Loci-Methode

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Loci oder Routen Methode ist eine der effektivsten Lerntechniken überhaupt. Sie kann in verschiedenen Kontexten angewendet werden, ist ausbaufähig und leicht erlernbar. Sie unterstützt das kreative Denken beim Lernen. Der auf diese Weise gelernte Inhalt lässt sich auch in Stress-Situationen leicht abrufen.

Loci-Methode, auch Routen-Methode genannt.

Mnemotechnik mit Routen

Eine der Wichtigsten und sehr effektiven Mnemotechniken ist die Loci-Methode. Das Wort loci leitet sich vom "locus" ab was Ort bedeutet. Diese Mnemotechnik ermöglicht das Merken der Stichworte in der richtigen Reihenfolge, eignet sich also bei Wissensgebieten bei denen es auf Vollständigkeit und Reihenfolge ankommt.

Loci-Methode Vorgehensweise

Für jeden zumerkenden Begriff wird ein Platz geschaffen, in dem der Begriff abgelegt werden kann oder mit dem er Verbunden werden kann. Um die Liste von diesen Platzen zu erstellen reicht es sich den Weg vorzustellen den man jeden Tag zu Schule, Arbeit usw. geht oder Fährt. Es kann auch das eigene Haus sein oder Arbeitsplatz. Fährt man öfters eine gleiche Strecke mit dem Bus so können das auch die einzelnen Haltestellen sein. Es können aber auch unrealistische Fantasie-Orte sein.
Wichtig ist, dass die jeder diese Orte möglichst detailreich ist und sich von den anderen Stellen auf der Liste unterscheitet. Denn auf jedem so vorbereiteten Platz wird die zumerkende Information abgelegt oder verbunden.

Mit etwas Fantasie lassen sich mithilfe dieser Methode sogar abstrakte Begriffe und komplizierte Definitionen effektiv Merken. Der Vorteil ist : wenn man z.B. den Arbeitsweg als die Liste von Anhaltspunkten wählt und dann die Informationen mit dem ersten ,zweiten, dritten usw. Ort verbindet, wird die richtige Reihenfolge beibehalten und eine Verwechslung ist so gut wie unmöglich.
Der tägliche Schulweg, Arbeitsweg, eigenes Haus, Wohnung oder Garten- das sind hervorragende Sammlungen von solchen Anhaltspunkten die man nicht erlernen muss, denn sie befinden sich schon im Langzeitgedächtnis. Es wird also das neue Wissen mit dem vorhandenen Verknüpft und für lange Zeit abgespeichert.

Hier können Sie auch die » Loci-Methode Mind Map [597 KB] als PDF Datei herunterladen.

Loci-Methode steigert die Kreativität

Um Loci - Merktechnik noch effektiver anzuwenden kann man sich mehrere Begriffe oder Informationen geistig vorstellen und sie miteinander verknüpfen um danach so einen Bündel mit einem Ort auf der Liste zu Verknüpfen.

Wie Sie sehen alles eignet sich hervorragend für die Punkte wo die Informationen abgelegt werden können. Die Loci-Methode lässt sich sehr schnell ausbauen. Haben Sie z.B. Ihre Wohnung als eine Route gewählt, dann können Sie bestimmen ob Sie 1, 2 oder vielleicht 5 zumerkende Elemente mit einem Routenpunkt verbinden. Somit können Sie eine Route von 10 Punkten bequem auf die Kapazität von 50 vergrößern.

Loci-Methode Beispiele:

Körperrouten

Welche Orte Sie als Ihre Ankerplätze für die Übung mit der Loci-Methode, hängt alleine von Ihnen ab. Es gibt keine vorgeschriebenen Muster. Kreativität ist hier angesagt. Wie schon erwähnt können das die Ihnen bekannte Orte, Platze oder Räume sein - müssen aber nicht. Sie können ohne Probleme die Loci-Technik mit Ihrem Körper verbinden. Hier zum Beispiel die 10 Ankerplätze die Sie beliebig gestallten und erweitern können.

KÖRPERROUTE

  • 1 - Haare
  • 2 - Augen
  • 3 - Mund
  • 4 - Schulter
  • 5 - Bizeps-Muskel
  • 6 - Hände
  • 7 - Bauch
  • 8 - Po
  • 9 - Knie
  • 10 - Füße.

Diese 10 „Anhaltspunkte" können Sie ohne Probleme innerhalb von 1-2 Minuten erlernen und direkt anwenden. Damit lassen sich 10 Informationen in der richtigen Reihenfolge abspeichern und problemlos wiedergeben. Der Vorteil ist - Sie können relativ leicht herausfinden welche Information wurde als 4, welche als 8 und welche als 2 gemerkt. Damit Verwechslungen vermieden werden sollte man bei Erstellung einer solchen Route immer nur ein Prinzip beachten - wir bewegen uns „von oben nach unten!"

Hier noch ein Beispiel wie einfach sich die Loci-Methode erweitern kann.
Nehmen wir das Menschliche Körper etwas genauer unter der Lupe

Körperroute Beispiel 2

  • 1 - Haare
  • 2 - Augen
  • 3 - Nase
  • 4 - Ohren
  • 5 - Backen
  • 6 - Mund
  • 7 - Hals
  • 8 - Schulter
  • 9 - Ellenbogen
  • 10 - Hände
  • 11 - Brust
  • 12 -Rücken - Kreuz
  • 13 -Bauchnabel
  • 14 -Po
  • 15 -Hüfte
  • 16 -Oberschenkel
  • 17 -Knie
  • 18 -Waden
  • 19 -Schienbein
  • 20 -Füße
  • 21 -Zeh
  • 22 -Fersen
  • 23 -Sohle

Damit lassen sich 23 verschiedenen Assoziationen generieren. 23 Hauptbegriffe, Termine, Aufgaben oder Referat-Punkte (Bestandteile) sind sehr einfach zu merken mit einer Liste von „Ankern" die Sie immer dabei haben - Ihr eigenen Körper!

Wie ist die Loci-Technik entstanden ?

Die Geschichte sagt, dass ca. 515 v. Christus Simonides aus Keos während der Feier bei einem Adeligen namens Skopas, ein Lied gesungen habe. Kurz nach dem Simonides den Saal verlassen habe, stürzte das Gebäude ein. Er überlebte als einziger Zeuge, der alle Geste gesehen hat und wurde danach gefragt, ob er sich nicht erinnere wer dabei gewesen ist, da die Leichen von Verwandten nicht mehr erkannt wurden.
Er konnte wiedergeben wer an welchem Platz saß und somit wurden die Teilnehmer identifiziert.
So ist die Idee entstanden Inhalte mit den Orten zu verknüpfen um diese besser zu merken.

Routen Methode - Beurteilung

Mnemotechnik für Jedermann

Das Merk-System, die so genannte Loci- Technik(von lateinisch locus für Ort), ist so effektiv, dass alle erfolgreichen Denksportler damit arbeiten. Und sie versichern: Jeder durchschnittlich begabte Mensch kann die Technik lernen. Nach kurzer Anleitung gelingt es sogar Anfängern, sich 40- stellige Zahlen innerhalb von fünf Minuten zu behalten. Der Gedächtnis- Weltrekord liegt bei 316 Ziffern in fünf Minuten.

Einprägung beim Spazieren

Einprägung per Spaziergang - geistig oder real :
Man schreibt sich den Lernstoff auf Merkzettel auf.

Man begibt sich mental auf einen Spaziergang (eine bestimmte Tour) und hält dann an bestimmten Orten (z.B. auf einer Bank an einer Bushaltestelle, bei einem Brunnen, bei einem Restaurant, bei einem markanten Baum) an und merkt sich den Stoff eines bestimmten Merkzettels.

Auf dem Merkzettel wird notiert, an welchem Ort der Inhalt gelernt wurde.

Man macht den Spaziergang (mit immer denselben Stationen) so lange, und wiederholt das Auswendiglernen der Merkzettel bis man das Thema beherrscht.

In einer Prüfungssituation reicht es dann, sich gedanklich auf den Spaziergang zu begeben und man erinnert sich verhältnismäßig mühelos an das Gelernte. oben beschriebene Situation kann auch in Gedanken erfolgen, falls Sie nicht spazieren können.

Alt und bewährt!

Diese Methode funktioniert deshalb gut, weil das menschliche Gehirn Daten gut ortsabhängig einspeichern kann und assoziativ funktioniert. Die Idee geht auf die alten Griechen zurück, danach haben sie die Römer übernommen. Die Wissenschaftler und Redner mussten damals viel mehr auswendig lernen, da Bücher als Handschriften teuer und selten waren.

Redner in der Antike nutzten diese Technik, um ihre Reden auswendig zu lernen. Cicero schritt dabei gedanklich die Umgebung des Forums in Rom ab. Er beschreibt die Methode in seinem Werk "De oratore". Vermutlicher Erfinder ist Simonides von Keos mit seinem Gedächtnispalast, welcher um 500 v. Chr. lebte und ein berühmter Poet und Redner war.

Wann sollte man die Inhalte wiederholen, die mit der Loci Technik erlernt wurden?

Es gibt keine allgemeingültige Antwort darauf, wie oft man gelernte Inhalte wiederholen sollte, um sie sich lange merken zu können, da es von Person zu Person und von Inhalt zu Inhalt unterschiedlich sein kann. Allerdings gibt es verschiedene wissenschaftliche Erkenntnisse darüber, wie sich das Wiederholen von gelernten Inhalten auf die Erinnerung auswirkt.

Eine Technik, die als "spaced repetition" bekannt ist, beruht darauf, dass man die Inhalte in immer größeren Abständen wiederholt. Zum Beispiel könnte man die Inhalte am ersten Tag lernen, sie am zweiten Tag noch einmal durchgehen, sie am dritten Tag erneut überprüfen und so weiter, bis man sie nach einigen Wochen oder Monaten wiederholt. Diese Technik basiert auf der Idee, dass unser Gedächtnis die Inhalte besser speichert, wenn wir sie immer wieder auffrischen, bevor wir sie vergessen.

Eine andere Technik, die als "massed practice" bekannt ist, beruht darauf, dass man die Inhalte innerhalb eines kurzen Zeitraums häufig wiederholt. Zum Beispiel könnte man die Inhalte an einem Tag lernen und sie am nächsten Tag erneut durchgehen. Diese Technik basiert auf der Idee, dass unser Gedächtnis die Inhalte besser speichert, wenn wir sie in kurzen, intensiven Lernsessions lernen.

Es gibt auch Techniken die eine Kombination beider Techniken anwenden. Eine davon ist die "Expandierte Spaced Repetition" (Expanded spaced repetition), die sowohl kurzfristige als auch langfristige Wiederholungen beinhaltet, indem die Inhalte zunächst in kurzen Abständen wiederholt werden und dann in immer größeren Abständen.

Es ist wichtig zu beachten, dass jede Person anders lernt und es wichtig ist, die Technik zu finden, die am besten für einen selbst funktioniert.

Ein Beispiel für einen Wiederholungsplan:

Ein Wiederholungsplan für Lerninhalte kann wie folgt aussehen:

  1. Tag: Lernen der neuen Inhalte. Verwenden Sie verschiedene Lernmethoden wie Lesen, Zuhören, Schreiben und Diskutieren, um die Inhalte zu verstehen und zu verinnerlichen.

  2. Tag: Überprüfung der Inhalte. Gehen Sie die Inhalte erneut durch, um sicherzustellen, dass Sie sie verstanden haben. Verwenden Sie Quizfragen oder Karteikarten, um sich auf die wichtigsten Punkte zu konzentrieren.

  3. Tag: Vertiefung der Inhalte. Verwenden Sie die Inhalte, um Probleme zu lösen oder Aufgaben zu erledigen, um zu überprüfen, ob Sie sie in der Praxis anwenden können.

  4. Tag: Wiederholung der Inhalte. Gehen Sie die Inhalte erneut durch, um sicherzustellen, dass Sie sie noch im Gedächtnis haben.

  5. Tag: Wiederholung der Inhalte in größerem Abstand. Wiederholen Sie die Inhalte erneut, aber in größerem Abstand als am Tag vorher.

  6. Tag: Wiederholung der Inhalte in noch größerem Abstand. Wiederholen Sie die Inhalte erneut, aber in noch größerem Abstand als am Tag vorher.

  7. Tag: Wiederholung der Inhalte in einem noch größeren Abstand. Wiederholen Sie die Inhalte erneut, aber in noch größerem Abstand als am Tag vorher.

  8. Tag: Wiederholung der Inhalte in einem noch größeren Abstand. Wiederholen Sie die Inhalte erneut, aber in noch größerem Abstand als am Tag vorher.

  9. Tag: Wiederholung der Inhalte in einem noch größeren Abstand. Wiederholen Sie die Inhalte erneut, aber in noch größerem Abstand als am Tag vorher.

  10. Tag: Wiederholung der Inhalte in einem noch größeren Abstand. Wiederholen Sie die Inhalte erneut, aber in noch größerem Abstand als am Tag vorher.

  11. Tag: Wiederholung der Inhalte in einem noch größeren Abstand. Wiederholen Sie die Inhalte erneut, aber in noch größerem Abstand als am Tag vorher.

Es ist wichtig zu beachten, dass es sich hierbei um einen Beispielplan handelt und das es je nach Inhalt und Person unterschiedlich sein kann, wie oft und in welchem Abstand die Inhalte wiederholt werden sollten. Der oben genannte Plan kann als Ausgangspunkt dienen, aber es ist wichtig, den eigenen Lernprozess und die Erfolgsaussichten bei der Anwendung dieses Plans zu überwachen und gegebenenfalls anzupassen. Es kann auch sinnvoll sein, regelmäßig eine Selbsteinschätzung durchzuführen, um sicherzustellen, dass die Inhalte gut verstanden und behalten werden.