Verhaltensauffälligkeiten, erste zweite und dritte Ebene der Prävention

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Klausurfragen über die ebenen der Prävention. Thema: Verhaltensauffälligkeiten. Also, ich hab es ja jetzt hinter mir und es war echt ok! Hatte Verhaltensauffälligkeiten als Thema. Sollte am Anfang einfach frei erzählen, was ich so zu dem Thema weiß und dann hat er schon mit Fragen angefangen! Er stellt dann auch ganz gerne Fragen in Bezug zur Praxis, zum Beispiel wie man rausfinden kann, ob es Aggressionen in der Klasse bzw Schule gibt oder was man macht, wenn man einen aufmerksamkeitsgestörten Schüler in der Klasse hat usw. Fazit: Er war eigentlich sehr nett und auch fair! Hat wirklich nur Fragen gestellt, die man anhand der Literatur beantworten konnte!

Ich hatte auch das Thema Verhaltensauffälligkeiten und ich muss sagen, der Prüfer hat wirklich nur das gefragt, was er in der vorbesprechung gesagt hat...so in etwa halt... ;-) manche hatten nen vortrag zu ihrem thema vorbereitet, sowas will er allerdings nicht. also er stellt schon konkrete fragen.

Er hatte gemeint, ich soll nen kleinen Vortrag vorbereiten! Naja, mal gucken! Hat er bei dir etwas zu drei Ebenen gefragt, was man gegen Verhaltensauffälligkeiten tun kann? Also die primäre, sekundäre und tertiäre Ebene? Das hat er nämlich in der Vorbesprechung als Frage formuliert, ich kann es aber in der Literatur nicht finden!

Ebene I - primäre Gewaltprävention:
Ziel der primären Gewaltprävention ist es die Schüler/innen für Konfliktsituationen und drohendes Gewaltpotenzial zu sensibilisieren und mit ihnen soziale Kompetenzen zu üben, damit sie auftretende Situationen meistern können, bzw. es gar nicht erst zu der Gefahr von Gewaltsituationen kommen kann. Dies kann mit relativ einfachen Übungen und Methoden in einem "Training sozialer Kompetenzen" erreicht werden. Regelmäßige Klassenratssitzungen ermöglichen den Schüler/innen ebenfalls ihre sozialen Kompetenzen zu verbessern. Klassenratssitzungen können sowohl zur Konfliktbearbeitung, zum Einüben von demokratischen Aushandlungsprozessen, wie auch zum Erarbeiten von Projekten durchgeführt werden.

Ebene II - sekundäre Gewaltprävention:
Wenn sich schlechtes Verhalten fest verankert hat und pro-soziales Verhalten eher abgewertet (verlacht) wird, Konflikte nicht konstruktiv (wertschätzend) sondern eher übervorteilend, abwertend gelöst werden, kommen Methoden und Maßnahmen der sekundären Gewaltprävention zum Einsatz. Damit soll pro-soziales Verhalten gestärkt und unsoziales Verhalten durch bewusstes Eingreifen in Form von Durchführung Konflikt- und verhaltensverändernder Maßnahmen bekämpft werden. Solch eine Maßnahme kann eine Schüler- Streitschlichtung oder Klassenratssitzung bei leichteren Fällen oder eine Schulmediation, ein Anti-Gewalt-Training II oder ein Coolness-Training sein. Hilfreich ist es, in der Schule eine wöchentliche Konfliktsprechstunde einzurichten, in der Konfliktbeteiligte durch die Lehrer/innen der Schule zur Klärung hin verwiesen werden können. Außerdem können regelmäßige schulübergreifende Anti-Gewalt-Trainings für schwierige Jugendliche durchgeführt werden.

Ebene III - tertiäre Gewaltprävention:
Trotz aller Maßnahmen in der primären und sekundären Prävention lassen sich Gewalttaten nicht ganz vermeiden und es ist wichtig, dass die Schule darauf vorbereitet ist, um damit umgehen zu können. Es ist deshalb erforderlich, dass im Vorfeld (z.B. auf einer GLK) geklärt wird, wann der/die Täter angezeigt wird/werden, wie die Tat und deren Folgen weiter bearbeitet werden. Soll/en der/die Betreffende/n an einer Täter-Opfer-Mediation unter der Leitung eines ausgebildeten Schulmediators (einer Schulmediatorin) teilnehmen, oder ist es angezeigt, dass dem oder den Tätern nahegelegt wird, sich einem Anti-Gewalt-Training III zu stellen. In diesem Training wird sie / er mit der Tat und den Tatfolgen und der dahinter liegenden Einstellung durch ausgebildete Trainer/innen konfrontiert und es werden alternative Verhaltensweisen besprochen und (ein)geübt. Vor Beginn der Maßnahme muss geklärt sein was passiert, wenn der/die Täter an der Maßnahme nicht (vollständig) teilnimmt/teilnehmen.