Grammatikwissen und Einstellungen zur Grammatik
Grammatikwissen und Einstellungen zur Grammatik
Die eigentlich interessanten Fragen der Grammatik: Wie kann es sein, dass das so genannte Grundwissen in Schule und ggf. Studium fünf, sechs, sieben Mal vermittelt wird, um sich gleich anschließend wieder zu verflüchtigen? Wie kann dieses Wissen, wie empirisch erhoben wurde, von den gleichen Leuten, die es nicht beherrschen, für wichtig, sogar für alltagsrelevant gehalten werden? Andererseits: Wie sollte man sich nicht grammatisch blamieren, wenn Mindeststandards mit Test abgefragt werden, die die terminologischen und kategorialen Idiosynkrasien der Testautoren zur Allgemeinbildung erklären und plötzlich den Elativ oder gar den Konjunktiv Imperfekt wieder ausgraben? Was soll man erwarten, wenn eine populäre aktuelle Grammatik sich so kurz fasst, dass man glauben muss, die Modalverben bildeten ihre Perfektformen mit dem Partizip II?
Achtung: Projektseminar. Selbständiges Arbeiten erforderlich. Es geht nicht um die Vermittlung grammatischen Grundwissens, sondern um gesellschaftliche Einstellungen und Funktionen dieses Wissens. Das heißt auch, dass Vertrautheit mit der deutschen Grammatik erforderlich ist, etwa mit der Perfektbildung der Modalverben. Im Idealfall haben Sie in Ihrem Studium eine Grammatikklausur mit gutem Ergebnis absolviert, und es stehen mindestens zwei Grammatiken des Deutschen in Ihrem Regal.
Während des Semesters finden drei Sitzungen statt: eine zur Einführung ins Thema, eine zur Vorstellung und Absprache möglicher Projekte und eine zur Erhebung des Zwischenstandes. In einer Blockveranstaltung zu Semesterende werden die (Zwischen-)Ergebnisse besprochen und reflektiert.
Der gesetzte Termin der Blockveranstaltung ist vorläufig und wird im Laufe des Semesters abgesprochen.
Literatur
Literatur Ingendahl, Werner. Sprachreflexion statt Grammatik: Ein didaktisches Konzept für alle Schulstufen. Tübingen: Niemeyer, 1999. (pdf-Volltext unter » Download, Publikationen)
Ivo, Hubert, Eva Neuland. Grammatisches Wissen: Skizze einer empirischen Untersuchung über Art, Umfang und Verteilung grammatischen Wissens (in der Bundesrepublik).Diskussion Deutsch 22 (1991): 437-493.
Grammatikwissen Seminar
Veranstaltungsart Hauptseminar
Veranstaltungsnummer 1034601135
Semester SS 2008 SWS
Erwartete Teilnehmer 30
Fr. 14:00 bis 18:00 Einzel 11.04.2008 bis
11.04.2008 AR - AR-B 2201 30
Einzeltermine anzeigen Fr. 14:00 bis 18:00 Einzel 25.04.2008 bis
25.04.2008 AR - AR-B 2201 30
Einzeltermine anzeigen Fr. 14:00 bis 18:00 Einzel 30.05.2008 bis
30.05.2008 AR - AR-B 2104 30
Einzeltermine anzeigen -. bis Block 18.07.2008 bis
19.07.2008