Netzhaut Mikrochip hilft blinden Menschen wieder zu sehen

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In der Zukunft werden blinde Personen mit Hilfe von einem Mikrochip Implantat auf der Netzhaut wieder sehen können. Die Patienten können nach der Behandlung wieder die Alltagsgegenstände und Lichtquellen erkennen.

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Wie ein Mikrochip auf der Netzhaut den blinden Menschen wieder das Sehen ermöglicht wird im September au dem Kongress der Ophthalmologischen Gesellschaft diskutiert. Momentan arbeiten weltweit über 20 Forschergruppen an solchen Netzhaut-Mikrochips. Für das sehen sind im Gehirn die Sehzellen verantwortlich. Falls diese Zellen beschädigt oder zerstört sind, kann die betroffene Person nicht sehen. Ein Mikrochip der auf der Netzhaut platziert wird, kann diese Sehfunktion teilweise übernehmen.

Die Voraussetzung dafür, dass ein Mikrochip die Sehfunktion übernehmen kann, ist die Funktionalität der dafür zuständigen Gehirnregionen und der Sehnerv selbst. Manche Krankheiten wie die Netzhauterkrankung "Retinis pigmentosa" verursachen schon im frühen Erwachsenenalter die Blindheit. Die Patienten können immer weniger sehen, bis sie vollkommen blind werden.


Wie Funktioniert ein Mikrochip auf der Netzhaut?
Im Normalfall findet das sehen im Gehirn statt. Die Augen leiten nur das Licht weiter zum Gehirn wo die Bilder generiert und "gesehen" werden. Ein Mikrochip funktioniert dagegen anders: das "Sehen" findet in dem Mikrochip selbst statt. Dieser Chip wird auf der Netzhaut eingepflanzt. So werden die Bilder im Auge und nicht im Gehirn aufgenommen. Das Licht, das durch das Auge aufgenommen wird, wird dann in elektrische Impulse umgewandelt und diese werden weiter an das Gehirn geleitet.


Wie gut sehen die Patienten mit eingepflanzten Chip auf der Netzhaut?
Die Patienten die momentan die Tests mit dem Chip auf der Netzhaut durchführen können nicht vollständig sehen. Für sie ist aber möglich die alltägliche Gegenstände in der Umgebung zu erkennen und korrekt zu identifizieren. Die Patienten können sich auch viel besser in Räumen orientieren da sie die Lichtquellen richtig identifizieren können.


In Deutschland wird an den Netzhautimpülantaten an der Universität Tübingen und an der RWTH Aachen gearbeitet. Die medizinische Klinik an der Universität Hamburg ist auch an den Untersuchungen beteiligt.


Was ist die DOG? DOG steht für Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft. Es handelt sich um eine Vereinigung von 5400 Ärzten deren Spezialgebiet Augenheilkunde ist. Die DOG wurde schon 1857 in Heidelberg gegründet. Die Gesellschaft fördert die Untersuchungen und Forschungen auf dem Gebiet der Augenheilkunde.