad in dieser Materie, die abgefragt wird.
Jeder von Euch kann von dem Wissen der anderen Person profitieren. Denn bei Gesprächen könnt ihr euch ergänzen, Fragen stellen, Fragen beantworten oder sogar eigene Abwandlungen von Sachverhalten und Fällen zu bearbeiten.

Im zweiten Fall wählst du als Gesprächspartner eine Person, die sehr wenig oder sogar überhaupt nichts zum Thema der Klausur weiß. In diesem Fall musst Du Dich etwas mehr bemühen, um die Themen und Problemfelder verständnisvoll darzustellen. Dieses Bemühen ermöglicht Dir den Stoff aus einer ganz anderen Perspektive zu betrachten. Meiner Meinung nach ist das „intensives Lernen pur". Denn erst wenn Du in der Lage bist, einer ahnungslosen Person Deinen Prüfungsstoff verständlich zu erklären, und sie versteht es auch, dann hast Du garantiert diese Materie beherrscht und bist bereit die Klausur zu schrieben. Wenn Du es aber nicht nachvollziehbar erklären kannst, könnte es sein, dass Du nur manche Fakten und nur ausgewähltes Wissen auswendig gelernt hast. Und das Auswendiglernen zeichnet eine fatale Eigenschaft aus: es ist kein Verständnislernen!

Rekapitulieren von wichtigen Begriffen auf einem Blatt Papier.
Eine weitere gute und empfehlenswerte Lernmethode für Wiederholungsphasen ist:
Das rekapitulieren der wichtigsten Begriffe auf einem Blatt Papier. Die Gegenstände, die dazu benötigt werden sind: mehrere Blätter Papier, bunte Stifte und ein Lehrbuch.

Angenommen, Du hast Dir vorgenommen drei mittelgroße Themen an einem Tag zu wiederholen. Dazu nimmst Du Dir das erste Blatt Papier und in schreibst in der Kopfzeile den Titel des Abschnitts der wiederholt werden soll.

Schreibe jetzt alle wichtige Hauptbegriffe, die Dir zu diesem Thema einfallen. Entscheide Dich dabei für eine Farbe - z.B. blau. Alle Begriffe die Dir in die Erinnerung kommen schreibe blau auf. Lasse Dir Zeit. Meisten erinnert man sich an weitere Begriffe, wenn man schon einige aufgeschrieben hat. Das hängt damit zusammen, dass sehr viele Inhalte nach dem Verwandtschaftsgrad gelernt werden. Wenn Du dann einen Dir bekannten Begriff aufgeschrieben hast, sofort wirst Du Dich an seine „Nachbarn" erinnern können.

Im zweiten Schritt nehme das Lehrbuch in die Hand und überfliege noch mal das Kapitel, das du gerade am rekapitulieren bist, und aus dem Du gerade eben die Begriffe ausgeschrieben hast. Versuche die Begriffe zu finden, die Du auf der Liste nicht aufgeschrieben hast. Wenn das Kapitel oder das Thema nicht so umfangreich ist, kannst Du Dir sogar die Zeit nehmen und es komplett durchlesen. Lege das Buch jetzt zur Seite und schließe sie. Schaue nicht mehr rein.

Im dritten Schritt, nimmst Du einen anderen Stift in die Hand, bspw. grün oder rot. Jetzt schreibe die Wörter und Begriffe auf, die Dir beim zweiten Durchgang aufgefallen sind, die aber zu Beginn der Übung (im ersten Schritt) nicht aufgeschrieben wurden. Schreibe so viele Begriffe, wie Du nur kannst. Strenge Dich ein wenig mehr an.

Mit dieser Methode kannst Du dann den ganzen Tag üben. Der Vorteil ist: Du bist gezwungen aus dem Kopf, aus dem Gedächtnis zu arbeiten. Je mehr Durchgänge Du schaffst, desto detaillierter und spezifischer erfolgt die Wiederholung. Die Blätter, die Du zum Schreiben verwendest, werden immer dichter und dichter mit den Begriffen gefüllt. Das Gedächtnis und die Lernfähigkeit von neuen Inhalten wird dabei geschult. Und letztendlich kann man noch sagen: so ganz langweilig ist diese Lernmethode nicht, weil Du immer vor irgendeiner Herausforderung stehst. Fürs aneignen von Wissen, fürs einprägen sind die Herausforderungen immer gut. Problematischer wird es wenn es keine Herausforderung mehr gibt. Wenn es keine Aufgaben, Probleme, Schwierigkeiten und Challenges mehr gibt, bedeutet es einfach, dass Du schon vorbereitet bist, alles kannst und nicht mehr zu lernen brauchst.