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Mnemotechnik im Lernkontext

Veröffentlicht am: in der Kategorie: Besser Lernen

Mnemotechniken sind Lernmethoden, die es ermöglichen, sich große Mengen von Informationen effektiv und effizient zu merken. Sie können beim Lernen helfen, insbesondere wenn es darum geht, komplexe Zusammenhänge oder unstrukturierte Daten zu behalten.

Das Wort Mnemotechnik kommt vom Griechischen - mnemon und bedeutet aufmerksam. Die Göttin des Gedächtnisses und der Aufmerksamkeit war Mnemosyne.

Mnemotechnik (auch Mnemonik genannt) sind Merk- oder Gedächtnishilfen die ermöglichen Informationen im Kopf länger zu behalten. Dabei werden kürze Sätze, Wortspiele, Reimen oder ähnliche Eselsbrücken gebildet, sowie auch grafische Zeichnungen oder kürze Schema.

Mnemotechnik hat sich schon in der Antike stark entwickelt. Dafür sorgten vor allem zwei „Berufsgruppen" - Schauspieler und Politiker. Die Schauspieler könnten sich mit Hilfe von Mnemotechnik die langen Monologe leichter merken. Die Politiker nutzten die Mnemotechnik eigentlich im gleichen Sinne, nämlich um sich die politischen Reden und Vorträge strukturell zu merken.

Dadurch erkämpften sich die Politiker die Unterstützung des Senats oder des Volkes (polulus). Eine fehlerfreie Wortgewandtheit und ein gutes Gedächtnis garantierten den Politikern Mehrheit der Stimmen und somit auch gesellschaftlichen Status und Wohlstand.

Mnemotechniken haben eine lange Geschichte und wurden schon von antiken Gelehrten wie den griechischen Dichtern Simonides von Keos und Pindar entwickelt. Der Name "Mnemotechnik" kommt aus dem Griechischen und bedeutet "Gedächtniskunst". Im Mittelalter wurden Mnemotechniken von Mönchen verwendet, um sich Bibelverse und andere religiöse Texte besser zu merken. Später haben sich verschiedene Arten von Mnemotechniken entwickelt, die in unterschiedlichen Bereichen wie Sprachen, Mathematik, Geschichte, Musik und vielem mehr eingesetzt werden können.

Wie werden Mnemotechniken in der Praxis angewendet?

Mnemotechnik kann man eigentlich als Oberbegriff bezeichnen, unter dem Themen wie Gedächtnishilfen, Gedächtnistricks und auch Gedächtnistraining zu subsumieren wären. Alle Bücher über Gedächtnis und alle Seminare die dem Gedächtnistraining gewidmet sind basieren in Wirklichkeit auf Mnemotechnik. Sie ist der Grundstein für jegliches Merken von Merken von Informationen Da untrainiertes menschliches Gedächtnis ca. 5-7 Informationen merken kann, empfehlenswert ist die Mnemotechnik anzuwenden um dieses (schwaches) Ergebnis zu verbessern. In den Gedächtnistraining- Kreisen ist sogar von der „magischen" Zahl 7 die rede.

Mnemotechnik basiert auf zwei Säulen: Assoziation und Umwandlung von Wörter in Bilder.
Diese Eigenschaft ermöglicht der Mnemotechnik die freie Entfaltung in alle Richtungen, als Ergebnis könnte man alle einfachen und komplexe Gedächtnissysteme aufzählen: Loci-Methode, Kennwortmethode, Geschichtenmethode, bis auf komplizierte Majorsysteme.

Welche Mnemotechniken gibt es?

Es gibt eine Vielzahl von Mnemotechniken, aber hier sind einige der wichtigsten:

  1. Loci-Methode (auch bekannt als Orte-Methode oder Platz-Methode)
  2. Reim-Methode
  3. Zahlwort-Methode (auch bekannt als Major-System)
  4. Storytelling-Methode
  5. Assoziation-Methode
  6. Anker-Methode
  7. Bild-Methode
  8. Ketten-Methode
  9. Akrostichon-Methode
  10. Schubladen-Methode
  11. Mind Mapping
  12. PQRST-Methode

Jede dieser Methoden nutzt unterschiedliche Techniken, um das Gedächtnis zu unterstützen und die Merkfähigkeit von Informationen zu verbessern. Einige der Methoden wie die Loci-Methode und das Major-System sind bereits seit Jahrhunderten bekannt und werden bis heute erfolgreich eingesetzt. Andere Methoden wie das Mind Mapping sind in jüngerer Zeit entwickelt worden, haben aber aufgrund ihrer Wirksamkeit und ihres praktischen Nutzens schnell an Beliebtheit gewonnen.

Viele Dieser Methoden findest Du hier auf der Seite in der Kategorie "Besser lernen" beschrieben.

Es gibt keine allgemein anerkannte effektivste Mnemotechnik, da verschiedene Techniken für verschiedene Arten von Informationen und Lernenden unterschiedlich gut funktionieren können. Es hängt auch davon ab, wie gut eine Person eine bestimmte Technik anwenden und anpassen kann, um ihre Lernziele zu erreichen. Einige der bekanntesten Mnemotechniken sind zum Beispiel das Major-System, die Loci-Methode, die Peg-Liste, die Story-Methode und die Keyword-Methode.

Wie motiviere ich mich Mnemotechniken zu verweden?

Motivation kann ein entscheidender Faktor für den Einsatz von Mnemotechniken beim Lernen sein. Hier sind einige Tipps, wie man jemanden motivieren kann:

Die Vorteile aufzeigen: Zeigen Sie der Person, wie Mnemotechniken ihr Lernen verbessern können, indem sie ihnen helfen, sich Informationen besser zu merken und sich auf wichtige Fakten zu konzentrieren.

Erfolge feiern: Wenn die Person Erfolge bei der Anwendung von Mnemotechniken hat, feiern Sie diese mit ihr und ermutigen Sie sie, weiterzumachen.

Interesse wecken: Zeigen Sie der Person, wie Mnemotechniken in verschiedenen Bereichen des Lebens, wie zum Beispiel bei der Arbeit oder im täglichen Leben, nützlich sein können.

Beispiele geben: Geben Sie der Person konkrete Beispiele für Mnemotechniken und zeigen Sie, wie sie angewendet werden können.

Hilfestellung anbieten: Bieten Sie der Person Unterstützung an, wenn sie Schwierigkeiten bei der Anwendung von Mnemotechniken hat, und helfen Sie ihr, eine Methode zu finden, die für sie am besten geeignet ist.

Spaß vermitteln: Machen Sie Mnemotechniken für die Person unterhaltsam und interessant, damit sie motiviert bleibt und weitermachen will.

Nachteile von Mnemotechniken

Obwohl Mnemotechniken eine nützliche Möglichkeit darstellen, um sich Informationen besser merken und abrufen zu können, haben sie auch einige Nachteile:

Zeit- und Arbeitsaufwand: Mnemotechniken erfordern oft eine erhebliche Zeit- und Arbeitsinvestition, um die Technik zu erlernen und anzuwenden.

Begrenzte Anwendbarkeit: Einige Mnemotechniken sind besser geeignet als andere, um bestimmte Arten von Informationen zu lernen. Einige Techniken eignen sich gut für Fakten, während andere besser für komplexe Konzepte geeignet sind.

Schwierigkeiten bei der Anwendung: Es erfordert oft Übung und Erfahrung, um die verschiedenen Mnemotechniken effektiv anzuwenden. Manche Menschen finden es auch schwierig, sich an die komplexen Regeln und Systeme zu erinnern, die mit bestimmten Techniken verbunden sind.

Begrenzte Speicherkapazität: Auch wenn Mnemotechniken dazu beitragen können, die Erinnerungsfähigkeit zu verbessern, haben Menschen immer noch eine begrenzte Speicherkapazität. Es ist daher wichtig, die Techniken nur gezielt und in Kombination mit anderen Lernstrategien einzusetzen, um die besten Ergebnisse zu erzielen.