10 Tipps für schneller lernen im Studium: 1. Aufmerksamkeit

Veröffentlicht am: in der Kategorie: Besser Lernen

Reihe: 10 Tipps für schneller Lernen im Studium (und nicht nur). Heute Tipp Nr.1.: die Aufmerksamkeit. Es stellt sich heraus, dass die volle Aufmerksamkeit das Lernen erstmal ermöglicht. Wer nach den Lernen nicht viel im Gedächtnis behält der war beim Lernen nicht wirklich aufmerksam.

Wie kann ich schneller lernen im Studium?Wie nutze ich dazu die Aufmerksamkeit? Diese Frage hat sich sicherlich jeder Student schon mal selbst gestellt. Welche Tipps kann ich nutzen, damit ich im Studium schneller vorankomme und die Inhalte schneller lernen kann?
Lernen ist ein komplexer Vorgang und wie es bei komplexen Sachen meistens so ist: es gibt keinen einzigen, richtigen Weg. Es gibt mehrere Wege und Methoden um schneller lernen zu können. Der Trick ist: sich für die für mich gute und geeignete Methode oder Kombination von Methoden zu entscheiden - und dabei zu bleiben - die Entscheidung konsequent umzusetzen.

Viele Studenten (darunter früher auch ich) suchen nach effektiven Lernmethoden, finden dann welche und anstatt sie umzusetzen, probieren damit bisschen rum um sie dann wieder zu vergessen. Nur wenige erkennen, dass die konsequente und disziplinierte Umsetzung und Anwendung von ausgesuchten Methoden den Erfolg im Studium garantieren kann.

Lernen ist ein sehr komplexer Vorgang
Lernen ist komplex, schneller Lernen kann noch komplexer sein. Es gibt kein einziges Gedächtnis, das Informationen und Wissen speichert. Es gibt viel mehr sehr viele Gedächtnis-Arten oder Muster, die bestimmte Informationen speichern. Das sieht man am Beispiel von Clive Wearing, eines Orchesterdirigenten, der sein Gedächtnis verlor. Er verlor dieses aber nicht als Ganzes. Clive kann immer noch Klavier spielen oder Orchester dirigieren, er hat „nur" vergessen, dass er Kinder hat und wie sie aussehen, oder sein theoretisches Wissen aus vielen Gebieten, in denn er als Experte galt - dieses ist auch weg. Clive erinnert sich an die Details, die er im Laufe des Lebens gelernt hat, nicht mehr. Sein Emotionales Gedächtnis und die Abläufe die er unzählige Male wiederholt hat (wie Klavier spielen) hat er beibehalten. Es scheint also, als ob er nur Teile seines Gedächtnis verlor.

10 Tipps für schneller lernen und besseres Gedächtnis
Heute möchte ich zehn Tipps präsentieren, die maßgeblich für ein besseres Gedächtnis und damit schnelleres Lernen sein können. Wie oben beschrieben, soll jeder für sich selbst, seine besten Methoden aussuchen und diese dann anwenden. Die Zehn Tipps basieren auf neurologischen Erkenntnissen, persönlichen Erfahrungen und Erfahrungen die ich im Studium gemacht habe. Manche Tipps garantieren nicht, dass man schneller lernen kann wenn man sie anwendet. Sie ermöglichen allerdings in Verbindung mit weiteren Techniken ein besseres Gedächtnis und damit schnelleres Lernen. Gemein ist hier beispielsweise - ausreichend Schlafen. Wer viel und erholsam schläft - lernt automatisch nicht besser. Wer viel Schläft kann besser und schneller lernen, wenn er dann ausgeschlafen die Lerntechniken anwendet und sich wirklich intensiv mit dem Lernstoff auseinandersetzt und lernt!

1. Schneller lernen in dem man auf Aufmerksamkeit achtet.
Der erste Tipp in der Reihe schneller Lernen im Studium befasst sich mit Aufmerksamkeit. Das Thema Aufmerksamkeit ist ein sehr vielfältiges Gebiet. Man kann die Aufmerksamkeit unterschiedlich definieren und in kontextabhängig verstehen. Ein Beispiel findet man im weiteren Eintrag hier im Blog: Aufmerksamkeit und Multitasking.
Das klingt zwar wie ein Paradoxon aber wer schnell lernen will, muss die Aufmerksamkeit beherrschen. Man kann sagen: man soll die Aufmerksam in Bezug auf die Aufmerksamkeit sein. Beim Lernen kommt es häufig vor, dass man ein bestimmtes Thema durcharbeitet, einiges darüber erfährt und dies dann auch weiß. Es reichen aber nur wenige Tage, damit man sich an das gelernte nicht mehr erinnern kann. Wieso aber kann ich mich an etwas Erinnern, worauf ich mich sehr lange gefreut und worauf ich lange gewartet habe? Einer der (vielen) Schlüsseln zum besseren Gedächtnis und schnellem Lernen ist: die Lenkung oder Steuerung der Aufmerksamkeit. Man ist nicht immer 100% auf einer Sache aufmerksam. Man ist aber immer aufmerksam (Klingt wieder wie ein Paradoxon). Man ist also immer Aufmerksam - aber auf verschiedene Sachen. Die Kunst ist, die Aufmerksamkeit in die Richtung zu lenken was gelernt werden soll.

Wir verbringen viel Zeit mit dem Lernen, behalten aber daraus nicht viel im Gedächtnis, weil wir nicht ausreichend Aufmerksam sind. Man kann also behaupten: ich habe nicht viel behalten können, weil ich beim Lernen nicht wirklich im Lernen vertieft war. Ich habe einfach ab und zu an etwas anderes gedacht. Und nicht daran was gelernt werden soll. (Wie soll ich dann also schnell lernen?)

Lernen ist Zeitaufwändig.
Das ist meistens mit komplexen Sachen der Fall - sie sind Zeitaufwändig. Wer also schneller Lernen will, soll womöglich beim Einprägen von Wissen sich etwas Zeit lassen. Mit unter Zeitdruck zu setzen wird nichts - das Lernen wird dann eher unwahrscheinlicher. Für schnelles Lernen ist wichtig, dass man die volle Aufmerksamkeit in einer gewissen Zeitspanne auf ein bestimmtes Thema lenken kann. Die Antwort kommt also fast von selbst: um schneller lernen zu können brauche ich ausreichend Zeit und die Aufmerksamkeit die ich voll und ganz auf das Wissen richte, das ich mir aneignen will.

Ursprünglich wollte ich die Zehn Tipps für schneller lernen im Studium auf einer Seite, bzw. in einem Eintrag beschreiben. Das wird allerdings nicht möglich sein. Das Thema ist einfach zu komplex und zu sehr mit anderen für das Lernen relevanten Themen vernetzt. Die Kybernetik des Lernens - die Suche nach den Vernetzungen und Verknüpfungen wird das Tipp Nr. 2 Sein. Dafür schreibe ich einfach einen weiteren Eintrag hier im Blog.

Aufmerksamkeit aus anderen Blickwinkeln.
Alleine das Thema Aufmerksamkeit beim Lernen kann aus unzähligen Blickwinkeln betrachtet werden. Die ist beispielsweise für das Lernen maßgeblich und entscheidend - wenn ich meine Aufmerksamkeit auf etwas lenke, oder ob jemand anders seine Aufmerksamkeit auf mich lenkt. Wer eine Rede hält, einen Vortrag oder Vorlesung haltet wird das sicherlich gemerkt haben. Meine Lernfähigkeit und Gedächtnisleistung steigt auf ein sehr hohes Niveau auch dann, wenn andere Menschen ihre Aufmerksamkeit auf mich lenken.

Aufmerksamkeit anderer beschleunigt das Lernen.
Ich merke und präge mir mehr Informationen ein (ich lerne also besser) wenn andere Menschen ihre volle Aufmerksamkeit auf mich richten als wenn sie es nur zum Teil tun. Das ist auch ein interessantes Phänomen, denn dies würde bedeuten, dass : wenn meine Bobachter vollkommen Aufmerksam sind, und damit schneller und besser lernen, dass ich dann auch schneller und besser lernen kann. Ich werde mir mehr Details, Fragen oder Einzelheiten aus dem Vortrag merken wenn die Zuhörer wirklich zuhören - und ihre aufmerksam ihre Aufmerksamkeit auf mich richten.

Fazit: Volle Aufmerksamkeit ist entscheidend für schnelles Lernen.
Abschließend kommt man (zumindest ich) zum folgenden Ergebnis: Die Aufmerksamkeit ist entscheidend als einer von vielen relevanten Faktoren für schnelles Lernen nicht nur im Studium. Hinzu kommt: Die Aufmerksamkeit bewirkt Synergieeffekte wenn man in der Gruppe lernt. Lernt man mit anderen Leuten, profitiert man von dem sozialen Aspekt der Wissensvermittlung. Hier kommt ein kumulatives Aufmerksamkeits-Gesetz zur Geltung. Die Teilnehmer in einer Lerngruppe profitieren davon, dass die Lernfähigkeit dadurch angekurbelt wird, in dem sie die Aufmerksamkeit auf den jeweils anderen Teilnehmer richten. Sie lernen dann schneller und besser für sich, und der Beobachtete (auf dem die Aufmerksamkeit der Gruppe ruht) kann besser und schneller lernen weil er die Aufmerksamkeit gewinnt.
Das ist ein wahres Beispiel für eine WIN-WIN Situation - beim Lernen.